#56: Emotionen im Zusammensein mit unseren Pferden. Interview mit Kati Westendorf
Show notes
In dieser Folge spreche ich mit Kati von Equinality über Emotionen im Zusammensein mit unseren Fellnasen. Kati erzählt, warum es besonders wichtig ist, die Bedürfnisse hinter den Emotionen zu beleuchten und bewusst mit den eigenen Emotionen in Kontakt zu gehen.
Du möchtest mehr über Kati und ihre Arbeit erfahren? Dann schau auf jeden Fall mal auf ihrer Internetseite www.equinality.de oder ihrem Instagram Account @equinality vorbei.
Du kannst zudem in ihren 0€-Grübel-Guide reinschnuppern.
Show transcript
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei Pferd und Mensch in Balance. Dein Podcast zu den Themen
00:00:07: "Hufgesundheit, stressfreie Hufbearbeitung und dem Aufbau einer vertrauensvollen Pferd-Menschbeziehung".
00:00:14: Ich bin Sarah Busch, Hufpflegerin, Pferdeverhaltensberaterin und Wirtschaftspsychologin und von mir
00:00:22: erhältst du jede Woche in diesem Podcast hilfreiche Tipps und Wissen um die Hufgesundheit deines
00:00:29: Pferdes zu stärken und eine vertrauensvolle Beziehung zu deinem Pferd auf und auszubauen.
00:00:35: Hallo und herzlich willkommen zur neuen Podcast-Folge. Ich habe heute wieder eine
00:00:41: Gästin mit dabei, die Kathi Westendorf, die sich bestimmt auch gerne direkt einmal vorstellen möchte.
00:00:47: Hallo Kathi, schön, dass du da bist. Hi Sarah, ja lieb, dass du mich eingeladen hast. Ich freue mich
00:00:52: sehr hier zu sein. Wie du schon gesagt hast, bin ich Kathi von Acrinality und ich bin Psychologin
00:00:59: und begleite Tiermenschen, also vorwiegend Pferd-Menschen und Hundemenschen durch emotionale
00:01:05: Herausforderungen, welcher Art auch immer. Und ja, bin ganz froh, dass du an der Seite meiner
00:01:11: Body und mir bist für das Thema Huf und freue mich halt mit dir zu quatschen. Ja, vielen Dank,
00:01:17: schön, dass du da bist. Und ja Kathi, erzähl doch mal, wie bist du dazu gekommen, das zu machen,
00:01:23: was du jetzt machst. Hast du schon immer mit Pferden und Runden gearbeitet oder kommst du eigentlich
00:01:28: ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich? Wie war dein Werdegang bisher? Also ursprünglich
00:01:34: bin ich Tierphysiotherapeutin und habe vorwiegend Pferde begleitet eigentlich ausschließlich
00:01:40: außer meinen eigenen Hunde und war im Bereich Bewegungstherapie unterwegs, könnte man sagen,
00:01:46: also vorwiegend so akademische Reitkunft, positive Verstärkung und dann eben auch der Bewegungsbereich
00:01:51: für die Pferde. Also bin ganz viel mit der Frage der Besitzer*innen in Kontakt gewesen von, wie
00:01:58: kann ich mein Pferd denn gesund bewegen, ist aber trotzdem auch motiviert mit Freude dabei halten
00:02:02: und möglichst das freiwillig mitmacht, eine schöne Situation für alle gestalten. Und ich war aber
00:02:10: nach der Schule eigentlich darauf aus, Psychologie zu studieren. Also es hat mich schon immer
00:02:15: interessiert und neuer wieder so ist mit dem Leben manchmal klappt das nicht direkt so und dann
00:02:20: konnte ich mir aber irgendwann erlauben, das eben nebenberuflich dann zu machen und genau
00:02:26: mittlerweile bin ich eben mit einem Master Abschluss jetzt komplett darauf spezialisiert. Also in der
00:02:32: Zwischenzeit gab es natürlich einen Verlauf mit immer mehr Coaching und weniger Rumfahren und
00:02:38: Unterrichten sozusagen und ich habe einfach für mich gemerkt, es geht mir nicht so sehr darum,
00:02:43: den Leuten zu helfen, kann ja zum Beispiel einen Schulter reinzuarbeiten oder so, sondern viel
00:02:48: mehr mit den emotionalen Herausforderungen umgehen zu lernen, die dabei aufkommen können. Das kann
00:02:53: ja bei vielen so was sein, die Ärger als Ungeduld oder so, vielleicht Perfektionismus,
00:02:57: bei anderen sind es aber vielleicht auch Ängste, weil sie zum Beispiel gerne spazieren gehen
00:03:01: wollen würden oder so ausbreiten und da eben vor dem emotionalen Knoten stehen, mit dem die meisten
00:03:08: Trainer*innen ja auch einfach nicht helfen können und so ging es mir ganz, ganz früher eben auch und
00:03:13: da habe ich jetzt meinen Schwerpunkt auch gelegt. Die Hunde sind dann erst vor rund anderthalb Jahren
00:03:19: dazu gekommen, also die Hunde Menschen, genau weil ich da einfach so ein bisschen durch eine liebe
00:03:25: Kollegin mit reingekommen bin und gemerkt habe, na ja, Hunde Menschen beschäftigt im Endeffekt
00:03:30: dasselbe wie werden Menschen auf der emotionalen Ebene, die machen sich auch viele Sorgen um
00:03:35: ihre Tiere und so weiter. Genau und da arbeite ich jetzt ausschließlich online sogar und begleite
