#46: Von Herausforderungen als Huf-Profi und dem Umgang mit schwierigen Pferden. Im Gespräch mit Jasmin Pekrul
Show notes
Als Hufbearbeiter müssen wir immer wieder unter schwierigen Arbeitsbedingungen zurecht kommen und haben auch immer mit schwierigen Pferden zu tun. In dieser Folge bin ich mit Jasmin Pekrul von @der_hufschneiderei im Gepräch. Wir tauschen uns über Situationen aus dem Arbeitsalltag aus und berichten von unseren Erfahrungen und Perspektiven auf das Thema.
Show transcript
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei Pferd und Mensch in Balance. Dein Podcast zu den Themen
00:00:07: "Hufgesundheit, stressfreie Hufbearbeitung und dem Aufbau einer vertrauensvollen Pferd-Menschbeziehung".
00:00:14: Ich bin Sarah Busch, Hufpflegerin, Pferdeverhaltensberaterin und Wirtschaftspsychologin und von mir
00:00:22: erhältst du jede Woche in diesem Podcast hilfreiche Tipps und Wissen um die Hufgesundheit
00:00:29: deines Pferdes zu stärken und eine vertrauensvolle Beziehung zu deinem Pferd auf und auszubauen.
00:00:35: Hallo und herzlich willkommen. Jasmin und ich hatten gerade ein Instagram-Fail und wollten
00:00:42: eigentlich dort live mit euch gehen. Das hat leider nicht geklappt, deswegen haben wir uns jetzt
00:00:47: kurzerhand dazu entschlossen in Zoom zu wechseln und eine Podcastfolge aufzunehmen zum Thema
00:00:53: Hufbearbeitung, Herausforderungen in unserem Job als Hufbearbeiter und wie Pferde vorbereitet
00:01:02: werden sollten auf die Hufbearbeitung. Jasmin, schön, dass du dabei bist. Herzlich willkommen.
00:01:06: Ja, ich freue mich sehr über die Einladung. Es ist ja ein sehr heitliches Thema und auch
00:01:10: eines, was vorwiegend mal irgendwie zu streit führt auf allen Kanälen, tatsächlich,
00:01:15: auf allen Kanälen. Wer hat sich lieben genommen und wer hat sich lieben verhalten und wie reagiert
00:01:20: und war das alles so richtig? Genau. Sollen wir mal anfangen, dass wir einmal über unsere
00:01:25: Herausforderungen im Alltag als Hufbearbeiter starten. Wir haben ja einen Job, der nicht
00:01:32: unbedingt so leicht ist. Wir haben eh schon körperlich eine starke Belastung, sind viel
00:01:37: unterwegs, müssen uns am Tag auf viele neue Menschen und Pferde einstellen und dann finden
00:01:43: wir manchmal auch Situationen vor, die uns die Arbeit noch schwerer machen. Was begegnet
00:01:47: dir da so im Alltag? Ein Begibt natürlich sehr vieles. An erster Stelle, wenn man also
00:01:54: aus dem Auto aussteigt, beim Neukunden ist tatsächlich häufig der Platz, an dem die
00:01:59: Hüfe bearbeitet werden sollen. Also das geht ja von, wir machen das hier auf der Koppel
00:02:05: bis wir machen das hier auf einer engen, total dunklen Stallgasse. Also man findet ja wirklich
00:02:11: alles Mögliche vor. Es ist natürlich schon so, dass die Wahrscheinlichkeit ist, zu verletzen
00:02:16: auch mit einer schlechten Arbeitsplatzsicherheit steigt. Das muss man immer so ein bisschen
00:02:20: im Hinterkopf behalten. Manche Kunden sind dann so ein bisschen angepickt, weil der Hufschmied,
00:02:24: der das uns die letzten 30 Jahre gemacht hat, der hat das ja auch hier auf der Koppel gemacht.
00:02:27: Was man dann als Huflegerin für ein verwöhntes Ding ist, das ist manchmal so ein bisschen
00:02:33: schwierig. Da hat man vielleicht irgendwie so ein bisschen mehr, weit, sich will ich nicht
00:02:41: sagen, aber meine Knochen sind natürlich schon wichtig, die brauche ich ja schließlich um
00:02:44: zu arbeiten. Und da ich auch vollzeit selbstständig bin, bin ich auch darauf angewiesen, dass
00:02:50: ich vernünftig arbeiten kann. Also ich habe nicht noch irgendein anderen Job, der das dann
00:02:54: einfach mal bezahlt oder sowas, sondern ich hänge damit meiner ganzen Existenz auch einfach
00:02:59: dran mit meinen eigenen Fällen und meinem Hof und dem ganzen Kram und meinen Hobbys, die ich so habe.
00:03:04: Und da brauche ich natürlich 100 Prozent von meinem Körper. Es kann so schon immer was passieren.
00:03:09: Das kann sich erschrecken, man kann, das kann so viele Dinge passieren, aber das Risiko ist
00:03:14: einfach höher, wenn dann man nicht so schnell wegkommt, weil der Boden zum Beispiel ohne
00:03:20: jeden ist. Wenn es sehr dunkel ist und wenn die Pferde sich erschrecken, weil das sind
00:03:23: Durchgangsraum ist oder oder oder, wenn die Gäckenhöhe nicht ausreichend ist. Also es sind
00:03:27: so ein paar Dinge, wo ich finde, wo der Hufbearbeiter auch gerne auf seinen Recht bestehen darf,
00:03:34: einen Hufbeschlag dazu bekommen. Selbst wenn wir da keinen Hufbeschlag machen als Hufleger,
00:03:38: sondern nur Hufbearbeiten, steht er uns natürlich trotzdem zu. Und das ist so ein bisschen die erste
00:03:46: Herausforderung, die Arbeitsplatzsicherheit und das leider manchmal auch gegenüber dem
00:03:50: Stallbetreiber. Also ich habe das tatsächlich in einem Stall mal gehabt, dass wir wirklich
00:03:54: doll Streit hatten deswegen. Der Streit ging ja nicht so weit, dass ich letzten Endes bei der BG
00:04:00: angerufen habe und gesagt habe, sie sollen bitte den Beschlagsplatz vor Ort prüfen,
00:04:03: weil wir uns so doll in den Klamotten gekriegt haben und ich gesagt habe, naja, ich hoffe,
00:04:07: sie können gut schlafen, wenn hier jemand vorn glückt. So, also es war einfach total albern. Und
00:04:12: genau, ich bin da sicherlich nicht verwöhnt, aber ich brauche schon Platz um das Pferd rum,
00:04:17: ich brauche einen festen Boden und ich kann im Sommer eben auch nicht in praller Sonne,
00:04:21: Sonne, 10 Pferde ausschneiden. Da bin ich tot danach. Eigentlich schon nach drei.
00:04:25: Wie viel Wasser kann man uns gar nicht erreichen, dass wir das leisten gehen, ne?
