#55: Emotionale Belastung bei Hufrehe

Show notes

Das Thema Hufrehe ist nicht nur fachlich herausfordernd, sondern bringt auch eine enorme emotionale Belastung mit sich. In dieser Folge möchte ich mir dir darüber sprechen, welche Phasen PferdebesitzerInnen im Laufe der Hufrehe-Therapie durchlaufen. Zudem zeige ich dir Handlungsstrategien auf, die dir helfen können, mit der emotionalen Belastung gut umzugehen.

Fachlichen Input zum Thema Hufrehe bekommst du in Folge #26.

Du hast Fragen oder suchst Begleitung zum Thema Hufrehe? Dann schreib mir eine Nachricht an hallo@equibu.de und wir schauen in einem unverbindlichen Kennenlern-Gespräch, wie wir zusammen an deinen Themen arbeiten können.

Show transcript

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei Pferd und Mensch in Balance. Dein Podcast zu den Themen

00:00:07: "Hufgesundheit, stressfreie Hufbearbeitung und dem Aufbau einer vertrauensvollen Pferd-Menschbeziehung".

00:00:14: Ich bin Sarah Busch, Hufpflegerin, Pferdeverhaltensberaterin und Wirtschaftspsychologin und von mir

00:00:22: erhältst du jede Woche in diesem Podcast hilfreiche Tipps und Wissen um die Hufgesundheit deines

00:00:29: Pferdes zu stärken und eine vertrauensvolle Beziehung zu deinem Pferd auf und auszubauen.

00:00:35: In den letzten zwei Jahren sind mir zunehmend Hufrehefälle in meiner Arbeit als Hufpflegerin

00:00:42: begegnet, die ich begleiten durfte und das war für mich der Anlass, mich wirklich noch mal

00:00:48: intensiver zu dem Thema Hufrehe weiterzubilden und da wirklich richtig tief einzusteigen. Und

00:00:54: wie es dann immer so kommt, wenn man den Fokus auf ein Thema legt, dann kriegt man natürlich noch

00:01:00: mehr von diesen Fällen und Themen. Deswegen habe ich gerade Anfang diesen Jahres besonders

00:01:05: viele Hufrehefälle begleitet und bin da in die Therapie eingestiegen. Doch Hufrehe ist nicht nur

00:01:13: fachlich eine große Herausforderung für Hufprofis und Pferdebesitzer*innen, sondern auch emotional

00:01:20: sehr fordernd, da es eine Erkrankung ist, die nicht nur mit enormen Schmerzen und Belastungen für

00:01:25: das Pferdein hergeht, sondern auch mit einer sehr intensiven Therapie und Heilungsphase,

00:01:31: die Pferdebesitzer*innen und Profis in jederlei Hinsicht fordert und auch mal einen Blick

00:01:37: über den Tellerrand braucht. Für die meisten Pferdebesitzer*innen ist die Diagnose Hufrehe,

00:01:42: wenn sie denn einmal im Raum steht, erst mal ein Schock. Da Pferdebesitzer*innen sie in der

00:01:47: Regel nicht auf dem Schirm hatten und die Frühwahnzeichen nicht erkannt haben. Dabei sind die meisten

00:01:53: Hufrehefälle, Stoffwechselbedingte Hufrehefälle, die sich schon lange vor dem akuten Schub bemerkbar

00:02:00: machen, zum Beispiel durch zunehmende Fettpolster, die dann auch kurz vor dem Schub in der Regel

00:02:05: noch sehr hart und fest werden und da die Hufbeere deutlich ankündigen. Wenn du fachlich tiefer in

00:02:12: das Thema einsteigen möchtest, solltest du dir im Anschluss an diese Folge unbedingt auch das

00:02:17: Interview mit Jasmin Pekhol anhören, das ich im letzten Jahr mit ihr geführt habe und bei dem ihr

00:02:23: noch mal fachlich besonders tief in das Thema einsteigen könnt. Wir haben da nämlich über das

00:02:29: Thema Hufrehe auf der fachlichen Seite intensiv gesprochen. Jasmin hat alle meine Fragen beantwortet

00:02:34: und ich verlinkt dir die Folge mal in den Shownotes. Bei Jasmin habe ich übrigens auch eine Hufrehe

00:02:40: Weiterbildung besucht, wo ich noch mal viel zum Thema Therapie, Langzeittherapie gelernt habe.