00:03:43: im 1 zu 1 im Gruppencoachingprogramm und so weiter bei Herausforderungen wie kurz vor dem Fellnase
00:03:49: Burnout stehen, also mit der Verantwortung einfach überfordert sein. Oft haben meine Klientinnen
00:03:55: chronisch kranke Tiere, kennst du ja durchaus auch von Hufdreh-Geschichten nämlich an. Ja, genau,
00:04:02: das ist so mein Schwerpunkt. Ja, sehr cool und wie arbeitest du dann mit diesen Menschen, wenn du
00:04:10: sagst du machst hauptsächlich 1 zu 1 Begleitung online und Online-Programme, gibst du denen dann
00:04:15: spezielle Handlungsstrategien mit an die Hand, macht ihr Problemanalysen und guckt dann was könnte
00:04:21: den Pferde- oder Hundebesitzer*innen helfen, wie geht man da so vor in so einem Prozess? Das ist
00:04:28: eine total spannende Frage und ich erkläre das immer so gerne mit so einem Bloom-Bait-Bild,
00:04:33: damit es ein bisschen greifbarer wird, weil ich eben nach den Wirkprinzipien von psychologischen
00:04:38: Interventionen arbeite. Das heißt, geht auch darum, die nicht nur in der Kognition, also in den Gedanken
00:04:45: wie alles durchzusprechen, weil darüber haben sich die Leute meistens schon ganz viele Gedanken
00:04:48: gemacht. Ja, also wir können halt emotionale Probleme selten intellektuell lösen und deshalb
00:04:54: geht es eben viel darum, die Emotionen auch wirklich in so einem sicheren Rahmen mal durchzufühlen,
00:04:59: weil unser Nervensystem einfach darauf ausgelegt ist, uns am Leben zu halten und wir wollen nicht
00:05:04: unbedingt wirklich durch so eine Angst durchgehen oder so, sondern es macht uns Angst und dann findet
00:05:09: zum Beispiel Ablenkungsstaat oder Unterdrückungen oder irgendwie so. Genau, das heißt in den
00:05:15: ein zu ein Settings vor allem natürlich, aber auch in den Gruppencoaching-Programmen geht es mir
00:05:19: viel darum, die Menschen einerseits zu befähigen, mit ihren Emotionen einen Umgang zu finden,
00:05:24: weil viele davor schlichtweg auch Angst haben, also Angst vor der Angst oder Angst vor ihren
00:05:30: ungeduldigen Verhaltensweisen oder so und dann im Anschluss aber auch die Emotionen wirklich
00:05:39: einmal durchzufühlen, also nicht nur Skills und Strategien für den Alltag zu haben, um einen
00:05:44: Umgang zu finden, sondern bestenfalls auch nachhaltig diese Themen eben für sich aufzuarbeiten,
00:05:49: weil es so was wie Selbstwertgefühl dabei eine wichtige Rolle oder eben auch das Thema Stress,
00:05:55: wie gehe ich denn grundsätzlich mit Stress in meinem Leben um, meistens ist ja eher so ein "ach geht
00:05:59: schon" und vor allem für die vier Beiner geht es schon doppelt und dreifach, genau, aber da eben
00:06:05: wieder zurückzufinden zu einem Gefühl für die eigenen Bedürfnisse und wenn das da ist, dann
00:06:13: super gerne eben auch ein Umgang mit den Emotionen, die dabei aufkommen, weil unangenehme Gefühle,
00:06:19: wie Angst, Frust, Traurigkeit, solche Dinge kommunizieren ja immer irgendein Bedürfnis,
00:06:25: was nicht erfüllt ist und da kommen die meisten in ihrem Alltag gar nicht hin, also es ist einfach
00:06:33: so ein blinder Fleck vielleicht, weil uns das irgendwie auch nicht beigebracht wird, ich hoffe
00:06:38: es ist ein bisschen klarer und das Blumenbeetbild erklärt es vielleicht im Sinne von wir gucken
00:06:44: einerseits, dass die Blümchen, die da sind, gut gepflegt werden und man irgendwie einen Umgang mit
00:06:48: denen hat sozusagen und die alles haben, was sie brauchen, andererseits buddeln wir aber auch
00:06:53: ein bisschen in der Erde rum und schauen eben, was ist da vielleicht an den Anführungszeichen
00:06:58: Unkraut, wobei man bei vielen Unkräutern merkt, dass es eigentlich vielleicht sogar ganz
00:07:03: peilsame Kräuter sind, die da wachsen, genau und schauen einfach, was noch die Erde sozusagen
00:07:08: an Nährstoffen, um dann wirklich nachhaltig auch weitere schöne Blümchen hervorzubringen.
00:07:14: Ich finde das Bild immer ganz passend, ich hoffe, dass es für dich auch stimmig ist.
00:07:18: Ja, auf jeden Fall sind super spannende und interessante Aspekte drin gewesen, in die
00:07:24: mir tatsächlich in meiner Arbeit auch immer mal wieder begegnen. Ich beschäftige mich auch mit
00:07:28: dem Thema stressfreie Hufbearbeitung sehr intensiv und da sind auf jeden Fall Schnittmengen, die
00:07:35: ja immer wieder hoch kommen. Das Thema Bedürfnisse finde ich da ganz spannend, weil wie du gesagt
00:07:40: hast, also wir werden uns, wird ja abtrainiert auf unsere eigenen Bedürfnisse zu achten und
00:07:44: zu hören und zu gucken, wie geht es uns eigentlich mit der Situation und das wirklich auch
00:07:48: mal nach außen zu tragen, darüber zu sprechen und ich kenne das aus meiner eigenen Situation auch.
