#29: Propriozeption - Tiefensensibilität beim Pferd. Interview mit Cornelia Klarholz
Show notes
In der aktuellen Folge unterhalte ich mich mit Pferdeosteopathin Cornelia Klarholz, die alle meine Fragen zum Thema Propriozeption und propriozeptives Training beantwortet. Erfahre, was es damit auf sich hat, wie du den Einstieg in das propriozeptive Training finden kannst und in welchen Fällen du dir einen Therapeuten an deine Seite holen solltest.
Mehr zu Cornelia findest du auf ihrer Webseite www.pferdeosteoplus.de oder auf Facebook @PferdeOsteoPlus.
Wenn du Fragen zur heutigen Folge oder weitere Themenwünsche rund um die Themen Pferdeverhalten, Persönlichkeitsentwicklung oder Pferdehuf hast, schreib mir gerne eine E-Mail an hallo@equibu.de oder über meinen Instagram Account @sarah_equibu.
Show transcript
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei Pferd und Mensch in Balance. Dein Podcast zu den Themen
00:00:10: Pferdeverhalten, Persönlichkeitsentwicklung und dem Aufbau einer vertrauensvollen Pferd-Menschbeziehung.
00:00:17: Ich bin Sarah Busch, Wirtschaftspsychologin, Pferdeverhaltensberaterin und Rufpflegerin.
00:00:23: Du bekommst von mir in diesem Podcast jede Woche spannendes Wissen, um dein Pferd noch
00:00:28: ein bisschen besser zu verstehen. Hallo und herzlich willkommen zur neuen Podcastfolge. Ich
00:00:42: habe heute wieder eine Gästein mit dabei, die Cornelia Klarholz. Cornelia, magst du dich selber
00:00:47: einmal vorstellen, du kannst das bestimmt viel besser als ich das kann. Hallo Sarah und hallo
00:00:53: alle da draußen. Danke, dass ich da sein darf. Danke für die Einladung. Du hast mich gebeten,
00:01:00: dass wir mal gemeinsam über dieses große Thema Propriozeption und propriozeptives Training
00:01:06: sprechen. Das hört sich so ganz unheimlich schlau an, ja, aber im Prinzip sagt das Wort
00:01:14: Propriozeption nichts anderes als tiefen Sensibilität. Ja und ich bin von Hause aus Pferde-Osteopathin.
00:01:21: Ich bin seit 17 Jahren hier im großen Umfeld aus Westfalen-Lippe selbstständig unterwegs und habe
00:01:29: mich so von der ganz normalen osteopathischen Arbeit über die ganzen Jahre natürlich weiter
00:01:35: gebildet und ich bin so ein bisschen ein Neurofrik, denn ohne das neuronale System oder das Nervensystem,
00:01:44: das zentrale Nervensystem funktioniert gar nichts im Körper. Und insofern hat sich meine Arbeit von
00:01:51: der osteopathischen Tätigkeit, die viele so vor Augen haben, wo es bei vielen Vorstellungen
00:02:00: einfach darum geht, knöchern Strukturen zu befreien, Blockierungen zu beseitigen, doch sehr
00:02:07: stark dahin entwickeln, dass ich immer feinere Techniken angewandt habe. Das Thema Fascienterapie
00:02:13: ist heute im Allermunde. Die Fascien sind ein ganz großer wichtiger Bestandteil unseres Bewegungsapparates,
00:02:19: ausschlaggebend, absolut ausschlaggebend meines Erachtens und sind eben auch ein ganz wichtiger
00:02:26: Teil dieser tiefen Sensibilität. Und ich arbeite in diesem Bereich eben sehr stark faszial und
00:02:34: bemühe mich immer darum, das neurologische System in meiner Tätigkeit mit vor Augen zu haben.
00:02:39: Und ja, und das ist wohl der Grund, warum du mich gefragt hast, dass wir mal über dieses Thema reden.