00:04:28: Nein, da kriegt man ja absolut einen Hinschlag. Also das geht überhaupt nicht, ne? Das ist sowieso
00:04:33: schon sehr anstrengend ja auch die trockenen Rufe im Sommer, wenn die nicht gewässert sind oder
00:04:39: nicht vorbereitet sind in irgendeiner Form. Auch so ein Thema natürlich als Herausforderung der
00:04:44: Sommer. Ich glaube, wir Berufbearbeiter sind die Einzigen, die sich nicht über den Sommer freuen,
00:04:48: weil es viel zu warm ist, alles klebt und die Rufe sind steinhart, ne? Das ist natürlich ein
00:04:54: echtes Thema, aber genau. Also das ist ja tatsächlich noch ein Einstell schon mal erlebt, dass der
00:05:00: Beschlagsplatz zwar vorhanden war und auch in ausreichender Größe, aber so ein bisschen am
00:05:06: ADW in der letzten Ecke des Hofes, wo wirklich das Pferd sonst nie hinkommt und die Pferdbesitzer
00:05:11: ja eigentlich jeden Tag oder regelmäßig üben müssten mit diesem Pferd dort hinzugehen, was
00:05:16: natürlich in der Realität niemand macht, weil die Strecke dahin ist weit, die Pferde regen sich
00:05:20: auf. Es muss wirklich trainiert werden und dieser Platz war einfach nicht geeignet für Pferde. Dann
00:05:26: standen da irgendwelche Traktoren noch irgendwie drum herum, wo es auch nicht unbedingt sicher ist,
00:05:31: ne? Pferde haben keinen Sichtkontakt zu anderen Pferden und das sind auch so Dinge, ne? Die berücksichtigen
00:05:36: manche einfach nicht, wenn sie solche Beschlagsplätze einrichten. Hauptsache, er ist da. Aber ob das dann
00:05:42: für die Pferde auch machbar ist, an diesen Plätzen sich aufzuhalten und dort dann zu sein,
00:05:46: ist halt auch noch mal eine andere Frage. Absolut. Gerade wenn der Beschlagsplatz auch nur für die
00:05:52: Rufbearbeitung oder für den Tierarzt genutzt wird, also auch noch unter Umständen mit Ereignissen
00:05:57: verknüpft werden wird, die einfach nicht so toll sind wie keine Ahnung, Fellpflege oder Futter oder
00:06:03: so was. Also es wird nicht gerade attraktiver absolut. Ja. Genau. Und dann ist es ja eben so,
00:06:10: du hast es gerade angesprochen, wir sind selbstständig, mit Untervollzeit selbstständig und sind
00:06:15: auch nicht so abgesichert wie jemand, der in einem Anstellungsverhältnis ist, ne? Man stellt sich das
00:06:18: immer so einfach vor. Naja, wenn uns was passiert, dann kurieren wir uns halt aus und steigen wieder
00:06:24: ein. Aber wir müssen dann auch dafür sorgen, dass das nötige Kleingeld irgendwie auch im Konto
00:06:29: ist, dass unsere Kosten weiter gedeckt werden, weil eine Krankenversicherung und eine Berufsgenossenschaft
00:06:32: natürlich auch nur zahlen, wenn der Platz eben sicher war und wenn die Gegebenheiten gegeben
00:06:39: sind und man zahlt auch im Vorfeld viel Geld dafür, dass man krankenversichert ist ab dem
00:06:44: ersten Tag, was auch nicht unbedingt für jeden selbstständigen sinnvoll ist. Also das muss man
00:06:50: ja auch dazu sagen, dass da einfach manchmal auch ein Perspektivwechsel sein muss, um zu verstehen,
00:06:56: was wir für eine Belastung in unserem Arbeitsalltag haben und was das dann im Nachgang auch bedeutet,
00:07:01: wenn mal wirklich was schief geht. Absolut. Und das ist ja auch so, wenn man jetzt eine Woche
00:07:06: ausfällt wegen irgendeiner Sache, kann ja 1000 Dinge sein, dann ist es eben so, dass sich zum
00:07:11: einen die Arbeit wirklich türmt, dann hat man häufig auch einfach Pferde dabei, die gar keine
00:07:16: Zeit haben. Also wenn man zum Beispiel hofrehe Pferde betreut, die kann man nicht einfach mal irgendwo
00:07:20: drei Wochen schieben oder sowas. Das ist eine Vollkatastrophe. Da muss man auch immer so ein
00:07:24: bisschen schauen, die Arbeit ist nämlich nicht aufgehoben, ist nur aufgeschoben. Das ist total
00:07:30: schwierig da einfach zu sagen, ja dann machst du das halt einfach später. So flexibel sind wir
00:07:35: einfach nicht in dieser ganzen Geschichte. Genau. Und dann haben wir oft die Kombination ja auch noch
00:07:40: aus dürftigen Bedingungen, an denen wir uns irgendwie zurechtfinden müssen und dann auch noch Pferde,
00:07:48: die wenig kooperativ sind, die ihre Problemstellen vielleicht auch haben. Aber ich erlebe es im
00:07:54: meinem Arbeitsalltag auch ganz häufig, dass das Thema Rufegeben überhaupt nicht trainiert wird.
00:07:59: Pferde völlig unerzogen sind und Pferdebesitzer dann schon ankündigen. Ah ja, der ist aber nicht
00:08:05: so ganz gut erzogen, sich dann aber wundern, dass die Pferde bei der Hustbearbeitung nicht stehen.
00:08:09: Wie sind da deine Erfahrungen? Ja, also ich glaube, dieser ist der Kontaktpunkt, den wir vor zwei
00:08:17: Wochen glaube ich hatten, wo wir miteinander telefoniert haben. Ja, weil du mich gefragt hast,
00:08:22: wie ist das eigentlich aus deiner Perspektive als Pferdeverhaltenstrainerin? Ganz genau. Und zwar
00:08:28: hatte ich da, das kommt tatsächlich im Arbeitsalltag, gerade wenn man Vollzeit arbeitet, also auch viele
00:08:33: Pferde und viele Kunden vor allem hat, also Kunden, diese Menschen da dran, dann kommt das natürlich
00:08:39: vor, dass immer mal Situationen dazwischen sind, wo man sich im Nachhinein wirklich drüber ärgert
00:08:44: oder auch so doll drüber ärgert, dass man ein TikTok-Video macht und Sarah anruft. Das kann
00:08:49: passieren, weil man einfach so aneinander vorbeigeredet hat mit dem Pferdebesitzer und das ist
00:08:55: total schwierig. Also wenn wir nochmal auf die Situation zurückgehen, ich komme zum Neukundenpferd
00:08:59: und ich sehe diesen Hofbearbeitungsplatz, der gut oder schlecht ist. Und dann kommen die beiden,
00:09:05: die Einheit aus Pferd und Pferdebesitzer oder auch nicht. Häufig ist es so, wenn das Pferd dann so
00:09:13: angeführt wird oder eben auch nicht angeführt wird. So, jetzt kommt also und das Pferd läuft
00:09:19: schon so zwei Meter mit einem ganz straffen Strick vor dem Pferdebesitzer, dann denke ich immer
00:09:24: schon so, das wird jetzt gleich hart. Also es fängt an beim Stehen und Gehen. Habe ich ein Pferd, was
00:09:31: einen Pferdebesitzer hinter sich her schleift, dann weiß ich eigentlich schon, jetzt brauche ich
00:09:38: gleich ganz starke Nerven und lange Atem und schaffe eventuell gar nicht das ganze Pferd. Dann
00:09:45: fange ich an den Vorderrufen an und streite mich da schon massiv, mit dem Pferde brauche ich gar
00:09:49: nicht nach hinten gehen. Die Hinterfüße sind einfach im Verhältnis wesentlich gefährlicher,
00:09:52: weil der Radius in dem wir treten werden kann, das ist einfach groß und die Schlagkraft ist hinten
00:09:58: einfach eine andere. Also wenn ich vorne mit dem Pferd schon merke, das wird ein Riesenproblem,
00:10:02: dann bin ich gar nicht an die Hinterfüße ran, weil ich möchte ja meine Knie auch ganz gerne
00:10:06: behalten. Was natürlich nicht heißt, dass man sich vorne nicht verletzen kann, kann man natürlich
00:10:10: genauso. Wenn so ein Pferd steigt, während man das zwischen den Beinen eingeklemmt hat, also
00:10:14: zwischen den Oberschenkeln, man kommt da unter Umständen nicht so leicht raus, weil das Pferd
00:10:17: auch die Beine einfach anwinkelt. Das heißt, es zieht dich mit hoch, du fällst, du kriegst
00:10:22: dir unter Umständen richtig weh. Das ist natürlich schwierig. Holf ich's sehe ich, dass bei Pferdebesitzern,
00:10:29: dass das Pferd auch einfach diesen Pferdebesitzer die ganze Zeit anfässt. Also das fummelt da dran
00:10:36: rum, das zappelt am Strick, das hamppelt irgendwie rum. Das steht auch am Anden, wenn
00:10:41: da schon gar nicht richtig still. Also es ist mit allen möglichen beschäftigt, es sucht sich auch
00:10:45: Ablenkung, es guckt ach, läuft da hinten einer oder hat vielleicht einer was in der Tasche oder oder
00:10:50: oder und das sind alles so Sachen, das sind kleine Vorboten auf das was eigentlich gleich bei der
00:10:54: Hufbearbeitung passieren wird. Denn das kommt ganz selten überraschend. Die meisten Pferde, die
00:11:00: sich eben im Umgang schon so zeigen, dass sie eigentlich auch an der Führungsposition interessiert
00:11:07: sind, zeigen hier als Hufbearbeiter das natürlich auch. Jetzt ist es so, wenn ich ein neues Kundenpferd
00:11:13: habe und ich lerne ein neues Pferd kennen, dann ist das immer für beide eine neue Chance. So als
00:11:19: würde man jetzt zwei Pferdevergesellschaften, die würden sich einfach jetzt kennenlernen und
00:11:23: dann würden sie klar machen, okay, du wirst jetzt derrang höhere oder ich bin das. Und das ist
00:11:27: so ein kleines bisschen immer die Chance, die auch ein Hufbearbeiter mit dem Pferd hat, wenn er
00:11:32: das neu kennenlernt. Das bedeutet aber auch, dass wir unter Umständen, je nachdem was man dann
00:11:38: für ein Pferd hat, nicht jedes Pferd fragt. Nicht jedes Pferd hat ein Problem damit zu sagen, okay,
00:11:43: der Mensch sagt an, was wir machen, der Mensch gibt es vor. Manche Pferde sind einfach so,
00:11:50: dass die ganz klar fragen und manche Pferde die stellen die Frage gar nicht. Da brauche ich mir
00:11:56: gar keine Gedanken machen, ob wir jetzt hier gleich Streit um einen Fuß bekommen oder nicht. Die
00:12:00: Frage stellt halt nicht jedes Pferd. Man muss natürlich da sagen, dass man gerade beim ersten
00:12:06: Termin sich auch erst mal kennenlernen muss. Also, das Pferd muss jetzt erst mal gucken wer bist
00:12:10: du und ich muss erst mal gucken, wie bist du drauf, falls es wert. Als Fußbearbeiter ist es sicherlich
00:12:15: in so einer Situation gut, wenn man so leer wie möglich an so ein Pferd rangehen kann. Also,
00:12:21: nicht schon gestresst, kein, kein Roll über dich zu werden, ist ja auch ganz gut. Tatsächlich ist es so,
00:12:28: wenn ich morgens aufwache und ich, ich bin eine Frau, ich habe einen Zyklus, das ist einfach so. Und ich
00:12:33: merke morgens schon so, okay, heute stirbt jemand. Dann sage ich meine Termine ab. Der Kunden, also
00:12:40: den Kunden Pferden zu lieben, weil ich genau weiß, heute ist meine Zündchen nur so kurz, dass ich hier
00:12:44: schon Wasserhahn aus der Wand reißen würde, wenn der tropft. Also, heute geht es leider nicht.