00:02:46: Und was auch in meine eigene Arbeit sehr intensiv einfließt. Was jedoch beim Thema Hufrehe oft

00:02:53: vergessen wird, ist eben die wahnsinnige Belastung, die mit der Erkrankung einhergeht. Viele

00:02:59: Pferdebesitzer*innen haben bei der Diagnose direkt im Kopf, dass das Pferd womöglich auch

00:03:04: eingeschlefert werden muss. Das ist immer so die größte Angst, die im Raum steht, weil Hufrehe

00:03:11: eben häufig als Todesurteil für das Pferd gesehen wird. Was auch daran liegt, dass das

00:03:17: Wissen über das Thema Hufrehe noch gar nicht so weit verbreitet ist unter den Pferdebesitzer*innen.

00:03:21: Und dafür lohnt es sich definitiv auch noch mal in die andere Podcast-Folge hineinzuhören.

00:03:26: Ja, das Thema Hufrehe geht aber oft einher mit Ängsten, Zweifeln, Schuldgefühlen, die sich

00:03:32: breit machen und das Management eines Hufrehe Pferdes ist super zeitaufwendig, kostspielig

00:03:38: und natürlich auch nervenaufreibend. Und in diesen Punkten bekommen Pferdebesitzer*innen

00:03:45: mit Hufrehe Pferden oft keine oder zu wenig Unterstützung. Was natürlich daran liegt,

00:03:50: dass diejenigen, die sich mit dem Thema Hufrehe auseinandersetzen, oft Tierärzte und Hufprofis

00:03:55: sind, die natürlich nicht ausgebildet sind in der Begleitung des Menschen und deren Aufgabe

00:04:01: ist es auch nicht, dich als Mensch in diesem Fall zu begleiten. Aber trotzdem sollte dieses

00:04:07: Thema beleuchtet werden. Da ich selbst ursprünglich aus dem Bereich Wirtschaftspsychologie komme,

00:04:13: interessiert mich das Thema Mensch und die menschliche Komponente auch im Kontext der

00:04:17: Pferde natürlich sehr. Und dementsprechend möchte ich hier einfach die Plattform nutzen,

00:04:23: um auf dieses Thema aufmerksam zu machen, diesem Thema ein bisschen mehr Raum zu geben.

00:04:28: Und vielleicht bin ich aufgrund meines Ursprungsberufs für es auch ein bisschen mehr sensibilisiert

00:04:33: für das Thema und bringe vielleicht auch ein bisschen mehr Verständnis für diese menschliche

00:04:36: Komponente auf. Aber da wird es auch mit Sicherheit viele Andrufbearbeiter und Tierärzte geben,

00:04:42: die auch da diese menschliche Komponente durchaus mitdenken, aber dann vielleicht nicht die

00:04:47: richtigen Handlungsstrategien haben, um Pferdebesitzer*innen da entsprechend zu begleiten.

00:04:53: Genau aus dem Grund wollen wir heute noch mal tiefer einsteigen in dieser Podcast-Folge.

00:05:00: Und ich möchte dir mal aus meiner Perspektive berichten, welche verschiedenen Phasen ich

00:05:05: bei Menschen mit Hufrehe Pferden in meiner Arbeit wahrgenommen habe, die sie durchlaufen.

00:05:12: Und vielleicht gehörst auch du dazu und findest dich in der einen oder anderen Phase wieder.

00:05:17: Und ich möchte die erste Handlungsoption mit an die Hand geben, wenn du selber in dieser

00:05:23: Belastungssituation steckst oder sie einfach im Hinterkopf behalten möchtest,

00:05:26: falls du mal ein Hufrehe Pferd haben solltest, dass du davon profitieren kannst.

00:05:32: Dann lass uns doch mal etwas tiefer einsteigen in das Thema.

00:05:37: Ich möchte dich einmal mitnehmen als erstes in die drei unterschiedlichen Phasen,

00:05:42: die ich wahrgenommen habe bei Pferdebesitzer*innen, die eben von Hufrehe betroffen sind,

00:05:47: bzw. sie sind ja nicht selber betroffen, sondern ihre Pferde.

00:05:50: Und die erste Phase, die ich da bisher immer wahrgenommen habe, ist ein Schockzustand,

00:05:56: der mit Ängsten und Verzweiflung einhergeht.

00:06:00: Für Pferdebesitzer*innen ist es wie gesagt häufig eine Diagnose, die aus dem Nichts getroffen wird.

00:06:07: In manchen Fällen ist es tatsächlich auch so, wenn wir zum Beispiel den bekannten Einbruch in die Futterkammer haben

00:06:13: oder eine Belastungsrhehe, weil vielleicht schon andere Vorerkrankungen vorliegen,

00:06:18: dann ist es oft schwierig, das vorherzusehen.

00:06:21: Aber bei den Stoffewechselbedingten Fällen kann wirklich im Vorfeld gehandelt werden und sollte auch gehandelt werden.