00:02:46: Genau, ich kenne dich auch schon ein paar Jährchen. Wir haben ja auch schon zusammen immer mal wieder
00:02:50: über meine Pferde gesprochen. Du hast meine Pferde schon häufig behandelt. Und in dem Zuge
00:02:54: bin ich natürlich auch auf deine Expertise in dem Bereich gestoßen. Genau, wie bist du denn dazu
00:02:59: gekommen mit Pferden beruflich zu arbeiten? Hast du das schon immer gemacht oder hast du vorher schon
00:03:04: mal was anderes gemacht? Ich bin in, ich sage so gerne in einem früheren Leben, war ich mal
00:03:11: tatsächlich Pädagogin. Ich bin Erzieherin gewesen, oder ist gelernt mit Anfang 20, habe in der
00:03:18: Jugendhilfe gearbeitet und bin dann lange Jahre im Ausland gewesen, habe ganz andere Sachen gemacht
00:03:25: und nach fast zehn Jahren im Ausland gab es dann so verschiedene Umstände, die mich dazu gebracht
00:03:33: haben, darüber nachzudenken, wie es für mich denn weitergehen kann. Und ich habe dann quasi nach
00:03:38: meinen Wurzeln geguckt und das waren die Pferde, das war die Reiterei und eben die pädagogische Arbeit
00:03:43: und bin dann zurückgekommen mit dem Gedanken, ich würde gerne ins halbpädagogische Reiten gehen.
00:03:50: Und habe mich dann schlau gemacht, was geht da und bin dann auf das therapeutische Reiten bekommen,
00:03:57: das ja zur Basis gar nicht die Pädagogik hat, sondern wirklich die Körperarbeit hat. Also wo
00:04:03: das Zusammenspiele aus dem Bereich der Physiotherapie und dem Reiten besteht. Und habe gedacht,
00:04:11: boah geil. Und dann habe ich mit Anfang 30 noch mal eine Ausbildung zur Humanphysiotherapie
00:04:17: angefangen. Ich muss dazu sagen, ich habe die nicht mit Staatsexamen abgeschlossen, weil ich
00:04:23: unterwegs meinen Mann kennengelernt habe. Der war Dozent damals an der Schule und wir haben
00:04:30: während dieser Ausbildung geheiratet und das hat ein bisschen zu Unmut geführt an diesem
00:04:35: Ausbildungsinstitut. Und zu dem Zeitpunkt wusste ich aber schon, weil ich dann schon
00:04:40: reingeschnuppert hatte ins therapeutische Reiten über Schulpraktiker dieser Ausbildungsstätte.
00:04:47: Und da habe ich einfach vor den Pferden gestanden und habe gedacht, ja, okay, die Menschen brauchen
00:04:51: auch ihre Unterstützung und Hilfe, aber die Pferde, wir haben so laut geschrieben, so leise laut.
00:04:57: Und da war für mich schon klar, du gehst in den Bereich und arbeitest therapeutisch mit Pferden.
00:05:04: Und habe dann im Prinzip direkt als klar war, ich werde diese Staatsexamen als Physiotherapeut im
00:05:11: Human nicht machen. Bin ich direkt dreifach reingesprungen und habe die Osteopathie Ausbildung
00:05:17: damals bei Barbara Walter-Böllard war das die erste angefangen, habe parallel dazu gleich ein
00:05:22: Tierhalt-Praktiker gemacht und den Veterinärgenden gehalten. Und ja, das war so der Startschuss.
00:05:28: Das war 2006. Super spannend. Ja. Ja. Wo einen die Wege so hinführt. Ja, sehr spannend. Dann
00:05:40: lass uns mal einsteigen in das Thema Propriozeption für viele einen Zungenbrecher, der ja aber immer
00:05:46: mehr in aller Munde ist. Magst du uns mal erzählen, was denn Propriozeption eigentlich ist? Ja. Also,
00:05:53: man kann dieses tolle Wort benutzen, man kann aber ganz einfach auch mit dem deutschen Wort
00:05:59: Tiefen Sensibilität arbeiten. Wir haben ja drei große Wahrnehmungssysteme, die uns dabei helfen
00:06:08: mit unserem Körper in der Welt zurechtzukommen. Das eine ist die Oberflächensensibilität unserer
00:06:13: Haut. Dann haben wir Drucksensoren, die sogenannten Mechanorezeptoren. Da nehmen wir aber auch
00:06:18: Wärmewabe, Berührungswahrnehmung, Wärmewahrnehmung. Dazu gehört auch die Schmerzwahrnehmung in der
00:06:25: Oberfläche. Dann haben wir unser eigentliches Gleichgewichtsinn im Ohr gelegen, das Vestibularsystem,
00:06:32: was uns dabei hilft mitzukriegen, wenn wir umkippen. Und dann haben wir eben die Tiefensensibilität.