00:12:49: Meine Kunden haben dafür großes Verständnis zum Glück, weil die, genau, weil sie, glaube ich,
00:12:55: auch Frauen sind. Vielleicht ist das leichter zu verstehen, keine Ahnung. Das ist einfach so ein
00:13:00: schlechtes Tag, hat keine Ahnung. Das kann ich übrigens an einem Hof bearbeiten, auch nur empfehlen.
00:13:04: Wenn ihr morgens schon merkt, das wird eine Vollkatastrophe heute, lasst es einfach. Macht euch
00:13:08: einen schönen Tag, jede Menge Schokolade, Eis oder keine Ahnung was, bleibt einfach mit dem Arsch zu Hause,
00:13:13: kenne ich. Also, das ist, glaube ich, so der erste Punkt. Gerade wenn man Neukundenpferde hat oder auch
00:13:18: Pferde, bei denen man weiß, okay, das wird schwierig, die haben schlechte Erfahrungen gemacht. Das
00:13:22: gibt es ja auch. Nicht jedes Pferd ist einfach nur dominantes Arschloch, sondern manche haben
00:13:26: ja auch einfach schlechte Erfahrungen gemacht. Oder es ist zum Beispiel ein Jungpferd, was jetzt
00:13:30: gar keine schlechten Erfahrungen machen soll. Das Jungpferd wird natürlich, das ist unsicher,
00:13:34: das kann ich gut auf drei Beinen stehen, das hat kein gutes Körpergleichgewicht. Das gilt übrigens
00:13:39: auch für viele Kaltblüter. Das Körpergleichgewicht vom Kaltblut ist einfach schlechter. Die sind,
00:13:43: ich will nicht sagen, so ein bisschen tollpatschig, aber dadurch, dass sie auch häufig nicht so
00:13:46: gearbeitet werden wie Warmlutpferde, die Dressur geritten werden, irgendwelche Seitengänge und
00:13:50: was nicht was alles machen, ist so ein Kaltblut einfach so ein bisschen trampeliger. Das kann
00:13:55: einfach schlechter auf drei Beinen stehen, weil das Körpergefühl ist schlechter. Und die haben
00:13:59: ja auch ein ganz anderes Masseverhältnis. Das muss man ja auch sehen. Also wenn ich überlege,
00:14:03: dass man mehr Masse mit sich rumträgt, dann könnte ich als Mensch wahrscheinlich auch schlechter
00:14:07: auf einem Bein stehen, wenn ich mehr Masse habe und einfach viel Muskulatur habe. Das Thema sieht
00:14:12: man ja auch bei Bodybuildern. Die haben viele Masse, sind sehr sportlich, aber würden jetzt auch
00:14:17: keine Ballettaufführung tanzen? Nee, genau, weil das Körpergefühl einfach, also man muss ein bisschen
00:14:21: gucken, man muss sich ja was ein bisschen durchhangeln bei den Pferden. Genau. Und dann finde ich,
00:14:28: das ist eigentlich das größte Problem, ist die Sicht des Besitzers auf die Situation. Also als
00:14:35: Zuführerbeite hat man ja einfach mit wahnsinnig vielen Pferden, man hat mit vielen Charakteren zu
00:14:40: tun, man kommt hier rum und man sieht viele Situationen sich wiederholen. Das heißt, wie ich
00:14:46: eben schon sagte, wenn das Pferd sich den Besitzer reinführt, dann weiß ich schon, was in diesen
00:14:52: Schritten passieren wird. Genau. Das heißt, ich schätze die Situation auch anders ein,
00:14:58: als der Pferdbesitzer. Das ist natürlich auch daran liegt, dass ich ja das Kundenpferd überhaupt
00:15:02: nicht so kenne wie der Pferdbesitzer. Der geht vielleicht fest davon aus, dass es nicht tritt
00:15:08: oder nicht bei ist, weil die Situation dann nicht passiert ist. Droht mir aber ein Pferd zum Beispiel.
00:15:12: Also es zeigt mir ganz deutlich so, ich würde es tun. Dann muss ich das als Hufbearbein natürlich
00:15:17: auch ernst nehmen, weil ich kenne ja dieses Pferd nicht seit 20 Jahren, sondern seit 20 Minuten.
00:15:21: Dann muss ich natürlich schon davon ausgehen, dass das Pferd diese Drohung unter Umständen
00:15:25: noch ernst nimmt. Und da werde ich mich natürlich hüten, über diese Drohgebärden eines Pferdes
00:15:31: auch drüber zu gehen und so sagen, ja ich mache jetzt halt einfach trotzdem weiter. Dann wird
00:15:35: das Pferd auch sagen, ja selber schuld. Da muss man einfach zum Beispiel schauen. Ich habe es dir gesagt,
00:15:40: genau, selber schuld, wenn du nicht zuhörst. Also das ist schwierig. Da muss man auch noch zu sagen,
00:15:45: irgendwann ist immer das erste Mal. Das Pferd hat ja auch eine gewisse Sympathie dem Menschen
00:15:50: gegenüber. Es hat es vielleicht beim Pferdbesitzer bisher nicht gemacht, vielleicht bei dem vorherigen
00:15:54: Hufschmied auch nicht, den es gut kannte und schon lange kannte. Und dann kommt jemand Neues. Und wenn
00:15:58: ich da jetzt als neue Person drüber hinweg gehe und schon gleich übergriffig werde, dem Pferd
00:16:03: gegenüber, ist vielleicht auch die Zündschnur des Pferdes in dem Moment mal ein bisschen kürzer. Und
00:16:08: das zieht vielleicht doch mal durch und tritt. Absolut, absolut. Das ist total schwierig. Und man
00:16:14: muss auch da noch mal sagen, der Unterschied Mann/Frau ist auch tatsächlich ein Faktor für sich.
00:16:19: Häufig ist es so, dass die Männeranzahl im Leben des Pferdes viel geringer ist als die Frauenanzahl.
00:16:27: Also der Tierarzt ist häufig ein Mann. Ich meine, wir haben auch viele Tierärzte, wir haben keine
00:16:31: Frage. Wir haben auch Hufschmiedinnen oder Umrufbearbeiterinnen. Wir haben alles auch als Frau. Aber
00:16:37: gerade wenn wir jetzt noch mal ein paar Jahre zurückgehen, dann ist es ganz lange so gewesen,
00:16:41: dass wir hauptsächlich Männern diesen Beruf haben. Das heißt, die Pferde sammeln mit dem
00:16:46: Stallbetreiber, dem Hufschmied und dem Tierarzt vielleicht schlechte Erfahrungen mit einem von
00:16:50: drei. Das sind 33 Prozent, wenn man nur drei Männer kennt. Und dann fährt jetzt aber 300 Frauen
00:16:58: kennenlernt und davon sind drei Scheiße, denn das ist irrelevant. Da muss man immer so ein kleines
00:17:02: bisschen gucken. Das Ferdre reagiert unter Umständen auch einfach schon auf das andere Geschlecht
00:17:07: anders, weil es andere Erfahrungen gemacht hat mit diesem Geschlecht. Das kann aber auch bedeuten,
00:17:11: dass es zum Beispiel beim Hufschmied stillstand und bei der Hufpflegerin leider nicht, weil sie nicht
00:17:17: mit dem entsprechenden Auftreten an das Thema rangegangen ist. Die ist nicht groß rangegangen und
00:17:22: hat gesagt, so hier bin ich, wir machen das jetzt, sondern die ist vielleicht, hallo, wer bist du,
00:17:26: der Nacht, du bist ja süß, kann ein Problem sein. Ich habe das manchmal, wenn ich von Kolleginnen
00:17:32: Pferde bekomme, die nicht so gut stehen, das meistens so Tinker und so kleine Arschis, genau,
00:17:40: die dann 100 mal weggezogen haben und die dann auch von der Besitzerin unter Umständen in dem
00:17:48: Moment nicht korrigiert wurden. Also der Besitzer muss schon irgendetwas tun, dass das Ferdr
00:17:53: steht, dieses Verhalten sich nicht gewünscht. Also da muss man immer so ein kleines bisschen
00:17:57: schauen, einfach nur zu stehen, wie so ein Weidezaunfall bringt natürlich gar nichts. Wenn das Ferdr
00:18:02: jetzt acht mal wegzieht und das Ferdr versteht nicht, dass das Wegziehen nicht gewünscht ist,
00:18:06: dann wird sich halt die Situation auch nicht ändern und kräftemäßig muss man sagen,
00:18:10: zieht so ein Ferdr an, die Fuss auch einfach weg, das ist ja gar kein Thema. Es sei denn,
00:18:14: man ist vielleicht Hammerhanken oder so, dann zieht man den Ferdr Fuss weg, aber ansonsten ist es anders rum.