00:07:54: Ich habe ja selber auch einen chronisch krankes Pferd gehabt und da wird oft gar nicht geguckt,
00:07:59: was ist denn das Bedürfnis von Menschen und wie geht es dem Menschen eigentlich mit der Situation,
00:08:03: sondern das Pferd steht ja sowohl für den Besitzer, die Besitzer im Fokus als auch dann in der
00:08:10: Therapie von Therapeuten, Tierärzten und Co. Da wird ja nie gefragt, wie geht es uns Menschen
00:08:15: eigentlich damit und das finde ich sehr spannend, dass du das mit in den Fokus stellst. Hast du
00:08:20: denn da einen Tipp für die Zuhörer*innen, wie man da so einen ersten Schritt in die Richtung
00:08:25: Bedürfnisorientierung schaffen kann? Also ich weiß nicht, wie es so mit den Zuhörer*innen hier ist,
00:08:32: aber bei mir in der Bubble, sag ich mal, sind die meisten die Physischen sehr bemüht zu überlegen,
00:08:37: okay, was braucht mein Pferd denn gerade und wie geht es dem denn gerade sozusagen? Also erst mal,
00:08:41: glaube ich, diese eher wohlwollende und interessierte neugierige offene Haltung für sich selber
00:08:47: auch einnehmen zu können. Das ist ein ganz, ganz wichtiger erster Schritt, also dass wir besten
00:08:52: falls möglichst wertfrei wahrnehmen, was ist denn da jetzt gerade? Bei einem Pferd beispielsweise,
00:08:58: wenn ich jetzt in der Hofbearbeitung ganz viel rumzappeln würde oder so, dann geht es ja auch
00:09:03: darum, nicht einfach zu strafen und das Falten zu unterbinden, sondern zu überlegen, was könnte
00:09:07: hier gerade eine Lösung sein, was braucht es denn, wie bei uns neulich die Fliegendecke,
00:09:11: die viel geholfen hat. Also manchmal ist ja auch eine ganz pragmatische kleine Lösung,
00:09:16: manchmal eben auch ein bisschen umfangreicher und diese lösungsorientierte Haltung für
00:09:21: sich selber einzunehmen, wenn man merkt, man wird zum Beispiel frustig oder man bekommt Angst oder
00:09:26: so etwas, also bei Frust zum Beispiel, wo habe ich jetzt gerade das Gefühl, dass ich entweder
00:09:32: in Zielen nicht erreiche oder dass ich mich fremdbestimmt fühle, das ist ganz oft auch bei
00:09:37: Frust so. Manchmal ist es aber auch ein Frust, das sich eher über sich selbst so ärgern ist,
00:09:43: also wo kann ich vielleicht gerade auch ein bisschen liebevoller auf mich selber gucken,
00:09:47: weil es auch okay ist, dass Dinge nicht perfekt laufen, dass man Fehler macht und beim Thema
00:09:53: Angst vielleicht sowas wie, was brauche ich eigentlich gerade um mich selber auch sicher zu
00:09:56: fühlen. Das ist ja häufig auch ein Ding, gerade bei Pferden mit 500 Kilo im Schnitt, ja das voll
00:10:04: in Ordnung des unseren Nervensystemen manchmal Angst meldet, nur spricht da keiner drüber,
00:10:08: weil oh Gott, sie hat Angst vor ihrem eigenen Pferd, das kann man ja nicht laut sagen,
00:10:11: aber es ist halt total legitim und normal. Also diese wohlwollende Haltung vielleicht
00:10:17: jetzt ersten Schritt und dann im nächsten Schritt auch ein Verständnis zu entwickeln und das braucht
00:10:22: auch manchmal eben auch Begleitung. Welche Bedürfnisse von mir hängen denn mit welchen
00:10:27: Gefühlen, Emotionen zusammen? Da gibt es natürlich so eine Grundidee wie Angst und
00:10:32: Sicherheit, aber Angst kann ja ganz vieles sein, ja also habe ich Angst um die Gesundheit meines
00:10:37: Pferdes, habe ich Angst um mein körperliches Wohlergehen, habe ich Angst, dass mein Pferd sich
00:10:41: losreißen könnte, es sind ja sehr sehr viele verschiedene Facetten davon und deshalb darf
00:10:46: man da auch genau für sich schauen, wovor genau fürchte ich mich denn oder weshalb genau werde
00:10:51: ich denn frustriert und dann zu analysieren, vielleicht so eine Situation zu nehmen und dann
00:10:56: zu gucken, was ist das Bedürfnis dahinter und kann ich das in irgendeiner Form erfüllen und das
00:11:02: ist sehr viel Ratio, aber ich habe ja vorhin gesagt, emotionale Probleme können wir schlecht
00:11:08: intellektuell lösen, aber das ist häufig der beste Schritt, um sich selber erst mal zu helfen,
00:11:13: ja das wäre erstmal im Kopf bleiben, den Kopf aber darauf trainieren, bedürfnisorientierter und
00:11:19: lösungsorientierter drauf zu gucken, weil der Kopfrad hat ja eh die ganze Zeit, ja der sagt,
00:11:23: keine Ahnung, müsste ich mich mal mehr anstrengen, andere können das auch viel besser, blablabla
00:11:27: und wenn wir jetzt schaffen diese Gedanken in welche zu wandeln, die für uns arbeiten, haben wir
00:11:32: ja schon riesigen Schritt geschafft, so ich würde damit glaube ich als Einzelperson anfangen und
00:11:38: dann eben weitergehen in so körperliche Aspekte wie Atmung, wie Füße mal spüren, solche Dinge,
00:11:44: um erstmal simple erste Hilfetechniken zu haben. Ja und auch wirklich nicht so viel von sich selber
00:11:51: zu erwarten, dass man sich selber dann auch wieder nicht überfordert in so einer Situation,
00:11:55: in dem man direkt ins Spüren kommen möchte und dann genau die Triggerpunkte wieder anspricht,
00:12:00: die einem vorher schon dahin gebracht haben, dass man sich überhaupt mit der Thematik beschäftigt,
00:12:04: das kann ja auch überfordern oder wieder zu Frust führen, zu Angst führen, wenn man das selber
00:12:08: eben nicht gelöst bekommt und das finde ich auch eine ganz wichtige Kernaussage, dass man sich da
00:12:13: einfach Hilfe holen darf, dass man nicht alles alleine lösen muss, auch wenn man so ein Tier
00:12:18: hat, ich erlebe das ganz häufig, dass Pferdebesitzer*innen da einfach auch Angst haben, sich zu viel
00:12:24: Hilfe zu holen, zu viel offen waren, dass sie eben Probleme haben mit ihren Tieren oder auch
00:12:29: ja mit ihren eigenen Emotionen, was ja aber gar nicht schlimm ist. Wir sind ja alle nicht als
00:12:34: perfekte Wesen auf die Welt gekommen und durchlaufen alle lebenslang unseren persönlichen
00:12:39: Entwicklungsprozess und da werden wir immer wieder vor neue Herausforderungen und Hürden
00:12:43: gestellt und ja das sind eben auch so Herausforderungen, die du da mit den Pferdebesitzer*innen angehst.