00:06:40: Die Tiefensensibilität sagt eigentlich nur aus, dass unser System und der Nervensystem mitbekommt,
00:06:48: welche Körperstellungen in Gelenken zueinander bestehen. Das ist erstmal so ganz, ganz reduziert.
00:06:58: Da geht es darum, welche Gelenkwinkel habe ich, aber auch welche Spannungsverhältnisse der
00:07:04: Muskulatur zueinander und rund um die Gelenke sind. Wir haben also diese Tiefensensoren oder
00:07:12: Propriozeptoren. Hier haben wir vor allen Dingen eingebettet, ganz stark in der Muskulatur und
00:07:21: rund um die Gelenke. Ich habe das eben schon erwähnt. Das Fascingewebe ist ausschlaggebend
00:07:26: mit für unsere Tiefensensibilität. Denn was gehört alles zum Fascingewebe dazu? Jede Muskelfaser
00:07:33: ist umgeben von fascialen Gewebe. Dann haben wir Muskelfaserbündel, die sind wiederum von
00:07:39: fascialen Gewebe ummantelt. Dann haben wir den eigentlichen großen Muskelbauch, der ist zweifach
00:07:45: ummantelt von fascingewebe. Wir rechnen jedes Bandend, jede Sehne, jede Gelenkkapsel zum
00:07:52: fascingewebe dazu. Und dort sind eben ganz, ganz intensiv diese Propriozeptoren eingebettet
00:08:01: ins Gewebe. Da haben wir unterschiedliche. Können wir vielleicht, wenn du das möchtest und das nicht
00:08:07: zu tiefgehend ist, auch noch was zu sagen zu den unterschiedlichen Rezeptoren, aber wichtig
00:08:12: für euch da draußen ist einfach zu wissen, dort sitzen diese Wahrnehmungszellen. Das sind Nervenzellen,
00:08:19: also Enden von langen Nervenstrengen. Und die teilen einfach erst mal nur eine Längenveränderung mit.
00:08:26: Die teilen ans zentrale Nervensystem und da sagen wir jetzt erst mal ganz schlicht Rückenmark und
00:08:32: Hirn. Die teilen eben mit, wenn es zu einer Längenveränderung kommt, die Bewertung dieser
00:08:39: Längenveränderung. Wie findet tatsächlich im Rückenmark und im Hirn statt? Und mithilfe dieser
00:08:46: Mitteilungen aus den gelenknahen Strukturen, kann der Körper dann wiederum über die Bewertung
00:08:55: errechnen? Welche Muskelspannung brauche ich denn jetzt? Ganz schlicht, damit ich nicht umgucken,
00:09:00: damit ich den Arm ausstrecken kann und das Glas greifen kann, wie ich es eben getan habe.
00:09:05: Oder auch, damit ich mit meiner Muskelspannung ausgleiche, dass ich auf einem unebenen Boden
00:09:13: stehe oder eben über Mineralgemischlaufe im Paddock oder der Boden gerade etwas rutschig ist. Also
00:09:19: die Anpassung meiner Körperspannung an die äußeren Umgebungen, damit ich überhaupt
00:09:28: funktionsfähig bleiben. Das ist tiefen Sensibilität und die Muskulatur, die das durchführt, ist die
00:09:35: tiefen Muskulatur. Wozu wird denn Propriorzeptionstraining in der Arbeit mit Pferden jetzt speziell
00:09:41: eingesetzt? Gerade von dem, was du jetzt erzählt hast, würde ich vermuten, wenn ich einen Pferd
00:09:46: in artgerechter Haltung mit unterschiedlichen Böden halte, bräuchte ich wahrscheinlich gar kein
00:09:51: Propriorzeptionstraining, oder? Das ist Propriorzeptionstraining. Das ist tatsächlich wahr, dass je
00:10:01: mannigfaltiger wir das Umfeld unserer Pferde gestalten und je mehr Sinn es eindrücke,
00:10:10: wir ihnen erlauben, im täglichen Leben zu haben, umso besser ist diese tiefen Sensibilität tatsächlich
00:10:17: auch trainiert. Und wenn wir über Propriorzeptionstraining sprechen, dann fangen die ersten,
00:10:26: einfachen Maßnahmen, die wir ergreifen können, um diese tiefen Sensibilität zu verbessern,
00:10:31: auch genau damit an. Also nicht jeder hat das Glück, mit vielen verschiedenen Böden sein
00:10:38: Pferd halten zu können in einer freien täglichen Gestaltung außerhalb unserer Anwesenheit.