00:06:28: Deswegen ist es da besonders wichtig, sich mit den Frühwahnzeichen auch gut auszukennen und auseinanderzusetzen,

00:06:34: wenn man gerade auch gefährdete Pferderassen hat, die da besonders anfällig sind für Hufrehe

00:06:40: und vielleicht sogar Stoffwechsel vorbelastet sind.

00:06:43: Wenn es dann aber so ist, dass du wirklich diese Diagnose bekommst, dein Pferd hat eine Hufrehe,

00:06:49: dann verfällt es sowomöglich erstmal in einen Schockzustand und hast Angst, wie es jetzt weitergeht,

00:06:55: wie die Prognose ist für deinen Pferd und du fühlst dich vielleicht erst mal hilflos und total überwältigt von dieser Diagnose

00:07:03: und stellst dir womöglich auch die Fragen, wie konnte das nur passieren, was hätte ich tun können, um das zu verhindern

00:07:09: und das geht dann häufig auch mit ersten Schuldgefühlen und selbst Vorwürfen einher.

00:07:16: Also erstmal eine sehr belastende Situation, in der du vielleicht auch nicht unbedingt weißt,

00:07:20: wie du konkret in dieser Situation jetzt handeln sollst, wie du damit umgehen sollst,

00:07:24: deswegen ist es wichtig, wirklich sich mit dem Thema auch mal auseinandergesetzt zu haben und zu wissen,

00:07:30: wie man im akuten Notfall dann auch tatsächlich richtig handelt, um Schlimmeres zu vermeiden.

00:07:35: Denn bei Hufrehe ist es tatsächlich so, dass je schneller wir am Anfang handeln und die richtigen Entscheidungen treffen,

00:07:42: desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus einem akuten Hufrehe-Schub eben kein chronischer Schub wird,

00:07:48: dabei aber diesen kühlen Kopf zu bewahren, wenn wirklich die Situation da ist, ist gar nicht mal so leicht.

00:07:55: Deswegen ist es da auch manchmal schwierig, aus diesem Schockzustand wieder rauszukommen und wirklich handlungsfähig zu bleiben.

00:08:04: Um selbst den kühlen Kopf zu bewahren, ist es natürlich wichtig, sich erstmal Unterstützung und Hilfe zu holen

00:08:11: von seinem Tierarzt des Vertrauens, seinem Hufprofi des Vertrauens,

00:08:15: damit du wirklich in so einer Situation Unterstützung hast, nicht alleine dastehst.

00:08:19: Und natürlich ist Hufrehe auch eine Erkrankung, die eben in gute Hände gehört, wo eben Maßnahmen getroffen werden müssen,

00:08:26: die nicht einfach so vor sich hin dümpeln darf, sondern es ist wirklich Handlungsbedarf gefragt und das auch schnellst möglich.

00:08:33: So, dass du da wirklich dir Unterstützung holen kannst, um aus diesem Schockzustand dieser Angst herauszukommen,

00:08:40: dir wirklich auch Wissen zu holen über deine Profis, die du an der Hand hast, die dich aufklären, wie eben die Prognose ist, wie das weitere Vorgehen ist,

00:08:49: um da einfach gut begleitet zu sein. Du musst dann natürlich nicht alleine durch

00:08:53: und kannst natürlich auch Freunde, Familie um emotionale Unterstützung bitten, dass sie dich eben da entlasten in anderen Themen und anderen Dingen.

00:09:02: Weil häufig ist es ja auch so, dass so eine Diagnose kommt, wenn man gerade nicht damit rechnet und das Leben auch eh schon viel für einen bereit hält.

00:09:09: Das macht es dann nicht immer einfacher.

00:09:13: Wenn dann diese erste Akutphase überwunden ist, dann kommt bei Pferdebesitzer*innen häufig der Zustand,

00:09:20: der selbst vor Würfe, dass man sich wirklich nochmal intensiver mit der Frage auseinandersetzt, wie konnte das denn nur passieren,

00:09:27: wie konnte ich diese Frühwahnzeichen eben nicht erkennen, sich selbst dafür die Schuld gibt und sich fragt, was hätte ich anders machen können.

00:09:36: Und dann vielleicht aber auch einen Schuldigen im Außen sucht, weil vielleicht Hufbearbeiter nicht richtig gearbeitet haben,

00:09:44: die Frühwahnzeichen auch nicht angesprochen und gewarnt haben.

00:09:49: Und auch der Tierarzt beim letzten Tierarztbesuch vielleicht nichts gesagt hat, dass das Pferd eben stark adipös ist

00:09:54: und man hätte sehen können, dass das Pferd in eine Hufrähre läuft.