00:12:47: Genau das, ja also so ein bisschen die Last von den eigenen Schultern zu nehmen, das ist auch ein
00:12:55: Grund, warum ich zum Beispiel auch Social Media ganz oft was teile, was bei mir schwierig läuft,
00:12:59: weil die Leute irgendwie zum Beispiel denken, ja ne Psychologin, die hat es dann für immer so,
00:13:03: dass ihr gut geht und alles irgendwie feines, nie ungeduldig wird, bleibabla, ja puste Kuchen,
00:13:08: also es ist halt ganz normal, dass wir diese Emotionen erleben und die dürfen auch mal ein
00:13:14: bisschen wilder sein als zu anderen Zeiten, geht halt nicht darum, die irgendwie auszuradieren
00:13:18: und als Feinde anzusehen, sondern eben einen Umgang zu finden, der für alle irgendwie erträglich,
00:13:25: aber bestenfalls sogar eben funktionell und nachhaltig wirksam ist. Ja, was ich auch noch ganz
00:13:30: spannend fand den Aspekt, dass du gesagt hast, dass viele Angst vor ihren eigenen Emotionen haben
00:13:35: oder ja da gar nicht so richtig hingucken wollen und was mir häufig in diesem Kontext begegnet ist,
00:13:41: dass Pferdebesitzer*innen eher Angst davor haben, wie es nach außen wirkt, wie andere das wahrnehmen,
00:13:50: was in den Situationen passiert. Erlebst du das auch häufig, dass da so eine Angst besteht, also
00:13:56: bei der stressfreien Buchbearbeitung ist es ganz häufig die Angst davor, dass man eben alleine
00:13:59: da steht, der Rufbearbeiter irgendwie das Handtuch hinschmeißt und sagt, ich betreue euch nicht
00:14:06: mehr, weil dein Pferd benimmt sich wie eine offene Hose und das eigentlich eher so dieses, ich mache
00:14:11: mir die Situation in meinem eigenen Kopf viel schlimmer, als sie in der Realität ist und das
00:14:15: wirkt sich dann aber wieder auf die reale Situation aus im Prinzip wie Murphy's Law. Ich provoziere im
00:14:22: Prinzip mit meinen eigenen Gedanken und Emotionen, dass es immer schlimmer wird und sich hochschaukelt.
00:14:26: Erlebst du das auch häufig mit dem Thema Emotionen? Ja voll, also wir müssen das so ein bisschen gerade
00:14:32: in einen Rahmen setzen, den ich wichtig finde, also ich finde, ich muss das jetzt mal tun, weil ganz
00:14:38: viel ja auch so ein Vorwurf kommt von ja, kein Wunder, wenn du so viel Angst hast, dass dein
00:14:43: Pferd so unrück ist und das ist halt gar nicht, was du jetzt gerade zum Beispiel auch meintest,
00:14:48: also ist es immer wichtig wahrzunehmen, dass dieses, ich sag es jetzt einfach, Manifestationsgeschwurbel
00:14:56: halt schlichtweg noch weitere Ängste und Schamgefühle hervorrufen kann. Ja, also es geht überhaupt
00:15:02: nicht darum, dass es irgendwie fatal ist, dass man Angst hat oder sich bemüht, irgendwie alles perfekt
00:15:07: zu machen. Das hat ja eine Ursache ja und man macht es ja nicht mit Absicht. Also da bitte erst mal ein
00:15:12: bisschen Druck rausnehmen, aber natürlich gibt es Stimmungsübertragungsprozesse ja und alleine
00:15:18: schon, weil ich anders atme, mich anders verhalte als sonst, wenn ich Angst habe oder mich schäme
00:15:23: und na ja mit meinem Pferd einfach anders interagiere, wird es sich schon auswirken so ja,
00:15:30: deshalb ist es so wichtig, da hin zu gucken. Es geht aber nicht um eine Schulzuweisung so.
00:15:35: Und jetzt in das Thema rein, Scham ist halt entgegen. Also gar nicht, weil man das nicht
00:15:44: auflösen kann, aber weil es so wahnsinnig viele Situationen so viel schwieriger macht.
00:15:50: Und erstens, wir haben das alle. Wir alle schämen uns in Momenten wegen irgendwelchen Dingen,
00:15:58: ja, nur die Frage ist, wie ausgeprägt ist die Scham, wie gut kann ich die regulieren,
00:16:02: wie bewusst ist mir die überhaupt, dass ich merke, okay, ich versuche mich jetzt anders zu
00:16:06: verhalten, weil da jemand ist zum Beispiel. Und wir sind halt soziale Wesen, ja. Es ist
00:16:11: massiv in uns verankert, dazugehören zu wollen. Und ja, ich weiß jetzt sagen ganz viele, ja,
00:16:18: weil mir ist ja eigentlich egal, was alle von mir denken, ja, es erzählen wir uns alle,
00:16:21: aber es ist halt nicht so, weil unser soziales Bestreben so, so groß ist, weil wir einfach
00:16:29: sonst nicht überlebt hätten, evolutionär gesehen. Das ist für uns total wichtig ist,
00:16:33: akzeptiert zu werden, irgendwie in Anführungszeichen dazu zu gehören und sei es nur in dieses
00:16:39: Vertragsverhältnis dazu zu gehören, ja. Also da nicht von der Hubsbearbeiterin oder wie
00:16:44: man auch immer abgelehnt zu werden und so, ja, tschau. Und dann spielen ja noch viel mehr Faktoren
00:16:49: rein, weil dann hat man noch Angst, wie sich die Hubs verentwickeln und man nie wieder jemanden findet
00:16:52: und so weiter. Also Scham ist halt riesig und es kommt ganz, ganz oft tatsächlich aus der Kindheit,
00:16:58: das ist ja so ein Klischee der Psychologie, ja. Aber Scham, also unser Schamgefühl entwickelt sich
00:17:04: einfach super früh in diesem Kleinkindalter, wo wir lernen, okay, dafür werden wir bestraft für
00:17:09: die zweiten, das dürfen wir zeigen und da sind wir anderen zum Beispiel zu viel oder zu wenig, ja.
00:17:14: Und das ist deshalb ein Punkt, den man sehr selten alleine wirklich aufgelöst kriegt,
00:17:21: weil er einfach so tief und unbewusst auch in einem arbeitet. Und zum anderen ist da eben dann diese
00:17:28: Angst vor solchen Situationen, weil man ja weiß, wenn auch nicht bewusst, wie unangenehm sich das
00:17:34: im Körper anführt und wie man überhaupt nicht mehr aus der eigenen Haut so raus kann. Das heißt,
00:17:40: wir haben häufig zwei Fehlannahmen. Entweder die Emotion steigert sich jetzt unermessliche,
00:17:46: oder das wird auf keinen Fall wieder aufhören, also das ist so ein Plateaubildet. Bei der Angst vor
00:17:53: der Angst ist es häufig ein, das wird ins unermessliche steigen. Wenn ich da hingucke, dann
00:17:59: werde ich so viel Angst kriegen, dass ich kann, zum Beispiel, ohnmächtig werde oder so. Und wenn es
00:18:04: um Scham geht, ist es eher so ein, das wird so unangenehm und es wird auf keinen Fall ein Stück
00:18:08: weit besser werden in dieser ganzen Situation. Und das sind tatsächlich zwei Fehlannahmen,
00:18:13: weil es rein neurobiologisch gar nicht möglich ist. Unser System ist immer auf Balance ausgeregt,
00:18:18: Das kennen wir auch von Zellen, wie die funktionieren. Wenn man früher mal Bio in der Schule hat, ist das so die Basis.