00:18:19: Ja und da muss man tatsächlich sagen, da sind wir auch den meisten Männern, die den Beruf machen,
00:18:23: unterlegen, dass wir einfach nicht gegenhalten können, so wie das ein Mann tun würde und das
00:18:29: vielleicht auch nicht unbedingt immer in jeder Situation angemessen ist. Wenn die Pferde nicht
00:18:32: können, Arthose haben und Co, dann sollte man natürlich nicht gegenhalten, aber es gibt eben
00:18:37: auch eine Vielzahl an Pferden, wo das einfach nicht trainiert wurde und wo sich das auch durch
00:18:43: den Alltag tatsächlich durchzieht. Ich arbeite ja ganz viel auch mit Pferdebesitzer*innen,
00:18:47: die ja da Probleme haben im Training und ich habe im Laufe meiner Jahre der Berufserfahrung
00:18:54: festgestellt, dass es 0, gar nichts bringt, wenn ich mit den Pferden arbeite und das Training
00:18:58: übernehme, sondern der Pferdebesitzer muss immer mit einbezogen werden. Es muss ein ganzheitliches
00:19:04: Training sein, es reicht nicht, nur die Rufbearbeitung zu trainieren, sondern es braucht ein Fürtraining,
00:19:10: es braucht ein Verhaltenstraining im Umgang auf der Stallgasse, wo ich das Pferd mitunter
00:19:16: einfach dirigieren muss und es braucht auch einen Blick auf das normale Training mit dem
00:19:20: Pferd. Wenn ich das Pferd nie vom Boden arbeite, immer nur reite und mich das Pferd eigentlich
00:19:25: gerade mal so aufsteigen lässt und ich da schon das Gehampel habe, dann ist es kein
00:19:29: Wunder, dass es auch auf der Stallgasse bei der Rufbearbeitung nicht funktioniert. Also
00:19:33: es müssen wirklich alle Aspekte mit einbezogen werden und es reicht da einfach nicht, dass
00:19:38: ich das Huftraining übernehme, sondern es braucht wirklich diese Ganzheitlichkeit.
00:19:42: Absolut. Und das ist auch tatsächlich so ein Thema, das macht manchmal den Eindruck, als würde der Pferdebesitzer,
00:19:50: also als würde der Pferdebesitzer denken, das Hufe geben oder auch das Hufe geben lernen,
00:19:56: das wird der Schwicht schon machen. Aber das ist nicht unsere Aufgabe, also unsere Aufgabe ist,
00:20:01: ein schmiedefrommes Pferd zu bearbeiten, also ein Pferd, was mit allem, was zur Hufbearbeitung
00:20:08: dazugehört, vertraut ist und das ohne Widersetzlichkeit quasi, also ohne Gegend, wer mit sich machen wird.
00:20:14: Natürlich ist es so, dass die Pferde nicht jedes Pferd, das nicht kooperativ ist, will nicht.
00:20:20: Es gibt auch viele Pferde, die nicht können. Da ist manchmal, glaube ich, auch für den Pferdebesitzer die
00:20:26: Unterscheidung vielleicht schwierig. Als Hufbearbeiter lernt man das relativ schnell, wer kann nicht und
00:20:31: wer will nicht. Als kleinen Anhaltspunkt sage ich mal gerne, den, die jetzt gerade anfangen mit der
00:20:36: Hufbearbeitung, ein Pferd, was den Huf nicht gehen kann, wird den dir wiedergeben, nachdem es sich
00:20:42: den geholt hat. Ein Pferd, was den Huf nicht geben will, tut ein Teufel. Das hat ja gerade gewonnen.
00:20:47: Einmal fest verwachsen mit dem Brot. Genau. Und das andere Pferd, also muss auch immer sagen, ein Pferd,
00:20:52: was den Huf nicht gehen kann, weil das zum Beispiel Ertrose hat, als Hufreher hat, weil das irgendwelche
00:20:56: Probleme hat, das wird auch bevor es sich den Huf gewaltsam holt, was auch sein Recht ist,
00:21:01: muss man einfach sagen, es ist sein Recht, wird es vorher Bescheid gesagt haben. Du wirst also
00:21:05: irgendwo schon mal gemerkt haben, so, hey, ich brauche den jetzt, ich müsste den jetzt mal haben.
00:21:09: Habe ich aber hier wie dieses Kaliber hier im Hintergrund, diesen siebenjährigen Trinker hier
00:21:13: und der sagt, also eine Sekunde auf drei Beinen stehen, das kann ich ja gar nicht, dann kann ich
00:21:19: davon ausgehen, dass das ein, ich habe auch gar keine Lust, Problem ist. Da muss man natürlich auch sagen,
00:21:24: je nachdem wie viel solche Pferde auch trainiert oder was damit gemacht wird, also ob die irgendwie
00:21:30: Umgang haben oder nicht, ist natürlich die Konzentrationsspannung auch gar nicht so lang. Wenn
00:21:34: ich natürlich für die Hufbearbeitung jetzt eine Stunde brauche oder sowas, kann ich davon ausgehen,
00:21:39: das kann eigentlich sich gar nicht so lange konzentrieren und das langweilt sich auch
00:21:42: ab einem gewissen Punkt. Also da muss man so ein kleines bisschen schauen, wie man das gestaltet,
00:21:48: dass die Pferde ja eigentlich bis zuletzt auch noch ein bisschen Lust darauf haben.
00:21:54: Im Zweifel Intervalle am Anfang kürzer halten, ich habe das auch schon mit Pferdebesitzern gemacht,
00:21:59: dass wir dann zwei Wochenintervalle vereinbart haben und dann im zwei Wochenrhythmus, Vorderhofe
00:22:05: und Hinterhofe quasi getrennt voneinander bearbeitet haben, immer nur eine Achse. Und gerade bei
00:22:11: Jungferden funktioniert das hervorragend, weil die gar nicht erst in diese Prostrationsschwelle
00:22:14: reinkommen, dass sie nicht mehr können und ja da dann übergereizt sind und auch eine schlechte
00:22:21: Lernerfahrung machen. Und gerade in solchen Fällen, wo die Pferde sich vielleicht auch mit der Balance
00:22:26: schwer trugen, habe ich da super Erfahrungen mitgemacht. Das brauche ich natürlich nicht
00:22:29: bei einem erfahrenen Pferd machen, was das eigentlich können kann. Aber das ist halt manchmal auch
00:22:34: schwer, dem Pferdebesitzer zu vermitteln. Da muss man gut in der Kommunikation sein. Die Punkte beim
00:22:39: Pferdebesitzer treffen, die Pferdebesitzer nachvollziehen können und auch mal so ein Perspektivwechsel
00:22:45: hinbekommen. Und da sind auch aus meiner Erfahrung heraus nicht alle Pferdebesitzer*innen immer offen
00:22:50: für da auch diese Alternativen mal in Erwägung zu ziehen. Und ich muss sagen, dass ich da mittlerweile
00:22:55: sehr rigoros und streng bin und sage, dann trennen sich unsere Wege und wir passen einfach nicht
00:23:00: zusammen. Da muss jemand anderes dann dran. Und ich habe es dann aber schon häufig erlebt, dass die
00:23:05: Pferdebesitzer dann andere Erfahrungen gemacht haben oder die gleichen Erfahrungen an den
00:23:09: Luft bearbeitern und Schmieben gemacht haben und sich dann wieder bei mir gemeldet haben und gesagt
00:23:13: haben, hey, ich möchte es doch so probieren, wie du es vorgeschlagen hast. Ja, das ist natürlich bei
00:23:18: dir ein absolutes Plus, dass du aus dieser Trainingsecke kommst. Also als ...