00:09:58: Das sind dann so die zwei Zwiespälte, die die meisten Pferdebesitzer*innen da mit sich tragen,

00:10:04: dass sie immer wieder schwankend zwischen diesen Selbstvorwürfen und die Schuld bei jemand anderem suchen und gucken,

00:10:11: wen man damit ins Boot als Verantwortlichen ziehen kann.

00:10:15: Fakt ist aber, dass du eben für dein Pferd verantwortlich bist und in der Pflicht bist dich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

00:10:23: Das hilft dir aber in dieser Situation nicht.

00:10:24: Deswegen ist es da ganz wichtig, auch ein Stück weit zu akzeptieren, dass es jetzt eben so gekommen ist

00:10:30: und wirklich in diesen Modus zu kommen, dass man eben das Bestmögliche aus der Situation macht.

00:10:37: Die Therapie möglichst gut gestaltet, sich wirklich Fachexperten an die Seite holt,

00:10:41: gerade wenn aus einer akuten Hufrähre, eine chronische Hufrähre geworden ist,

00:10:47: dass man da wirklich eine Langzeittherapiebegleitung hat.

00:10:51: Auch da nicht alleine durch kann, weil man vielleicht selber die Expertise nicht hat

00:10:56: und natürlich auch ein Tierarzt an seiner Seite braucht, ein Hufbearbeiter, Hufschmied an seiner Seite braucht,

00:11:00: der da eben entsprechend begleitet und auch vor allem weiß, was er oder sie tut.

00:11:06: Denn das Thema Hufrähre wird aus meiner Erfahrung heraus oft noch falsch therapiert und nicht zielführend therapiert.

00:11:14: Auch darüber sprechen Jasmin und ich in der anderen Podcast-Folge noch mal intensiver.

00:11:19: Das heißt, wenn du dich da aufschlauen möchtest zu dem Thema, dann solltest du da auf jeden Fall nochmal reinhören.

00:11:26: Die dritte Phase, die Pferdebesitzer*innen dann häufig durchlaufen, ist eine Phase der Zweifel und der Hilflosigkeit.

00:11:38: Gerade wenn es immer wieder auch Rückschläge in der Langzeittherapie gibt,

00:11:43: ist es häufig echt schwer positiv zu bleiben und nach vorne zu blicken, die Erfolge zu sehen, die man vielleicht schon verbucht hat.

00:11:52: Vielleicht geht es auch mit finanziellen Engpässen einher, weil eben das Thema Hufrähretherapie auch durchaus kürzere Bearbeitungsintervalle braucht,

00:12:00: regelmäßiges Röntgen braucht, einen Hufrährepolster, Hufschuhe, das sind Kostenfaktoren, die einen natürlich auch mal ans Limit bringen können.

00:12:08: Immer wieder Tierarztbesuche, die dazu kommen.

00:12:12: Und dann eben auch die emotionale Belastung dadurch, dass das Fütterungsmanagement sehr eng, marschig begleitet werden muss,

00:12:19: die Pferde nicht nur einmal am Tag ihr Heu bekommen, wobei das auch in der Realität bei gesunden Pferden nicht so sein sollte, dass nur einmal am Tag gefüttert wird,

00:12:28: sondern dass da häufiger das Management mit unterstützen muss und entweder du das alleine auf dich Lasten hast

00:12:37: oder eben auch da gute Unterstützung am Stall hast, wenn du eben Einstaller an einem Einstallbetrieb bist, dass du da guckst, was kannst du dazu buchen,

00:12:45: aber auch das ist dann wieder mit einer finanziellen Mehrbelastung womöglich verbunden.

00:12:50: Und das kann durchaus ein langer Weg werden, denn so eine Hufrähretherapie, wenn sie richtig und gut angesetzt wird, dauert mitunter bis zu einem Jahr,

00:13:00: vielleicht auch mal ein bisschen länger, je nachdem, wieso der Verlauf die Prognose ist.

00:13:06: Aber wenn da alles wirklich gut gemanagt ist, dann braucht es eben mindestens ein Jahr, um das Pferd wieder aus der Hufrähre, gerade so einer chronischen Hufrähre zu stabilisieren

00:13:14: und gut zu therapieren, den Hufbeinträger wieder schön zu stabilisieren mit einem entsprechenden Polster.

00:13:20: Und das ist eben eine lange Durststrecke, die es zu überwinden gibt und die mit Hochpunkten, Tiefpunkten verbunden ist,

00:13:28: was einen wirklich über die Dauer hinweg zermürben und wirklich in die Verzweiflung treiben kann.

00:13:33: Und auch da ist es wichtig, sich Unterstützer mit ins Boot zu holen, zu gucken, wo kann ich mir Entlastung schaffen, wo kann ich vielleicht Aufgaben abgeben, umverteilen, mir Unterstützung holen,

00:13:45: dass du auch da eben nicht alleine da stehst als Pferdebesitzerin.