00:18:24: Wir sind immer bemüht oder unser Nervensystem ist bemüht, wieder für Regulationen auch zu sorgen.
00:18:29: Das heißt, es reguliert sich eigentlich die ganze Zeit ein Stück weit von selbst.
00:18:32: Hilft einem nur nicht, wenn man sich die ganze Zeit weiter Gedanken macht, oh je, was könnten die anderen denken?
00:18:37: Oh je, jetzt habe ich ja aber Angst, dass gleich was weiß ich passiert.
00:18:41: Das heißt, wir erhalten unsere Emotionen eigentlich die ganze Zeit aufrecht.
00:18:46: Die würden sonst nur kurz vorbeikommen, mal winken und dann wären die wieder weg.
00:18:50: Aber das machen wir uns leider so ein bisschen kaputt, dadurch, dass wir denen so viel Bedeutung zu sprechen,
00:18:58: auch Stressreaktion, so viel Bedeutung zu sprechen und dann eben uns in so Spiralen begeben.
00:19:03: Und ja, da alleine rauszukommen, auch wieder so einen Punkt, den kann man natürlich versuchen
00:19:09: und ist auch voll fein damit, z.B. Achsamkeits- und Stressregulatiochniken einen Umgang für sich zu finden.
00:19:17: Aber es gibt eben Situationen, da ist es so intensiv, da darf man auch da wieder sich Unterstützung holen.
00:19:23: Denn wie du schon sagst, man macht es oft größer, als es ist.
00:19:27: Also so, so oft passiert es, z.B. auch im klinischen Bereich bei sozialen Ängsten,
00:19:33: dass wir so viel denken, was die anderen über uns denken,
00:19:37: dass man nur noch mit dem Fokus im Außen ist
00:19:41: und diese gesamten Gesichtszüge, Reaktionen der anderen alle negativ verzehrt wahrnehmen.
00:19:48: Das ist total gemein, das halt nicht die Realität spiegelt,
00:19:52: sondern wir das mit dieser Angstbrille gucken, also durch diese Angstbrille gucken und dadurch eben negativ verzehrt wahrnehmen.
00:19:59: Und diese Angstbrille auszuziehen, ist ja leicht gesagt,
00:20:05: aber es braucht halt häufig ein bisschen mehr als atmen wir dreimal durch und jetzt denkt man ein bisschen positiv.
00:20:11: So, ja, danke, habe ich noch gar nichts, danke, da.
00:20:14: Genau. Ja, ich hoffe, ich habe deine Frage beantwortet.
00:20:16: Ich glaube, ich bin gerade so ein bisschen abgebogen.
00:20:18: Nee, aber passt auf jeden Fall.
00:20:20: Ich fand den Begriff Manifestationsgeschwurbel, der ist mir gerade so hängen geblieben, fand ich sehr spannend.
00:20:26: Weil ja, oft wird einfach, ja, davon ausgegangen,
00:20:31: gerade wenn man so in Richtung Mentaltraining und Co. guckt, dass man ja wirklich rein mit dem Manifestieren von positiven Glaubenssätzen da irgendwie vorankommt.
00:20:40: Und da geht es halt irgendwann einfach nicht weiter.
00:20:43: Das ist, wie du sagst, auf der kognitiven Ebene.
00:20:46: Da bin ich ja auch mit meinem Kurs durchaus unterwegs.
00:20:49: Und ja, es muss einfach dieses Fühlen mit dazukommen.
00:20:53: Deswegen arbeite ich zum Beispiel so gerne mit der Trust Technik,
00:20:56: weil es genau da auch darum geht, mal reinzuspüren, wahrzunehmen, zur Ruhe zu kommen
00:21:01: und wirklich auch mal zuzulassen und anzunehmen, dass da auch negative Emotionen mit hochkommen dürfen.
00:21:08: Dass das völlig in Ordnung ist, das auch mal anzunehmen und zu akzeptieren.
00:21:11: Und dass wir nicht immer alle nur bestrebt sein müssen,
00:21:15: in Happy Life uns vorzuspielen, was aber einfach nicht immer happy ist.
00:21:19: Das ist auch so in dieser Instagram- und Social Media Bubble ja ganz häufig so,
00:21:23: dass oft nur das Positive gezeigt wird.
00:21:26: Das finde ich total super, dass du dir zur Aufgabe gemacht hast,
00:21:29: da auch die negativen Aspekte mitzuzeigen und eben nicht nur immer auf diesem
00:21:34: "Es ist alles toll und schön und du musstest dir noch richtig vorstellen" Weg bist.
00:21:38: Deswegen finde ich diese Begrifflichkeiten-Manifestationsgeschwirbel
00:21:42: sehr schön auf den Punkt gebracht.
00:21:44: Ja, genau.
00:21:46: Und Kati, du bist ja auch dabei, ein Bonusmodul für meinen Kurs zu erstellen,
00:21:50: bzw. einen Gastbeitrag, wo es um das Thema Emotionen geht.
00:21:54: Da freue ich mich auch schon sehr darauf, dass wir da noch mal tiefer reingucken
00:21:58: und dass auch meine Teilnehmer*innen da von dem stressfreien Rufbearbeitungs-Kurs
00:22:02: so ein bisschen profitieren können und Einblick in deine Arbeit bekommen möchten.
00:22:06: Magst du da einmal kurz antiesern, was du vorhast?
00:22:09: Ja, ein bisschen würde ich wohl verraten.
00:22:12: Also erst mal freue ich mich natürlich, da ein Teil von zu sein,
00:22:14: weil ich die Thematik so wichtig finde.
00:22:16: Ich selber habe erlebt, wie krass sich so Stressreaktionen auf Rufbearbeitung-Situationen auswirken können.
00:22:22: Also mein Lino und ich, ich erzähle jetzt kurz als Annegdotsche mal,
00:22:27: hatten da eine ganz, ganz schlimme Erfahrung.
00:22:29: Ganz am Anfang, er kam so wild aus Spanien, wie man das so macht.
00:22:34: Ein Pferd vom Pudro kaufen natürlich.
00:22:36: Mit 18 machen wir solche Dinge.
00:22:38: Also Zauberhaftes Pony, aber der hatte halt Angst vor allem.