00:23:23: Verhaltenstrainer auch einfach aus der Ecke kommst.
00:23:28: Das hat natürlich nicht jeder Hof bearbeiter als Luxus.
00:23:30: Ich kann dann nur sagen, nur musst du jemanden holen.
00:23:33: Ihr müsst es üben.
00:23:34: Aber das ist kein Tool, über das ich verfüge.
00:23:40: Dass ich sage, du musst das so und so machen oder ihr macht das und das.
00:23:43: Ich kann natürlich da irgendwie beraten, sagen, so steht jemand, der Klickertraining macht mit euch
00:23:46: oder keine Ahnung, was übt das.
00:23:48: Hüfe aufheben, auch längere Zeit vor allem.
00:23:50: Also ich brauche jetzt eine Hüfe bearbeiten,
00:23:52: ich brauche jetzt eine Hüfe auskratzen, drei Sekunden aber zur Hüfe bearbeiten.
00:23:55: Muss ich den ersten öfter hochnehmen und zwar ins Jahr auch viel länger.
00:23:58: Und ich ruckel da dran rum und dann knipfe ich mit der Zange
00:24:01: und dann muss ich den Stückchen rausdrehen vielleicht, Schulterbereich.
00:24:04: Oder ich muss ihn auch hinten noch ein Stückchen höher nehmen,
00:24:06: damit ich überhaupt mit der Zange davon natürlich dran kann.
00:24:09: Also das sind natürlich alles so Sachen.
00:24:11: So ein Hufbock kann sich ein Pferdebesitzer auch mal besorgen.
00:24:15: So was kann man auch selber basteln.
00:24:16: Ich habe mal eine Kunde gehabt, die hätte das aus einem Weihnachtsbaum-Ständer
00:24:20: und ein Holz gemacht.
00:24:22: Total witzig gestiegen.
00:24:24: Einfach um diese Abläufe zu trainieren.
00:24:26: So sagen wir machen hier was, was ich fühle sich hier draufstellen.
00:24:30: Genau.
00:24:32: Man muss natürlich sagen, die Pferdebesitzer,
00:24:34: wie du schon sagst, sind unterschiedlich kooperativ dafür.
00:24:36: Ich hatte mal ein ganz schlechtes Ereignis eigentlich mit einer Pferdetrainerin.
00:24:41: Die hat Pferdetraining, ich weiß gar nicht, was gemacht.
00:24:44: Ich will jetzt hier auch keinen Fernhauen, aber die hatte ein Kaltblut
00:24:47: und ein Huffbock, einen schnellen Fertenhuffling.
00:24:51: Und dann irgendwann macht man so ein Trainingsfert da.
00:24:53: Und da war es einfach so, dass dieses Kaltblut die Hufe einfach gar nicht gegeben hat.
00:24:57: Das musste immer so ein bisschen vorwärts rückwärts bücken
00:24:59: und irgendwann war mal so der Fuß ab vom Boden.
00:25:01: Dann hat es ungefähr 800 mal weggezogen.
00:25:03: Natürlich richtig mit Kraft, der war auch nicht gerade klein.
00:25:06: Und von ihr kam halt keine Reaktion darauf.
00:25:12: So keinen so "Hey, lass das oder ich zubere mal am Strick"
00:25:14: oder wir gehen jetzt mal zwei Schritte rückwärts so.
00:25:16: Hey, dieses Verhalt ist nicht gewünscht.
00:25:19: Dass ich dann natürlich irgendwann bei meinen Maats voll
00:25:22: und da muss man sagen, sind Hufbearbeiter auch nur Menschen.
00:25:24: Man kann das schon mal sein, dass man so einem Fert doch mal irgendwie eine klatscht.
00:25:27: Da muss man sagen, ist natürlich eine absolute Grauzone.
00:25:31: Speziell, was das Schlagen mit Werkzeug anbelangt.
00:25:34: Alles, was man dann in der Hand hat, leider hat man das dann manchmal in der Hand.
00:25:38: Ist ein bisschen schwierig.
00:25:42: Ich finde grundsätzlich, wenn man jetzt nicht als Hufbearbeiter selber arbeitet,
00:25:46: sondern als Ferdewesitzer, man sieht diese Situation auch ein bisschen anders vielleicht,
00:25:50: muss man einfach sagen, ein Hufbearbeiter hat auch nur eine gewisse Frustrationsschwelle.
00:25:56: Also man kann das nicht endlos lange machen.
00:25:59: Und für manche Sachen gibt es auch keinen zweiten Versuch.
00:26:04: Also wenn so ein Fert nach mir tritt, dann brauche ich sofort eine Antwort.
00:26:07: Sofort.
00:26:08: Ich kann jetzt nicht noch drei Minuten mit dem Besitzer darüber diskutieren.
00:26:11: Ich muss darauf sofort antworten,
00:26:13: weil das Fert sonst nie gegenüber einen Schachtzug gemacht hat,
00:26:16: den ich schlecht korrigieren kann.
00:26:18: Also ich habe im Prinzip in dieser Kommunikationsebene habe ich nachgegeben gerade.
00:26:23: Und das kann für mich richtig gefährlich werden,
00:26:25: selbst wenn der erste Schritt nicht getroffen hat.
00:26:27: Man muss man so ein bisschen schauen.
00:26:29: Und manchmal ist es so, dass der Ferdewesitzer das Fert nicht korrigiert,
00:26:34: eine Korrektur aber eigentlich notwendig ist.
00:26:37: Und man als Hufbearbeiter diese Korrektur vor, also man schickt einen Fert rückwärts zum Beispiel.
00:26:42: Ich habe es auch manchmal als die Ferdewesitzer über mich drüber zu laufen.
00:26:45: Also ich stehe so eigentlich neben dem Fert, also so schräg davor oder sowas.
00:26:49: Und es läuft einfach über mich rüber.
00:26:51: Das ist ein Moment, wo ich sagen muss, das für mich super gefährlich.
00:26:54: Der kann ja auf den Fuß treten und läuft noch weiter.
00:26:56: Das heißt, ich komme vielleicht nicht weg oder ich komme irgendwo drunter.
00:26:59: Da muss der Ferdewesitzer in dem Moment so blöd das klingt,
00:27:04: aber Verständnis dafür haben, dass ich mich mit Händen und Füßen dagegen wäre,
00:27:07: von ihrem Fert umgebracht zu werden.
00:27:09: Da muss man auch ein bisschen schauen.
00:27:12: Genau. Ich habe das früher als als ich nur Ferdewesitzer war, auch nicht so verstanden.
00:27:17: Ich habe da eine Scheierschritte gehabt, die war auch bei dem Rufenbearbeitung so ein Mittel.
00:27:21: Natürlich, wie soll es daran sein?
00:27:23: Und ich habe das dann nicht verstanden, wenn der Hufschmied ihr irgendwie mal
00:27:27: ein Rüffel verpasst hat. So ist für mich total unverständlich.
00:27:30: Heute weiß ich, dass er absolut damit recht hatte, weil meine Korrektur auch gar nicht ausgleichen war.
00:27:35: Ich habe gar nicht.
00:27:36: Ich habe ja gar nichts unternommen.
00:27:39: Mein Arschmied ist los mit meinem Pferd gelassen.
00:27:42: Also es ist total schwierig.
00:27:44: Wenn man auf der anderen Seite steht, als Hufbearbeiter plötzlich auf der anderen Seite,
00:27:47: dann sieht die Welt nämlich ganz anders aus.
00:27:49: Ja, und da ist für mich dieser Unterschied zwischen
00:27:51: ich strafe wahllos das Pferd, weil ich gerade irgendwie einen schlechten Tag habe
00:27:55: und ich mache das Ganze zum Selbstschutz.
00:27:57: Und ich finde, wir müssen uns das zugestehen und auch die Pferdebesitzer müssen uns das zugestehen,
00:28:02: dass wir uns in unserem Rahmen verteidigen dürfen
00:28:06: und uns auch nicht alles von Pferden gefallen lassen müssen.
00:28:09: Gerade wenn es dann auch in so eine Richtung geht, wo es schnell mal gefährlich wird.
00:28:12: Und da brauchts finde ich ja so ein gesundes Mittelmaß.
00:28:17: Also weder dieses Ich schlage jetzt irgendwie einfach wegen Kleinigkeiten
00:28:21: nach dem Pferd mit Werkzeug.
00:28:23: Noch ich betüde das Pferd und werfe mit Wattebäuschen um mich.
00:28:28: Also so ein gesundes Mittelmaß, ein gesunder Mittelweg ist einfach da, finde ich, das angemessene Maß.
00:28:33: Und wenn man mal sieht, wie sich Pferde untereinander maßregeln,
00:28:36: sieht man halt auch, dass die eine sehr klare und deutliche Sprache sprechen.