00:13:50: Ich bin gespannt von dir zu hören, ob du dich in diesen Phasen wiederfinden kannst oder ob du sagst, bei mir in der Hufrähre-Situation war das ganz anders.

00:14:00: Da würde ich mich sehr freuen, wenn du eben von dem Thema Hufrähre betroffen bist, dass du mir da einmal Feedback zu gibst und dich bei mir meldest per Mail oder auf Instagram und einfach mal deine Geschichte.

00:14:12: mit mir teilst, da bin ich total neugierig und auch gespannt, andere Geschichten mal zu hören.

00:14:18: Und wenn du Interesse hast, da auch begleitet zu werden in diesem Prozess, dann kannst du dich

00:14:23: auch gerne an mich wenden, denn ich biete ja auch eine hofrehe Beratung an. Momentan bin ich selber

00:14:29: nicht am Pferd vor Ort, das werde ich erst ab dem nächsten Jahr wieder sein. Aber in der Begleitung

00:14:35: mit fachlichem Input-Beratung zur Therapie, auch alleine eine Beratung vor Ort mit deinem

00:14:42: Hufprofi des Vertrauens und Tierarzt des Vertrauens zusammen und auch bei dieser emotionalen

00:14:46: Komponente da unterstütze ich dich gerne. Was häufig auch außen vorgelassen wird, ist die

00:14:52: emotionale Belastung des Pferdes. Denn auch dein Pferd ist natürlich erstmal eingeschränkt in dieser

00:14:59: Hufrehe Situation. Es betrifft nicht nur dich als Pferdebesitzer*innen, sondern auch dein Pferd,

00:15:05: das erstmal die enormen Schmerzen aushalten muss, weil die Hufrehe eben ein sehr schmerzhafter

00:15:11: Prozess ist, der auch sehr schnell zur akuten Larmheit führt und dein Pferd vermutlich stark

00:15:18: entlastet, sich hinlegt, gar nicht mehr belasten möchte. Also da ist erstmal auch ein absoluter

00:15:24: Stresspunkt für dein Pferd gegeben, weil dein Pferd eben ein Fluchttier ist, ein Lauftier ist,

00:15:30: was auf einmal nicht mehr laufen kann und in einer akuten Notsituation auch nicht mehr

00:15:36: flüchten könnte, wenn dem so wäre. Also da ist dein Pferd auf jeden Fall sehr eingeschränkt in

00:15:41: dem Moment, was eben den Stress auslöst und auch das nachfolgende Management durch die Begleitung

00:15:48: von Tierarzt und Hufprofi ist mit enormem Stress verbunden, weil auch da natürlich erwartet wird

00:15:55: von deinem Pferd, dass es kooperiert, dass es die Hufre gibt und das unter enormen Schmerzen,

00:16:00: die es meistens gar nicht aushalten kann, viele Pferde geben eben auch keine Hüfe in der

00:16:07: akuten Situation, weil sie einfach nicht auf einem Vorderfuß stehen können und da ist eben ja die

00:16:14: Belastung natürlich für dein Pferd auch gegeben und im Zweifel ist die Beziehung zwischen dir und

00:16:19: deinem Pferd auch eine sehr enge Beziehung und dein Pferd bekommt natürlich auch mit, dass du dir

00:16:24: Sorgen machst, dass irgendwas nicht in Ordnung ist und das wirkt sich natürlich auch wiederum auf die

00:16:31: Situation deines Pferdes aus und dein Pferd nimmt diese emotionale Belastung natürlich dann auch

00:16:37: wahr. Das Pferd muss zudem meistens von der Herde abgesondert werden, bekommt eine eigene Box,

00:16:44: die im Idealfall dick mit Spänen eingestreut ist, dass es sich da isolieren kann und das kann für

00:16:49: manche Pferde natürlich auch zum Stressfaktor werden, gerade wenn die Box vielleicht nicht in der

00:16:53: Sichtweite des Herdenverbandes ist, das Pferd separiert werden muss, da wäre es natürlich das

00:16:59: Optimum, wenn dein Pferd die Möglichkeit bekäme so zu stehen, dass es eben Gesellschaft weiterhin

00:17:05: haben kann, dass es nicht ganz isoliert ist, um da eben zusätzliche Stressfaktoren, die es

00:17:11: noch zusätzlich bekommt, vermieden werden, auch wenn das Pferd natürlich erstmal bei sich ist und

00:17:16: sowieso erstmal zurecht kommen muss, aber wenn der Zustand sich dann wieder verbessert und das

00:17:22: Pferd alleine steht, kann das natürlich auch ein weiterer Stressauslöser werden, der sich dann