00:22:42: Und dann war unser damaliger Hubschmied da und hat, also den kannte ich jahrelang, ja.
00:22:49: Aber eben von meiner Warmblutstute, die so unter Menschen aufgewachsen ist,
00:22:54: ja, wie so ein Warmblut halt aufwächst meistens.
00:22:57: Und kompliziert.
00:22:58: Und gewöhnt daran war, brav zu sein, so doofes es ist.
00:23:01: Und deshalb hatte ich gar keine Vorstellung davon,
00:23:03: dass dieser Mann komplett anders emotional reagieren kann,
00:23:08: wenn ein Pferd eben nicht einfach brav ist.
00:23:11: Und diese Situation hatten wir leider, ich fühle es jetzt mal nicht aus.
00:23:15: Aber sagen wir so, der nächste Mensch, der sich uns angenommen hat,
00:23:20: ist jedes Mal, wenn der auch nur ansatzweise auf seiner Tour bei unserem Stalf vorbeigekommt,
00:23:24: es hat er angehalten, um einmal kurz dem Lino Halle zu sagen
00:23:27: und vielleicht mal einen Ruf hochzuleben.
00:23:29: Also da haben wir angefangen.
00:23:31: Deshalb kenne ich es total, dass es mega, mega stressig sein kann.
00:23:35: Und man da ganz, ganz viel, entweder eben auch mit so Charmthemen,
00:23:40: wie wir eben schon gesprochen haben belastet sein können,
00:23:42: aber eben auch ganz viel mit Ängsten und Schuldgefühlen tatsächlich.
00:23:46: Also ich hätte besser aufpassen müssen auf der einen Seite,
00:23:50: weil man sowas erlebt hat wie ich.
00:23:52: Auf der anderen Seite aber vielleicht auch ein,
00:23:54: oh, ich müsste das eigentlich viel besser trainiert haben,
00:23:56: damit es hier besser klappt.
00:23:58: Ja, das gibt es ja auch.
00:23:59: Und wir haben uns ja so ein bisschen drauf geeinigt,
00:24:01: weil das Thema so groß ist, dass ich eben ein Fokus mir auswähle.
00:24:07: Und meine Vorstellung geht auf jeden Fall so dahin,
00:24:10: die Teilnehmer*innen zu befegen mit ihren unangenehmen Gefühlen,
00:24:15: die da aufkommen, sei es auch vielleicht Brustgefühle,
00:24:18: mal in Kontakt zu gehen und herauszufinden, woher das kommen kann.
00:24:23: Also ich bin ein großer Fan von etwas Emotionswissen zu vermitteln,
00:24:27: damit man es verstehen kann,
00:24:28: weil es hilft auf jeden Fall erst mal im ersten Schritt.
00:24:30: Und dann aber auch in der Praxis Tools für sich zu haben,
00:24:33: was mache ich denn in so einer Situation?
00:24:35: Was hilft mir denn zu Frustregulation, zu Angstregulation,
00:24:38: weil Regulation eben Emotionsspezifisch ist?
00:24:42: Also da möchte ich auf jeden Fall so eine kleine Toolbox dann mitgeben,
00:24:46: die man imaginär mitschleppen kann,
00:24:49: um dann eben zu wissen, was man für sich tun kann,
00:24:52: weil es einfach sein kann,
00:24:53: dass Situationen auftreten, die herausfordernd sind.
00:24:56: Genau, also ihr könnt euch auch Emotionen zu wissen,
00:24:59: auf der einen Seite aber eben auch Praxis Tools freuen.
00:25:02: Und ja, damit die stressfreie Hofbearbeitung nicht nur
00:25:07: für die Fellnase weniger stressig ist,
00:25:09: sondern auch für einen selber im besten Fall.
00:25:12: Ja, das finde ich, wird bei dem Thema immer häufig vergessen,
00:25:15: dass eben es nicht nur darum geht, das Pferd richtig zu trainieren
00:25:19: und die Situationen an sich für das Pferd angenehmer zu gestalten
00:25:23: und angenehmer zu meistern,
00:25:24: sondern da wirklich auch für die Besitzer in eine gute Atmosphäre zu schaffen,
00:25:29: Möglichkeiten zu schaffen, dass sie selber mit ihrem eigenen Stress umgehen,
00:25:32: weil das ist das, was ich eigentlich am häufigsten von Pferdebesitzer*innen höre,
00:25:36: die Stress mit dem Thema Hofbearbeitung haben.
00:25:38: Ich kann schon drei Tage vorher nicht mehr richtig schlafen,
00:25:40: habe Bauchschmerzen.
00:25:41: Und das sind einfach so prägnante Bilder,
00:25:45: die irgendwie da alle im Kopf haben
00:25:48: und an denen aber gar nicht gearbeitet wird,
00:25:50: weil viele gar nicht diese Strategien haben,
00:25:52: sondern es geht immer nur um das Training des Pferdes
00:25:54: und irgendwie die Kommunikation zwischen Hofprofi
00:25:58: und Pferdebesitzer*innen.
00:26:00: Aber dieser Aspekt, Emotionen wird da völlig ausgeblendet,
00:26:03: der existiert, finde ich, in der Pferdewelt dann häufig gar nicht.
00:26:06: Darf er ja auch nicht.
00:26:08: Also, wenn wir keine Gefühle haben.
00:26:10: Ich bin ja ganz schlimm diesen Trend, aber es ist ja einer, ne?
00:26:14: Also egal welchen Blockbeitrag oder was auch immer man aufmacht,
00:26:18: wo irgendwas zu Emotionen steht, das steht ja immer,
00:26:21: ja, du musst die halt weghalten, du darfst nicht so und so dich fühlen,
00:26:24: ja, danke.
00:26:25: Also damit ist mir das auch nicht geholfen.
00:26:27: Ja, und es ist ja einfach nicht möglich,
00:26:29: das ist nicht die Realität, die unsere Menschlichkeit widerspiegelt,
00:26:32: sondern wir sind einfach fühlende Wesen
00:26:34: und dann braucht es einfach Strategien mit den Emotionen richtig umgehen zu können,
00:26:39: die verorten zu können und da erstmal hinzukommen,
00:26:42: dass man die auch wieder wahrnimmt, weil wir haben ja tatsächlich,
00:26:44: auch ich komme ja ursprünglich aus der Businesswelt,
00:26:46: ich habe ja auch mal Wirtschaftspsychologie studiert
00:26:48: und in einem Großkonzern gearbeitet
00:26:50: und da darf man auch immer nicht über Emotionen sprechen,
00:26:53: da geht es immer rein um Fakten, um Sachlichkeit, um Zahlen.