00:10:44: Viele Pferde sind nun mal eingeschränkt und haben wenige Stunden Freilauf auf der Wiese. Das
00:10:53: ist ja auch wiederum nur ein bestimmter Boden. Dann laufen sie über einen Beton,
00:10:57: Stallgasse, stehen in Zweifel, eventuell auch Stroh oder andere Einstreu und werden bewegt
00:11:04: auf einem frisch abgezogenen kleinen Sandkasten, Halla oder Vier-Eck. Und da findet auch eine
00:11:11: Verarmung statt der Wahrnehmung. Aber natürlich aus therapeutischer Sicht muss man sich auch
00:11:18: bewusst machen, dass es so etwas gibt wie eine sogenannte Sensomotorische Amnesie. Das ist ein
00:11:27: ganz ganz wichtiges Thema. Unser Körper regelt seine Bewegungen, die er willkürlich durchführen
00:11:38: möchte. Also die Entscheidung, ich greife mein Glas Wasser oder ich laufe da vorne zur Tränke.
00:11:43: Das ist eine willkürliche Entscheidung, das durchzuführen. Aber die Basis, auf der diese
00:11:50: Bewegungen stattfinden, sind ja unbewusst. Wir denken ja nicht mehr darüber nach, wie komme ich
00:11:55: eine Treppe hoch oder wie strecke ich den Arm jetzt auf, sondern das ganze Fuß auf unwillkürlichen,
00:12:01: automatisierten Bewegungssteuerungen, die tatsächlich im Rückenmark abgespeichert sind. Und diese
00:12:07: unwillkürliche Bewegungssteuerungen, die speichert sich aus Bewegungserfahrungen und dazu gehören
00:12:14: eben nicht nur die Positiven, sondern auch die Negativen, die zum Beispiel über Verletzungen
00:12:19: entstehen können. Wenn ich einen Sehnschaden habe, mir Bänder überdehnt habe, eine Problematik an
00:12:28: der Huflederhaut habe, sei es einfach eine Huflederhaut Entzündung über dementsprechende
00:12:33: Reizungen bis hin zur eigentlichen Dominitus bei der Hufrehe, dann sind das Areale, die in ihrer
00:12:43: Schmerzwahrnehmung natürlich erstmal unangenehm sind und der Körper beginnt diese Bereiche zugunsten
00:12:50: des Überlebens des Gesamtsystems ein bisschen wegzuschalten. Ihr könnt euch vorstellen, dass
00:12:58: diese Propriozeptoren, diese tiefen Sensoren, die dort eingebettet sind, dass die eben nicht mehr zu
00:13:07: 100 Prozent Funken dürfen, damit ich das Ganze nicht so stark wahrnehme, sondern gestellt es euch
00:13:16: vor wie bei einer digitalen Kamera. Die hat im optimalen Zustand vielleicht 12 Millionen Pixel
00:13:22: und ist ganz fein austariert und diese Bereiche werden dann aber aufgrund von negativer Bewegungserfahrung
00:13:29: auch ein bisschen weggerechnet und dann habe ich irgendwann nur noch ein Bild von 8 Millionen
00:13:34: oder 5 Millionen Pixel und dann wird die Wahrnehmung ungenau und genau das ist der Bereich, wo wir eben
00:13:44: neben der ich sage mal ganz normalen täglichen tollen, abgerechten Unterstützung, die wir unseren
00:13:50: Pferd geben können, möglichst naturnah zu leben, können wir aber auch eben nach Verletzungen
00:13:56: therapeutisch eingreifen, diese Bereiche wieder in die Wahrnehmung zu holen. Das ist ein ganz
00:14:02: wichtiger therapeutischer Ansatz dabei. Brauchst du denn für diese Verarmung oder diese Amnesie,
00:14:08: die du gerade genannt hast, wirklich nur so massive Einschränkungen wie Verletzungen oder
00:14:14: kann da auch eine schlechte Hufbearbeitung zum Beispiel auch schon eine Verarmung erzeugen?