00:17:27: im schlimmsten Fall negativ auf den Heilungsprozess auswirkt, diesen verlangsamt und eher dazu führt,

00:17:33: dass das Pferd zu früh wieder zu stark in die Belastung geht, weil es vielleicht in der Box

00:17:38: auch sich zu viel bewegt. Da muss man immer so ein Stück weit drauf schauen. Für diese Fälle

00:17:44: arbeite ich zum Beispiel super gerne mit der Trust Technik, weil das einfach eine schöne Methode ist,

00:17:49: um das Pferd zur Ruhe zu bringen, in dem Heilungsprozess zu unterstützen, die Selbstheilungskräfte

00:17:55: nochmal ein Stück weit zu unterstützen, was natürlich kein Tierarzt keine richtige Hufreeterapie

00:18:04: ersetzt, sondern wirklich nur eine begleitende Methode ist, um das Pferd eben zu unterstützen,

00:18:11: sich selber so ein bisschen runterzubringen zu erden, mehr in Ziel und jetzt zu bringen,

00:18:15: in der Akzeptanz vielleicht auch ein Stück weit zu üben und eben deinem Pferd eine gute

00:18:21: Unterstützung zu sein, ohne die eigenen Emotionen nochmal belastend obendrauf zu setzen.

00:18:26: Auch zur Trust Technik gibt es schon zwei Podcast Folgen, die du dir auch gerne mal anhören kannst,

00:18:31: wenn dich das Thema mehr interessiert. Aber diesen Aspekt wollte ich auch nur am Rande einmal

00:18:36: aufgreifen, dass eben nicht nur du als Pferdbesitzer*in dann in Zweifel stark belastet bist und mit

00:18:43: Stress zu kämpfen hast, sondern da gemeinsam mit deinem Pferd ja auch durchgehst durch diese

00:18:48: Situation und auch unsere Pferde eben diesen Stress wahrnehmen und empfinden und gegebenenfalls

00:18:54: auch eigenen Stress haben, der dann natürlich in so einem Krankheitsfall aufkommt, weil sie einfach

00:18:59: so sehr mit ihrem eigenen Körper und diesen Schmerzen konfrontiert sind. Als nächstes lass

00:19:05: uns doch einmal reingucken, was entsprechende Strategien sein können, die dir dabei helfen. Erstmal

00:19:12: mit dem Thema emotional gut umgehen zu können und aus meiner Sicht ist der erste Punkt eine gute

00:19:19: Vorbereitung, dass man sich einfach als Pferdbesitzer*in mit diesem Thema so ein Stück weit auskennt,

00:19:24: weiß, was die Frühwarnzeichen sind, um natürlich möglichst zu verhindern, dass man überhaupt

00:19:28: in so eine Situation kommt, aber dann auch handlungsfähig bleibt. Wenn man wirklich entdeckt,

00:19:34: mein Pferd ist akut lahm, kann kein Meter mehr gehen und ich habe den Verdacht, eine Hofrehe

00:19:40: ist gegeben. Und da ist die Vorbereitung Bildung, Wissen, Information, das A und O, dass du einfach

00:19:47: gewappnet bist, weißt, wie du zu handeln hast, dass du als erstes dein Tierarzt,

00:19:51: deinen Hufprofi des Vertrauens kontaktierst, damit die schon mal wissen, dass sie dich einplanen

00:19:58: können, dass du kurzfristig Hilfe brauchst, dass du weißt, wie du einen Notrehepolster anbringen

00:20:04: kannst bzw. weißt, wo du die Informationen finden könntest, wenn du sie im akut Fall brauchst,

00:20:10: und dich nicht mehr richtig erinnerst, wie war denn das jetzt eigentlich nochmal? Also,

00:20:13: dass solche Informationen für dich abrufbar sind, wenn du dein Pferd eben in so einem Zustand

00:20:19: entdeckst. Das macht schon mal eine enorme Sicherheit, weil du dann einfach handlungsfähig

00:20:23: bleibst, einen Ablaufplan vielleicht hast. Vielleicht hängt bei euch in der Sattelkammer

00:20:29: sogar einen kleinen Ablauf, wie man in solchen akuten Fällen zu handeln hat oder du hast eine

00:20:34: Stallkollegin, Stallkollegen vor Ort, der dich da entsprechend unterstützen kann, dir zur Seite

00:20:40: stehen kann. Das ist schon mal auf jeden Fall viel wert. Dann ist natürlich die professionelle

00:20:45: Unterstützung, dass du dir die holst, eine wichtige Sache. Zum einen erst mal fachlich, dass du fachlich