00:26:56: Und da ist es unvorstellbar, dass auch mal irgendwie ein Mitarbeiter
00:27:00: irgendwie Weinen da sitzt und Themen hat, die einen emotional beschäftigen,
00:27:04: dann ist es immer gleich so, oh, wie gehe ich mit dem um,
00:27:06: ich weiß gar nicht, wie ich das handeln soll.
00:27:08: Und so ähnlich ist es mit uns Pferdbesitzer*innen ja auch,
00:27:11: das Pferd wird immer in den Fokus gestellt, das darf wahrgenommen werden
00:27:15: und wird in allen Facetten beleuchtet, aber der Mensch dahinter,
00:27:18: der gehört halt auch irgendwie dazu.
00:27:20: Toll, ja.
00:27:22: Magst du noch ein bisschen was erzählen, Kati,
00:27:26: wie man mit dir sonst so zusammenarbeiten kann,
00:27:28: welche Programme du gerade so anbietest,
00:27:32: was du in der 1 zu 1 Begleitung anbietest,
00:27:34: dass die Behörer*innen dich da auch noch ein bisschen besser kennenlernen?
00:27:37: Ja, gerne, das ist immer der Teil, der mich schweifelt,
00:27:40: ich muss mich kurz sammeln, aber ich habe gerade gemerkt,
00:27:42: was mache ich denn überhaupt nicht, das liegt an meinem losigen Gehirn.
00:27:45: Also, 1 zu 1, ganz klar, die erste Frage, die du dir stellen kannst,
00:27:50: hat du das Gefühl, es gibt eine Emotion, die dich herausfordert,
00:27:54: irgendwie ein Gefühl, eine Situation, wo du merkst,
00:27:56: ich weiß eigentlich, was ich tun müsste, ich kriege es aber eben nicht umgesetzt,
00:28:00: das sind so die typischen Klassiker, könnte auch ein Glaubenssatz sein,
00:28:04: ja, jeder hat da ja so eine andere Herangehensweise,
00:28:07: hängt aber im Endeffekt alles mit einer emotionalen Herausforderung zusammen,
00:28:11: dann eine Mail an mich gerne schicken oder von mir ist eine Instagram-Nachricht,
00:28:15: das sehe ich meistens auch, bitte sonst nochmal anklopfen.
00:28:18: Genau, weil da können wir dann in einem ganz unverbindlichen ersten Gespräch
00:28:23: einmal darüber schauen, was ist eigentlich das Thema,
00:28:26: und wir bringen so eine erste Struktur rein in so Roundabout 30 Minuten,
00:28:30: und dann kann man für sich eben entscheiden, ich fühle mich wohl mit Kati
00:28:34: und möchte mein Thema da gerne angehen oder eben auch nicht, das ist beides fein,
00:28:38: also ist man irgendwie zunächst genültig, mir ist ganz, ganz wichtig,
00:28:41: weil das eben auch ein Wirkfaktor ist, dass die Beziehung stimmig ist
00:28:45: zwischen uns sozusagen, also kommt da gerne auf mich zu,
00:28:49: und wenn eins zu eins nicht so dein Setting ist, dann gibt es zwei
00:28:53: Gruppencoaching-Programme von mir aktuell, einerseits die Pet-Pleasing-Pause,
00:28:58: da geht es darum, wenn du merkst, du bist von der Verantwortung für deine Feinase
00:29:03: wirklich auch schon erschöpft und leigst dazu, wie eben das Pondor People-Pleasing,
00:29:08: dich so komplett aufzuopfern und über deine eigenen Bedürfnisse drüber zu gehen,
00:29:12: eigentlich weißt du schon gar nicht mehr, was sind die überhaupt,
00:29:14: und da ist einfach ganz viel Stressbelastung, dann ist das dein Programm, ja.
00:29:20: Auf der anderen Seite gibt es aber eben den Bindungsbooster und jetzt kommt 2.0,
00:29:26: da geht es eben um das Thema Beziehung und Bindung zur Fellnase,
00:29:31: aber das wird jetzt gerade erweitert durch herausfordernde Emotionen im Training,
00:29:37: wie passend, also wenn es eben nicht um Bearbeitung, vielleicht im Schwerpunkt geht,
00:29:42: wobei auch das passen würde, weil man das ja auch trainieren kann,
00:29:46: sondern eben vielleicht um andere Trainingssituationen, die Angst machen
00:29:50: oder frustrieren oder wo ganz viele Schuldgefühle sind,
00:29:54: das ist häufig dieser Kreislauf, der auch selbst Zweifeln im Training heraus entsteht
00:30:00: und den gucken wir uns da auf jeden Fall an und schauen eben bedürfnisorientiert
00:30:04: und bindungsfundiert auf das Thema Training.
00:30:07: Genau, das sind die beiden Chrome Coaching Programme und der Bindungsbooster startet auch im September,
00:30:12: also da kann man jetzt relativ fix auch reinkommen
00:30:16: und da kann ich ja auch ein bisschen spoilern, dass da ein tolles Bonus-Kavitel von dir kommen wird.
00:30:24: Willst du selber kurz?
00:30:27: Genau, wir haben darüber gesprochen, dass es wahrscheinlich ein Audio-Kurs oder Mini-Kurs werden wird,
00:30:34: der sich ein bisschen mit dem Thema Achtsamkeit und auf sich selber wieder fokussieren,
00:30:42: aber auch das Pferd oder den Hund mit einbinden dreht.
00:30:46: Also da wirklich ein bisschen was für unterwegs, was du dir auch mitnehmen kannst
00:30:51: und aufs Handy packen kannst, immer wieder zwischendurch hören kannst
00:30:54: und was dir dann hilft, dich wieder ein bisschen mehr hier und jetzt zu verankern
00:30:59: und auf die Situation, die dann eben den Stress auslöst oder welche Emotionen auch immer dann fokussiert,
00:31:06: dass wir da gemeinsam reinschauen und das Thema Achtsamkeit noch mal ein bisschen mehr in den Fokus stellen.
00:31:11: Ja, da freu ich mich selber schon sehr, ich möchte den selber machen, den Kurs.
00:31:16: Also ja, das ist toll. Mir ist nämlich in den Gruppencoaching-Programmen auch ganz wichtig,
00:31:20: dass es eben nicht nur Theorie-Input ist, sondern man da ganz praktisch auch arbeitet.