00:14:20: Ich finde, sei mir nicht böse, aber ich finde eine schlechte Hufbearbeitung ist eine Verletzung.
00:14:27: Also natürlich, wenn wir sehr ungünstige Winkelungen hinstellen, wir dürfen nicht vergessen,
00:14:35: dass der faszten Körper, also diese allgegenwärtige große faszten Präsenz im Körper, die geht ja
00:14:44: bis in den Hufhinalen. Wir haben ja zwischen Huf und Kronbein noch ganz starke Bankverbindungen.
00:14:49: Das ganze Strahlpolster selber ist hochenerviert mit Mechanorezeptoren. Das ist einer der wichtigsten
00:14:57: Wahrnehmungsfaktoren überhaupt in dem Kontakt zur Umwelt. Das ist wie beim Menschen, die Fingerbeere,
00:15:05: die beim Blinden diese kleine Blindenschrift lesen kann. Also hochsensibel trainiert ist.
00:15:14: Und der Strahlpolster beim Pferd ist genau das. Das ist ein ganz differenziertes insensibles
00:15:20: Wahrnehmungsorgan. Und dann umso erschreckender, dass ich in meiner Praxis zum Beispiel, wenn ich
00:15:25: an Stellen unterwegs bin, genau in diesem Bereich, das Huf ist oft so starke Quetschung sehe, dass
00:15:31: es mir schon beim Draufgucken wehtut und ich das auch immer predige, wenn ich an Kundenpferden bin,
00:15:36: dass das ein wichtiger Bereich ist und auch Strahlfeule häufig ja aus dem Grund entsteht,
00:15:41: weil wir da einfach Quetschung haben. Danke, dass du es in der Klarheit einmal ausgesprochen hast.
00:15:47: Ja, das ist so. Ich empfinde das wirklich so. Und wir dürfen ja nicht vergessen, dass diese Bewegungsantwort,
00:15:55: die vom Rückenmark losgeschickt wird in die Peripherie des Körpers, in die Muskulatur des
00:16:01: Körpers. Da geht es ja auch, lass uns da nochmal genauer reingucken, wenn ich darf. Die Steuerung
00:16:10: der Muskelanspannung passiert einerseits natürlich zwischen den einzelnen Muskeln und
00:16:17: langen Muskelketten Funktionsgruppen, die intermuskuläre Koordination. Aber wir haben
00:16:24: auch eine intra muskuläre Koordination, die stattfinden muss. Also in einem Muskelbauch
00:16:30: sollten natürlich auch die einzelnen Muskelfaserbündel möglichst in eine Richtung arbeiten
00:16:36: und nicht in unterschiedliche Richtungen. Und wenn ich jetzt eine ganz unglückliche
00:16:40: Rufstellung habe, wo zum Beispiel die Entpfalange nennen wir das, also diese letzten Knöchelchen,
00:16:46: Hufbein, Kronbein, Fesselbein, wenn die nicht mehr sauber in einer Achse stehen können,
00:16:52: aus welchen Gründen auch immer. Seinen Rehevorgeschehen da oder eben eine ganz,
00:16:56: ganz unglückliche gebrochene Krongelenksachse. Also wenn das Krongelenk selber nicht mehr
00:17:02: ausgerichtet ist in einer Linie, dann habe ich dann natürlich Überdehnungen und
00:17:09: Fehlbelastungen von Wandstrukturen. Und dann fängt dieses Gesamtsystem an, das nennen wir
00:17:15: "Misfiring". Also jetzt lasse ich mal ein gutes deutsches Wort überlegen. Eine Fehlsteuerung,
00:17:23: eine Fehlansteuerung, so, das wäre wahrscheinlich das beste deutsche Wort in der Muskulatur. Und
00:17:30: dann ist es natürlich ganz, ganz schwierig, einen guten Bewegungsjob zu machen. Es geht ja in
00:17:38: dieser Feinsteuerung unserer Bewegungsantwort um Balance. Es geht um schneller Antworten. Wenn der