00:20:51: nicht alleine mit dem Thema dastehst, sondern wirklich die Profis an der Hand hast, die wissen,

00:20:56: was zu tun ist, gegebenenfalls auch nochmal rechts und links guckst und schaust. Sind das wirklich

00:21:02: die Experten, die sich auch auf das Thema Hufrehe spezialisiert haben oder brauche ich da nochmal

00:21:07: zusätzliche Begleitungen, dass ich mir nochmal einen Kurs vielleicht online anschaue oder nochmal

00:21:13: gucke, gibt es einen Profi, der sich wirklich mit dem Thema Hufrehe auseinandersetzt bei mir in der

00:21:18: Region, der da mal beratend unterstützen kann, vielleicht auch für die Zeit der Hufrehe-Therapie

00:21:23: mitbegleiten kann, um da einfach wirklich das beste mögliche Ergebnis für dein Pferd zu erzielen.

00:21:30: Da ist dann wirklich auch nebensächlich, ob du deinen Experten, die du sonst an der Hand hast,

00:21:35: ein Stück weit auf die Füße trittst, sondern es geht in der Situation wirklich darum,

00:21:39: das Beste für dich und dein Pferd rauszuholen und möglichst zu verhindern, dass aus dieser

00:21:44: Akuten-Hufrehe eine chronische Hufrehe wird. Und dann darfst du dir natürlich auch Unterstützung

00:21:50: für die emotionalen belastenden Themen suchen, dass du jemanden hast, mit dem du deine Sorgen

00:21:57: teilen kannst, wo du dir professionelle Unterstützung oder Unterstützung im Freundeskreis bei der

00:22:02: Familie holen kannst, die dich einfach in dieser schwierigen Phase stützen und mit dir da reingucken.

00:22:07: Und wenn du das Gefühl hast, du kommst da nicht weiter und bist so zerfressen von diesen Ängsten,

00:22:13: Sorgen, selbst zweifeln, dann ist es wirklich ratsam, sich da auch nochmal professionelle

00:22:18: Begleitung zu suchen und zu gucken, dass man da einfach begleitet wird, um aus diesen Gefühlen

00:22:25: rauszukommen, mehr in die Selbstfürsorge zu kommen, denn es hilft deinem Pferd auch nicht,

00:22:30: wenn du dich zu sehr aufopferst und selber darunter leidest, dass die Situation gerade ist,

00:22:36: wie sie ist, denn das kostet dich mit unter so viel Kraft, dass du die Energie nicht mehr für

00:22:42: dein Pferd aufbringen kannst und den täglichen Aufgaben im Management nicht mehr gerecht werden

00:22:47: kannst. Und damit ist dann niemandem geholfen, weder dir, weil es dich kaputt macht über die

00:22:53: Zeit, du vielleicht in ein Burnout gerätst, der dich da zerfrisst und für dein Pferd eben auch

00:22:59: nicht mehr das bestmögliche Management ableisten kannst, weil dir einfach die Energie dafür fehlt.

00:23:05: Also es ist da ganz wichtig, einmal zu schauen, dass man eben diese emotionalen Themen reguliert

00:23:11: bekommt, dass man da wirklich hinguckt, wo kommen diese Ängste, Sorgen und Nöte her, wie kann ich

00:23:17: damit umgehen und dafür braucht es einfach manchmal professionelle Unterstützung und es ist auch

00:23:23: besonders wichtig, dass du dir zwischendurch immer mal auszeiten günst, wo du dir ferdefreie Zeit

00:23:29: auch nimmst, dass du nicht immer mit diesen Sorgen und Ängsten konfrontiert bist und guckst, dass du

00:23:34: vielleicht auch Unterstützer findest, die dich in dem Management unterstützen. Sei es am Stall,

00:23:39: dass du Pferdefreundinnen fragst, die mal einen Wochenenddienst für dich übernehmen, wenn du zum

00:23:46: Beispiel dir wirklich mal ein Pferdefreies Wochenende gönnen möchtest oder dass du auch mal guckst,

00:23:50: dass du schöne Zeit mit deinem Pferd verbringst und es nicht immer nur sorgenvoll und angstbehaftet

00:23:56: anschaust, dass du dir Aufgaben mit deinem Pferd suchst, die ihr trotzdem ableisten könnt. Und auch

00:24:02: da ist wieder zum Beispiel eine tolle Methode, die Trust Technik oder auch das Klickertraining,

00:24:07: alles was man so im Stand machen kann, um sich einfach auch positiv mit dem Pferd zu beschäftigen

00:24:13: und nicht immer nur mit der Therapie beschäftigt zu sein und immer nur diese Angst, diese Krankheit

00:24:20: im Vordergrund stehen zu haben. Das macht für euch beide mit Sicherheit viel Unterschied, wenn