00:31:24: Deshalb gibt es auch immer so Gruppencoaching-Calls und sowas, wo wir wirklich im Austausch sind.
00:31:29: Genau. Ja, und das ist im Endeffekt alles, was ich für Tierbesitzer*innen mache.
00:31:36: Besitzer*innen ist ein komisches Wort, vielleicht finden wir ein anderes, also Tier-Menschen.
00:31:41: Genau. Und dann kann ich ja ein bisschen es foltern, das weißt du ja auch schon, Sarah,
00:31:45: dass gerade mein Fokus auch dahingeht Tier-Freund*innen, kann man sagen.
00:31:52: Also Menschen in Tierberufen abzuholen, also wirklich Expertin, die in irgendeinem Bereich tätig sind,
00:31:58: wie jetzt du zum Beispiel als Hochbearbeiter*innen und Faltensberater*innen,
00:32:03: ist glaube ich das richtig geworden, richtig? Genau.
00:32:06: Aber eben auch andere Branchen und da eben mit dieser Frage reinzugehen,
00:32:11: die du eben schon im wirtschafts-psychologischen Bereich angesprochen hast.
00:32:14: Also was mache ich eigentlich, wenn meine Kund*innen da plötzlich mit einer emotionalen Herausforderung stehen
00:32:20: und wir merken, es ist eigentlich dieses Thema und nicht, keine Ahnung, wie kann ich ein Schulter reinarbeiten
00:32:27: oder wie kann ich meinem Pferdbrei bringen, sich zu entspannen beim Ufer machen.
00:32:32: Ja. Das ist so ein bisschen das kleine Wasser, das jetzt bald hoffentlich größer wird und kommt.
00:32:38: Das kann ich noch teesern und jetzt kann man glaube ich ein umfassendes Bild einmal haben
00:32:44: und mich einfach per E-Mail oder Instagram kontaktieren.
00:32:48: Du hast ja auch das eine oder andere kostenlose Angebot, wo man mal reinschnuppern kann,
00:32:53: sowohl PDFs, die man sich runterladen kann bei dir als auch kostenlose Webinare,
00:32:58: die du zwischendurch anbietest, ist das richtig?
00:33:00: Ja, ich muss jetzt kurz in meinen Kalender gucken, welchen Daten sonst nicht so gut bin.
00:33:05: Am 21. August ist der nächste Reconnect-Call, ich weiß ja gar nicht, wann diese Folge hier online geht,
00:33:11: aber den gibt's meistens einmal im Monat, irgendwas kommt aber immer monatlich,
00:33:16: weil man kostenlose konsumieren kann, weil es mir ganz wichtig ist,
00:33:20: dass das möglichst niederschwellig ist, dass dieses Wissen auch rausgeht.
00:33:24: Im August schauen wir auf das Thema Frust im Training, aber das ist jeden Monat auch ein bisschen anders.
00:33:29: Genau, also kommt voll gerne dazu.
00:33:33: Auch die Infos findet ihr auf Instagram oder einfach kurz eine Mail schicken, dann schickst euch zu.
00:33:40: Genau, wir können es auch hier in den Show Notes verlinken,
00:33:43: weil es im Absprung möglichst niederschwellig ist, dass man da einfach mal reinschnuppern kann
00:33:47: und gucken kann, ob das was für einen ist.
00:33:49: Gerne.
00:33:51: Gibt es noch was, was du zum Schluss den Zuhörer*innen mitgeben möchtest, was dir noch besonders am Herzen liegt?
00:33:58: Ja, ich möchte noch mitgeben, dass ich wehe und weiß,
00:34:03: auch wenn ich vielleicht dich noch nie gesehen habe,
00:34:06: dass da wahnsinnig viel Mühe für dein Pferd ist.
00:34:11: Und du tust so viel und das wahrscheinlich trotzdem noch hin und wieder das Gefühl nicht gut genug zu arbeiten oder zu sein.
00:34:20: Und ich möchte dir mitgeben, dass ich sehe, wie viel Mühe da drin steckt und dass es so viel Liebe ist, die dafür unsere Fellnasen ist.
00:34:28: Und vielleicht können wir uns einen kleinen Funken davon auch mal selber schenken,
00:34:32: so als erster Schritt auf dem Weg zu einem leichteren und nachhaltigeren Umgang mit diesen unangenehmen Gefühlen, die herausfordernd sein dürfen.
00:34:44: Und es ist noch kein Pferd, noch kein Pferd, irgendwie davon umgekommen, dass du unangenehme Gefühle empfindest.
00:34:56: Und bitte lasst dir das auch nicht erzählen, es ist okay, dass sie da sind und es geht viel mehr darum, das Verhalten, was daraus entsteht,
00:35:04: dann umwandeln zu können, dadurch, dass du deine Bedürfnisse auch wieder in den Fokus nimmst und die erfüllen kannst.
00:35:10: Dann kommt es auch viel weniger zu brustgeladenem Verhalten oder zu Ängsten, die euch komplett in der Komfortzone halten und die wirklich sehr klein schrumpfen lassen.
00:35:19: Also nimm dich vielleicht selber wieder ein kleines Stückchen ernst da,
00:35:24: weil deine Fellennase nimmt dich sehr ernst und die nimmt alles wahr, was da ist.
00:35:28: Und das bringt es auch nichts, wenn Trainerin XY oder wer auch immer von dir verlangt, es einfach runter zu schlucken,
00:35:34: da weil es da sein und bei Sarah und mir bist du auf jeden Fall sehr gesehen damit.
00:35:39: Ja, vielen Dank. Ich glaube, da ist nichts mehr hinzuzufügen, das war ein sehr schönes Schluss, Wottkati.
00:35:45: Ich danke dir sehr, dass du hier zu Gast warst, Podcast und bin gespannt auf das, was wir gegenseitig in unseren Kursen dann auch beitragen können.
00:35:54: Und ja, hoffe, dass wir uns irgendwann im nächsten Jahr dann auch wieder zur Hofbearbeitung sehen, wenn ich wieder kann und das auch weiterhin teugestalten könnte.
00:36:04: Danke Sarah.
00:36:06: Wünsche dir noch einen schönen Tag, Kati.
00:36:08: Danke, dir auch.
00:36:10: Und die Zuhörerinnen natürlich auch.
00:36:12: Danke.
00:36:15: [Musik]
00:36:35: Copyright WDR 2021
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