00:28:40: Was ich immer besonders wichtig finde, ist, dass man sofort wieder nachgibt,
00:28:44: dass man nicht noch dreimal nachtritt und nachhaut,
00:28:47: sondern wirklich einmal sagt, hey, das ist mein Raum, das gibt es hier nicht.
00:28:50: Und dann aber auch wieder gut sein lässt und wieder weich wird in seiner ganzen
00:28:54: Hörpersprache, in seiner Stimme und auch im Umgang mit dem Pferd,
00:29:00: dass das eben wieder eine Weichheit kriegt, weil genauso Pferde miteinander miteinander kommunizieren,
00:29:06: die sagen einmal ganz klar, bis hier und nicht weiter.
00:29:08: Und die sagen das auch in unterschiedlichen Stufen.
00:29:11: Und dann sind sie aber sofort wieder weich und sind nicht so nachtragend, wie wir Menschen das manchmal haben.
00:29:15: Und das ist, glaube ich, eher das Problem, dass Menschen dann sich oft in diese Situationen reinsteigern
00:29:20: und gar nicht wieder rauskommen. Und da dürfen wir natürlich als Rufpfleger mit daran arbeiten.
00:29:25: Aber wir dürfen eben auch den Pferdbesuchern vermitteln, dass wir eben nur bis zu einer gewissen Grenze das
00:29:30: Ganze mitgehen können oder sonst den Termin abbrechen müssen.
00:29:35: Absolut. Das finde ich ist ein total guter Einwand.
00:29:38: Häufig ist es so, dass die Pferdbesitzer sich, glaube ich, noch nie angeguckt haben, wie so eine Herdendynamik funktioniert.
00:29:44: Und auch dieser Gedanke, dass einer von beiden so den Ton angibt, sozusagen, dass man sein Pferd führt.
00:29:52: Da gibt es auch in vielen Köpfen irgendwie so eine
00:29:56: eine Fehlidee, wo ich so überlege, na ja, wir geben ja diese Richtung vor, um den Pferd damit auch Sicherheit zu geben.
00:30:05: Also wenn ich die Leitestute bin, dann bin ich ja kein demokratisch gewähltes Mitglied, sondern ich habe mich nach oben gekämpft.
00:30:11: Das heißt, ich habe bewiesen, ich bin schnell, ich kann Entscheidungen treffen, ich bin sicher, ich bin sicher in meinem Auftreten.
00:30:18: Und deswegen bin ich jetzt von uns beiden der, der sagt, wir springen jetzt nicht von der Autobahnbrücke und sterben beide, sondern wir gehen hier einfach drüber und alles ist gut.
00:30:27: Das ist genau der Punkt. Im Pferd fehlt für viele Entscheidungen auch einfach die Weitsicht.
00:30:32: Wenn das hier irgendwo auf die Straße läuft, versteht es nicht, dass es das nächste Lkw ihn umbringt.
00:30:36: So, das heißt, die Führung, die wir dem Pferd geben, wenn das Pferd also uns sein Leben anvertraut hat, das Pferd denkt ja mal sehr absolut her.
00:30:45: Wenn es sich selbst entschieden hat, dass es links rum geht und wir gehen jetzt direkt rum und die stirbt, dann hat es ja in seinem Leben ja anvertraut und ich habe es gemacht, genau.
00:30:52: Das ist, glaube ich, so ein Ding, wo ich glaube, da treffen zwei Welten aufeinander.
00:31:01: Menschen, die leben irgendwie so im Einklang, aber Pferde leben eigentlich in einer Rangordnung, in der sie sich wohlfühlen.
00:31:09: Also, wir haben diese Rangordnung und die denken, oh, schön, der Herrenschäft steht hier und hat Megasprecht so Stress und guckt hier überall rum und die liegt hier und schlaft.
00:31:17: So, das ist total schwierig, weil die Pferdebesitzer nicht diese Position übernehmen wollen oder auch nicht unter Umständen sich nicht dahin arbeiten wollen.
00:31:28: Und das vielleicht auch manchmal nicht in der Lage sind, dem Pferd überhaupt die Sicherheit zu vermitteln und diese Position wirklich innezuhalten und die Pferde das natürlich merken und dann natürlich sagen, ja, wie soll ich dir denn vertrauen, wenn du mir diese Sicherheit gar nicht geben kannst?
00:31:41: Ich rette uns eben beide.
00:31:43: Komm, genau, das ist das Problem.
00:31:45: Ja, und da fehlt es eben.
00:31:47: Deswegen ist ja die Arbeit mit Pferden auch für Kinder und sowas so wichtig eigentlich, weil Pferde einem das ganz klar zeigen.
00:31:54: Wie bist du selber aufgestellt?
00:31:57: Wie bist du in deiner Präsenz?
00:31:59: Wie kommst du oder wie sicher bist du auch in deiner Entscheidung?
00:32:03: Bin ich mir unsicher in einer Entscheidung?
00:32:05: Weißen Pferd das ganz genau.
00:32:06: Das weiß das 100 Prozent.
00:32:07: Also, da brauche ich nicht denken, dass ein Pferd es in Gang ist.
00:32:10: Genauso bin ich Angst habe.
00:32:11: Das weiß das Pferd 200 Prozent.
00:32:13: Und das ist, das ist halt schwierig.
00:32:16: Aber da sind viele Pferdebesitzer einfach vielleicht auch gar nicht so auch vielleicht nicht interessiert an dem Thema zu sagen, wie funktioniert so ein Pferd?
00:32:25: Also, wie funktioniert die Konstellation in so einer Herde?
00:32:28: Und wie kann ich mich als Mensch eigentlich an diese Situation anpassen?
00:32:33: Denn das Pferd hat ein relativ kleines Dienern.
00:32:35: Das wird nicht lernen, wie wir miteinander um in seiner Struktur, in der es ja auch die letzten die restlichen 23 Stunden des Tages ist.
00:32:43: Das ist vielleicht eine Stunde mit uns, aber 23 Stunden mit seines gleichen.
00:32:47: So, also da muss man mal so ein bisschen gucken.
00:32:48: Viele Pferdebesitzer haben sich damit nicht beschäftigt.
00:32:50: Und das ist natürlich schwierig, weil als Hofbearbeiter hat man sich damit zwangsläufig beschäftigt.
00:32:55: Das hat einem irgendeinen Pferd schon eingeprügelt.
00:32:57: Ja, und wenn man dann ja in einer gewissen Weise dem Pferd begegnet und das aber nicht kontinuierlich durchgezogen wird, wird es für die Pferde auch, finde ich, schnell unfair.
00:33:05: Ich habe mal so eine Situation gehabt, da habe ich ein Pferd irgendwann mit einer Trainerin gemeinsam bearbeitet, weil wir gesagt haben, wir können es beide nicht einzeln.
00:33:14: Es bringt nichts, wenn sie mit dem Pferd trainiert und das Pferd gerade ausbildet und beritt hat.
00:33:18: Ich komme dann zum Rufemachen hin, trainiere anders mit dem Pferd und die Besitzerin hält sich irgendwie ganz raus, weil sie gar nicht weiß, wie.
00:33:26: Und dann haben wir irgendwann gesagt, komm, wir machen das dann gemeinsam.
00:33:28: Aber wir haben jedes Mal wieder bei null angefangen bei jedem Termin, weil die Besitzerin sich so völlig rausgezogen hat, keine Interesse daran hatte, das für sich selber umzusetzen.
00:33:37: Auch irgendwie nicht so, ja, in der Lage war, das umzusetzen, weil sie sich da auch nicht mit beschäftigt hat und uns auch nicht bei den Terminen begleitet hat, sondern die Trainerin und ich waren dann irgendwann alleine bei diesen Hofbearbeitungstermin.
00:33:49: Und dann wird es fürs Pferd auch unfair, wenn es in den vier Wochen dazwischen betüdelt wird und machen darf, was es möchte.
00:33:56: Die Besitzer über den Hof zieht, durchs Gelände zieht und ja, eigentlich seinen eigenen Tören macht und dann kommen wir wieder alle vier Wochen und fangen wieder an, das Pferd zu trainieren.
00:34:05: Dann wird es einfach unfair und frustrierend für alle Seiten.
00:34:08: Und da haben wir irgendwann auch gesagt, wir lassen es jetzt dahin, da soll jemand anderes wieder dran.
00:34:12: Und das Pferd ist, glaube ich, inzwischen auch verkauft und das ist wahrscheinlich auch besser so.
00:34:17: Auch besser, eben.
00:34:18: Ja.
00:34:18: Das muss man sich dann auch eingestehen.
00:34:21: Man übernimmt eine Verantwortung als Pferdebesitzer und das Hoftraining genauso wie die Ausbildung des Pferdes liegt in der Verantwortung desjenigen, der das Pferd in seiner Obhut hat.