00:24:24: ihr auch schöne Momente in eurem Alltag wiederfindet und da einfach den Fokus drauflegen könnt. Und

00:24:30: da gibt es viele tolle Methoden, wie man da noch mal tiefer einsteigen kann, um das wirklich für

00:24:36: sich im Alltag zu integrieren. Wenn du da Interesse dran hast, dann melde ich gerne auch bei mir,

00:24:41: das lässt sich auch gut in so eine Beratung mit integrieren. Ja und ein wichtiger Punkt ist

00:24:48: tatsächlich auch, sich in Geduld und Akzeptanz zu üben. Das ist immer so ein bisschen abstrakt

00:24:53: und weit weg ist aber durchaus auch eine Methode, die man mit Achtsamkeitstraining sehr gut umsetzen

00:25:00: kann, aber gerade in so einem akuten Krankheitsfall super schwierig ist, das für sich alleine umzusetzen,

00:25:06: weil man oft wieder zurückverfällt in die alten Gedankenmuster, in dieses sorgenbehaftete,

00:25:14: verzweifelte. Und das kann aber so heilsam und hilfreich sein, wirklich auch sich in Geduld zu

00:25:20: üben, zu akzeptieren, dass die Situation jetzt einfach ist, wie sie ist und das bestmögliche

00:25:25: daraus zu machen. Denn du wirst auch den Prozess nicht beschleunigen können, wenn du dich nur

00:25:31: sorgst, nur Angst hast, dir selbst Vorwürfe machst. Das hilft weder dir noch deinem Pferd und belastet

00:25:39: eure gemeinsame Beziehung eher, als dass sie euch wirklich nach vorne bringt und den Krankheitsprozess

00:25:44: begleitet bzw. den Heilungsprozess fördert. Ja wie du siehst, die Diagnose Hufrehe ist

00:25:53: eine Herausforderung sowohl für Pferd als auch für den dazugehörigen Menschen und

00:25:59: die Beansprucht euch einfach beide im Team. Und es ist besonders wichtig, dass du dir diese

00:26:05: Belastung bewusst machst und einen Weg findest, damit gut umzugehen, dir zugestehst, dass es auch

00:26:12: in Ordnung ist, dass du die Unterstützung holst, dass du da nicht alleine durch musst. Und ich hoffe,

00:26:18: dass du in dieser Podcastfolge ein paar Anregungen bekommen hast, wie man das Thema der emotionalen

00:26:24: Belastung bei Hufrehe einfach angehen kann. Mein Ziel ist es da vor allem zu sensibilisieren. Das

00:26:30: gilt mit Sicherheit nicht nur für Hufrehe, sondern auch für andere chronische Erkrankungen,

00:26:35: dass man da einfach gut auch für sich selber sorgen muss, dass man selber in der Kraft bleibt,

00:26:39: sich nicht zu sehr für sein Tier aufopfert. Und ich bin gespannt, von dir die ein oder andere Geschichte

00:26:47: zu hören zu deiner eigenen persönlichen Reise mit dem Thema Hufrehe. Nutzt da gerne meine E-Mail-Adresse,

00:26:52: um dich bei mir zu melden oder connecte dich mit mir auf Instagram. Das verlinke ich dir auch gerne

00:26:57: noch mal in den Show-Notes, wenn wir da noch nicht uns kennengelernt haben bei Instagram. Dann freue

00:27:04: ich mich sehr, wenn du da reingepfst und mit in meine Community kommst und da auch mir gerne von

00:27:09: deinen Erfahrungen zum Thema Hufrehe und den emotionalen Belastung damit teilst. Leite diese

00:27:16: Folge gerne auch an deine Stallfreundinnen weiter, die auch von dieser Folge profitieren können,

00:27:22: weil sie vielleicht von dem Thema betroffen sind und da ein bisschen was aus dieser Folge mitnehmen

00:27:27: können. Da freue ich mich sehr, wenn der Podcast auch noch mehr Reichweite bekommt. Und wenn er dir

00:27:32: gefällt, dann freue ich mich, wenn du mir eine fünf-Sterne-Bewertung darlässt und den Podcast

00:27:39: bewertest, damit noch mehr Pferdemenchen eben auf diesem Podcast aufmerksam werden und von

00:27:46: den Inhalten profitieren können. Ich wünsche dir noch eine wunderschöne Woche, viel Quality Time

00:27:53: mit deinem Pferd, das hoffentlich gesund und nicht von Hufrehe betroffen ist. Und freue mich dann,

00:27:59: wenn wir uns in der nächsten Podcast-Volge wieder hören. Bis dahin!

00:28:02: [Musik]

00:28:23: [Musik]

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