00:34:30: Und da können wir als Experten natürlich Input geben, Impulse geben, die müssen dann aber auch irgendwie auf fruchtbaren Boden fallen.
00:34:38: Absolut.
00:34:39: Und wenn sich manche Pärchen trennen, ist das für beide besser.
00:34:42: Muss man einfach sagen.
00:34:43: Ich finde, das ist halt auch immer noch ein Hobby und wenn man sich mit so einem Hobby fast umbringt,
00:34:48: weil man eventuell einfach mental nicht in der Lage ist für dieses Pferd.
00:34:53: Also manche sind einfach gerade für starke Rassen wie Haflinger, Fjordpferde, Norika, Schleswiger.
00:35:01: Das sind alles so Rassen, wo ich so weiß, okay, die haben viel Standing.
00:35:06: Das ist denen eigentlich, die kannst du auch mal, die kannst du auch anschreien.
00:35:09: Die gucken dich so an.
00:35:10: Na, Mädchen, hast dich bereugt.
00:35:11: Also die musst du doch erst mal beeindrucken.
00:35:15: Weil so ein Anfährt, der ruckst du einmal am Strick, das hat riesige Augen und nischt dann und dann, oh mein Gott, was war das?
00:35:19: Und der Norika so, war was?
00:35:22: Genau.
00:35:23: Da ist tatsächlich auch, da muss ich auch nochmal ganz kurz einmal zurück auf meine Anfangszeit.
00:35:28: Dieses Schlachtfohlenhilfe, Haflinger und Norikafohlen.
00:35:33: Dann kaufen sie sich ein einjähriges Rohes.
00:35:36: Wir sind aber Anfang 40 ist das erste eigene Fjord.
00:35:42: Und wenn das ein Rohr Norika ist oder auch ein Haflinger, Haflinger kann auch nicht nach hinten losgehen.
00:35:47: Die haben auch ordentlich Panzer.
00:35:51: Dann ist das schwierig.
00:35:56: Denn zweijährige sind immer kacke.
00:35:58: Die sind irgendwie so pubertär, das geht gar nicht.
00:36:01: Und ein zweijähriger Norika hat halt schon sehr viel Masse und ab da wird es dann gefährlich.
00:36:06: Also ab da wird es wirklich gefährlich, weil das Fjord geht hin, wo es will.
00:36:10: Das Fjord tritt bei, es tut alles mögliche.
00:36:13: Das jungen Pferde beißen ist völlig normal, die probieren sich einfach aus.
00:36:16: Da kann ich aus eigener Erfahrung sagen, also hier mein kleiner Tinker, der hier rumfliegt,
00:36:22: der kam mit zehn Monaten als Wildfang aus England.
00:36:25: Den konnte man nicht mal anfassen, der war wirklich komplett so roh, wie man nur roh sein könnte.
00:36:29: Wir haben ihn nur besichtig.
00:36:30: Und der hatte auch so mit einer Teilb oder zwei so eine Phase, wo er meinte, man könnte auch mal versuchen zu beißen.
00:36:37: Und da gab es zwei oder drei ganz klare Ansagen und das Pferd hat es nie wieder probiert,
00:36:43: weil die Ansage war so deutlich, dass er gesagt hat, das mache ich nicht noch mal.
00:36:47: Und das hat auch nicht ein einziges Mal geklappt.
00:36:50: Sonst ist es immer so, wenn das jetzt schon fünfmal funktioniert hat und ich versuch das jetzt auszubügeln,
00:36:55: dass das Pferd denkt, ich denke, ging das doch, wie war das noch mal?
00:36:58: Es muss doch irgendwie gehen.
00:37:00: Und da sind wir auch wieder bei diesem kontinuierlichen.
00:37:02: Es darf einfach nie sein, damit das Pferd versteht.
00:37:07: Ach, okay, warte mal, das ist nie.
00:37:09: Zum Beispiel, das Pferd hat 20 Minuten an der Tasche von der Frau rum und dann haut sie ihm eine,
00:37:14: dann denkt es, okay, da mache ich das nächste Mal nur 19 Minuten oder was.
00:37:17: Das Pferd versteht das überhaupt nicht.
00:37:20: Und das ist dann wieder unfair, weil das Pferd kann es auch nicht verstehen, weil es gar kein Muster gibt, was man versteht kann.
00:37:25: Also das Pferd kann die Situation gar nicht verbessern, wenn man nicht jeden Tag 100 Prozent konsequent ist damit.
00:37:33: Dann steht nämlich am Ende dieser konsequenten, dieses konsequenten Handeln steht eigentlich wie Harmonie,
00:37:40: weil es ist so harmonisch, wenn das Pferd weiß, okay, in diesem Rahmen gibt es auch keine Strafe,
00:37:45: weil ich habe gar nichts gemacht, was die Strafe erfordert.
00:37:47: Kein Luftwahrarbeiter würde mit einem Pferd Streit anfangen.
00:37:51: Keiner haut da, ich meine gut, vielleicht gibt es ein Verrückter, aber keiner, der normalen Menschen verstand hat, haut wahrlos auf irgendein Pferd rum.
00:37:58: Ich fange doch kein Streit an und da haben wir dann vielleicht viel mehr Stress.
00:38:02: Also da muss man mal so ein bisschen schauen.
00:38:04: Ja, es ist schon immer die Summe der Dinge.
00:38:08: Bei den Pferden, die nicht wollen und bei den Pferden, die nicht können, sind wir natürlich ein Verarbeiter in der Pflicht, den Pferden den Raum auch zugeben, die sie brauchen.
00:38:16: Ja. Und genau da können wir auch vielleicht nochmal kurz einsteigen, was so Gründe sind, die wirklich dazu führen, dass das Pferd wirklich nicht kann.
00:38:25: Und das sind ja in den meisten Fällen wirklich Erkrankungen des Bewegungsapparates, die da mit Rheinspielen, sei es Arthrose in den vorderen, gliedmaßen Gelenken,
00:38:36: sei es Spatt in der Hinterhand, seien es irgendwelche Hüftprobleme, Sehenschäden, eine Hufdrehung.
00:38:42: Das sind ja so die häufigsten Dinge, weswegen Pferde wirklich gar nicht kooperativ sein können.
00:38:50: Aber wie du am Anfang schon mal gesagt hast, das fand ich ganz gut, die Pferde sind immer bemüht.
00:38:54: Die werden in der Regel nicht blöd aushaben, man wird wirklich sehr übergriffig und tut ihnen weh.
00:38:59: Dann kann das natürlich auch sein, dass die mal blöd werden und sagen, jetzt lass aber, jetzt ist gut genug.
00:39:04: Aber in der Regel sind die kooperativ und wenn die verstehen, man geht da drauf ein und sie dürfen zwischendurch ihre Pausen bekommen.
00:39:11: Und wir haben einen Kompromissbereich gefunden.
00:39:13: Es gehen also nicht drei bis fünf Schnitte an der Sohle, dann kriegt das Pferd den Huf wieder, nimmt wieder auf.
00:39:19: Ich kann einmal meinen Tragerand wegnippen, das Pferd darf wieder abstellen.
00:39:23: Dann halten die in der Regel auch länger durch, wenn sie das verstanden haben.
00:39:25: Also die gehen schon Kompromisse ein und arbeiten dann auch mit einem gemeinsamen.
00:39:30: Wie ist da deine Erfahrung? Siehst du das auch so?
00:39:33: Absolut.
00:39:35: Gerade bei Pferden mit Schwadzschönen, dass du das ansprichst, da ist es so, dass die Pferde häufig den Fuß gar nicht mehr so hoch nach hinten rausgeben können.
00:39:42: Also hinter die Senkrechte.
00:39:44: Also sie können die schon noch hoch geben, aber sie können ihn nicht nach hinten rausstrecken quasi.
00:39:49: Ich habe das manchmal, dass die Pferde auch einfach erlebt haben, dass dieser Huf mit Gewalt festgehalten wird.
00:39:53: Das heißt, es ist ein Supermistrausch, dir diesen Fuß zu geben.
00:39:56: Da muss man immer so ein kleines bisschen schauen, hat das Pferd vielleicht vorgetragen, die auch nicht bekannt sind.
00:40:01: Manchmal ist das so, dass der Pferdebesitz hat, das gar nicht weiß, dass das Pferd spart hat zum Beispiel.
00:40:05: Man sieht das vielleicht so ein bisschen an der Hochform, so eine geschliffene See oder sowas.
00:40:08: Oder man merkt es auch einfach beim Geben.
00:40:10: Also dieses Bewegungsmuster, das ein Pferd mit Sprunggelängsartrose zeigt, ist halt immer ähnlich.
00:40:17: Ich kann das gar nicht nach da und wenn es ganz tief gehalten wird, dann kann ich das zulassen.
00:40:23: Was anderes ist, wenn das Pferd das eben nicht will.
00:40:26: Also ich kann beim Spattpferd meinen Seinfuß auf meinen Fuß legen und den bearbeiten.
00:40:30: Also ich kann ihn wirklich, wenn das vergehen kann, kann ich auch eigentlich hier auch bearbeiten.
00:40:35: Das geht aber nur, wenn das Pferd das auch will.
00:40:37: Also wenn das entweder das Vertrauen gefasst hat zu sagen, okay, ich vertraue dir, dass du mir nicht weh tust und dass du mir den Fuß gibt, wenn ich das brauche.
00:40:46: Ja, oder wenn es eben, wenn es eben auch bereit ist, überhaupt diese ganze Sache mitzumachen,
00:40:52: was ich immer ganz eindrücklich noch finde, wenn diese Pferde, die keine Lust haben, die fangen dann an vorne zu scharen zum Beispiel.
00:40:59: Frustration macht sich breit, wir haben jetzt hier irgendwie den Abgelenk, die laufen mal los, die machen keine Ahnung was.
00:41:04: Das macht so ein Pferd, das jetzt aus Schmerzen den Huf weggezogen hat, aber grundsätzlich mitmachen möchte, macht das nicht.
00:41:09: Das schadet jetzt nicht vorne, also das fängt jetzt nicht an, irgendwie sich was anderes zu suchen.
00:41:14: Ein großes Thema ist auch, wenn ich das Pferd auf den Bock vorhabe, da bin ich ja vorgebeugt und die Nase vom Pferd ist bei mir auf den Rücken, also auf der Höhe.
00:41:23: Das ist eine Situation aus irgendeinem Grund kommen Pferde gerne auf die Idee, da mal zu knapsen.
00:41:30: Also einem irgendwie da so ein bisschen in den Rücken zu beißen.
00:41:33: Auch das T-Shirt hochziehen ist unangenehm.
00:41:36: Du stehst da irgendwie halb nackt dann plötzlich.
00:41:38: Du hast, das ist eine Sache, da muss der Pferdbesitzer etwas dagegen unternehmen.
00:41:43: Ich habe beide Hände voll.
00:41:44: Ich bin vorgebeugt und ich habe beide Hände voll.
00:41:47: Ich kann jetzt nicht selber dafür sorgen, dass das Pferd seine Nase da weg nimmt.
00:41:50: Wenn ich dann aus Selbstschutz einen Ellenbogen hochziehe oder mit dem Rücken hochkomm, schlagartig und das Pferd ein Pferd in den Rücken beißt, da gegen die Nase zählt.
00:41:57: Da ist das nur um zu verhindern, dass ich hier gleich entkleidet stehe oder dass mir das Pferd in den Rücken beißt.
00:42:04: Das kommt leider relativ häufig vor, dass die erst ein bisschen, ja, ja, ja, ja, der macht nur mit der Nase und dann hörst du nur so.
00:42:11: Und dann hast du noch 0,1 Sekunde.
00:42:13: Das Pferd im Hauel ist schon auf.
00:42:14: Genau passiert relativ häufig.
00:42:16: Wird von Pferdbesitzern auch manchmal falsch eingeschätzt.
00:42:19: Also als Hofbearbeiter kann man das passiert.
00:42:21: Warum? Ich weiß nicht, sie wohl besonders lecker aus den Rücken, weil man da so vorgebeugt untergeben steht oder sowas.
00:42:27: Sonst denkt, oh, aber auch so eine Situation muss ich immer so denke, muss ja nicht sein.
00:42:33: Dann sorgt dafür, dass die Nase von deinem Pferd weg bleibt.
00:42:36: Oder auch Pferde, die einen dann schon lange kennen und die man schon lange in der Kundschaft hat, die dann irgendwann anfangen, es sich bequem zu machen und seinen kompletten Kopf auf dem Rücken abzulegen.
00:42:45: Ja, dann bin ich auch nicht mehr in einer Arbeitsposition, in der ich arbeiten kann.
00:42:49: Und am Ende des Tages, wenn das alle Pferde machen, habe ich die Rückenschmerzen des Todes und ja, bin dann auch am nächsten Tag nicht mehr arbeitsfähig.
00:42:56: Ist doch ganz süß.
00:42:58: Nee, ist nicht ganz süß.
00:42:59: Ja, sicherlich ist das ganz süß, aber nicht, wenn du davon fünf Stück hast.
00:43:03: Also das ist schwierig.
00:43:05: Da ist eben auch wieder der verschobene Blickwinkel eigentlich auf die Situation.
00:43:08: Das Pferd kann das sehr gut verstehen, dass man das jetzt nicht machen kann.
00:43:11: Grundsätzlich kann jedes Abends ist eigentlich, dass Pferdebesitzer*innen sich mehr mit der Natur des Pferdes auseinandersetzen müssen.
00:43:19: Und ja, das Problem ist häufig, dass zu sehr vermenschlicht wird und diese Perspektive nicht gewechselt wird.
00:43:27: Und dann wird es dann auch immer wieder so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten, dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:43:37: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:43:43: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:43:48: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:43:54: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:44:00: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:44:06: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:44:12: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:44:18: Und dann wird es dann auch so, dass man dann auch die Pferdebesitzer*innen, die sich mit der Natur beobachten.
00:44:23: Wenn man sagt, hey du, das geht so nicht, dann würden einfach ein kleines bisschen mehr zu dem natürlichen Händling von Pferden einfach rüber gehen.
00:44:34: Und da sind die Pferde sicherlich verschieden schwierig.
00:44:36: Da keine Frage.
00:44:37: Ja, sehr schön. Ich glaube, wir haben viele Perspektiven aufgemacht.
00:44:42: Ich bin gespannt, wie unser Beitrag ankommt bei den Pferdebesitzer*innen und bin gespannt, ob wir da Rückmeldungen drauf kriegen.
00:44:49: Weil ich mir da wie gesagt einfach auch an vielen Stellen mehr Verständnis für die Belastung in unserem Job wünschen würde.
00:44:56: Und gleichzeitig ist mit Sicherheit auch Hufprofis gibt, die da mehr die Perspektive der Besitzer*innen einnehmen dürfen und vielleicht ihre Kommunikation anpassen müssen.
00:45:06: Und da nochmal mehr erklären dürfen, warum sie wie handeln, dass man eben solche Situationen im Nachgang nochmal bespricht und reflektiert, statt einfach unkommentiert dann vom Hof zu fahren.
00:45:17: Genau. Und auch das vom Hof fahren ist auch okay.
00:45:20: Also auch für Hofbearbeiter*innen, man muss nicht alle viel Hufwürfe bearbeiten, nicht auch Biegen und Brechen.
00:45:25: Da muss man eben schieben.
00:45:26: Also das ist ja auch so ein Ding, was man lernen muss, dass man mal einen Pferd halt nicht ganz fertig kriegt.
00:45:31: Auch für der Besitzer*in, das vielleicht wird, findet.
00:45:33: Aber wenn der Besitzer den Hof nicht mal aufheben kann, dann kann ich auch nicht zaubern.
00:45:39: Möchte ich auch gar nicht.
00:45:41: Also, genau.
00:45:43: Was mir manchmal hilft, ist, wenn Pferdebesitzer*innen da bei mir meinen Rufkurs besuchen und dann selber raspeln und feststellen, wie anstrengend es ist.
00:45:51: Ich habe das erst Anfang des Jahres gehabt.
00:45:53: Ich bin an einem Hof, wo ich relativ viele Kaltblüter auch bearbeitet habe, die jetzt von den Besitzern selber teilweise bearbeitet werden und die können auf einmal stehen.
00:46:02: Und die können auf einmal selbstständig ihre Füße auf den Bock stellen, weil die Pferdebesitzer*innen dadurch erkannt haben, dass das echt sehr anstrengend ist.
00:46:09: Und die Erkenntnis hatten, dass Training eine sinnvolle Sache ist.
00:46:13: Und das würde ich mir mehr wünschen.
00:46:15: Ja, absolut.
00:46:16: Wenn die mal so ein Tag in die Haut des anderen schlüpfen.
00:46:19: Absolut, ja.
00:46:20: Vielleicht sollte jeder Pferdebesitzer einfach mein Praktikum bei uns machen.
00:46:23: Ja, sicherlich nicht schlecht.
00:46:26: Ganz stimmt wohl.
00:46:27: Ja.
00:46:28: Ja, Jasmin, vielen Dank.
00:46:30: War ein schönes Gespräch.
00:46:31: Es freut mich, dass wir das Thema mal aufgegriffen haben.
00:46:34: Und ich hoffe, dass wir damit ein bisschen mehr Wert stiften konnten und den Ausgleich zum ausgefallenen Live gut hingekriegt haben.
00:46:42: Das hoffe ich auch.
00:46:43: Danke schön.
00:46:44: Einen schönen Abend.
00:46:45: Tschüss.
00:46:45: Dir auch.
New comment