00:17:47: Boden unter mir wegrutscht, will ich ja eine schnelle Anpassung meiner Muskelspannung, damit
00:17:53: ich mich nicht verletze. Also da müssen wir uns ja auch mal fragen, was hat denn eigentlich dieses
00:17:59: propriozeptive Training und auch zu dem Wort möchte ich gleich noch was sagen. Erinnere
00:18:07: mich bitte daran. Das propriozeptive Training, was hat es denn eigentlich für einen Effekt für
00:18:13: das Pferd? Und zwar waren wir jetzt eben bei diesem Misfiring und es geht darum, eben eine
00:18:20: gute geschmeidige, schnelle Bewegungsantwort zu finden auf Reize, die auf unseren Körper
00:18:27: Einfluss nehmen. Das heißt, in erster Linie ist das natürlich eine Verletzungsprophylaxe. Wenn ich
00:18:33: mit dem propriozeptiven System bei meinem Pferd arbeite, dann betreibe ich damit ganz klar eine
00:18:41: Gesundheitspflege und Gesundheitsprophylaxe. Ich kann Verletzungen minimieren. Ich habe eine
00:18:52: viel gezielteren neuronale Befeuerung meiner Muskel oder Bewegungsantwort. Ich habe auch eine
00:19:00: effektivere Kraftnutzung. Also selbst wenn mein Pferd grundsätzlich erst mal gesund ist, aber ich
00:19:06: stelle hohe Bewegungsanforderungen, wie wir die, ich sage mal, in der Dressurarbeit haben, aber auch
00:19:12: in bestimmten Westernreitsystemen, wo wir ja schnelle Antworten haben wollen. Jeder Geländerit
00:19:21: wird für mein Pferd, seine Muskulatur, deutlich kraftsparender, je feiner austariert diese Bewegungsantwort
00:19:32: meines zentralen Nervensystems auf die Informationen meiner tiefen Sensibilität. Und damit komme
00:19:41: ich zu verschleißfreier Bewegungen. Also ich kann bei einem gut trainierten, propriozeptiven
00:19:48: System auch berechtigterweise hoffen, dass sich solche Erkrankungen wie Atmosen, Bandschäden,
00:19:56: Sehnschäden und so weiter möglichst lange hinaus zöger oder gar ganz vermeiden kann.
00:20:03: Dann müsste man eigentlich viel mehr propriozeptionstraining machen.
00:20:09: Ja, aber da können wir uns jetzt fragen, okay, wie mache ich das denn? Und da waren wir eben schon
00:20:16: mal einmal kurz. Pro-Priozeptionstraining ist das, was wir tun, wenn wir unseren Pferden
00:20:23: unterschiedliche Böden zur Verfügung stellen. Das erste Mal grundsätzlich gesunde Pferd wird
00:20:29: auch, wenn es denn im Gelände auch mal laufen darf und auch mal, wir mutig sind und auch auf
00:20:35: rutschigen Böden laufen darf oder es laufen lassen, wenn wir auch mal abseits der gesicherten
00:20:42: Wege gehen. Es gab da wirklich wunderbare Zeiten in meinem Leben, wo ich also wirklich mit einem
00:20:47: meiner Herzenspferde regelmäßig Querfeld eingeritten bin über Stock und Stein und wirklich
00:20:53: steile Abhänge hoch und bitte ja auch Abhänge runter. Das gesunde Pferd kann das leisten.
00:21:01: Da dürfen wir uns und unseren Pferd auch wirklich mehr zutrauen. Und dann können wir das auch
00:21:09: wirklich Pro-Priozeptionstraining nennen. Ich habe aber eben gesagt, ich will zu dem Wort noch was
00:21:17: sagen. Viele kennen diese Balance Pets. Das war so ein Aufhänger, wie wir beide überhaupt auf die Idee
00:21:24: zu dem Podcast gekommen sind, weil ich dazu im Frühjahr irgendwann mal einen Vortrag gehalten
00:21:29: habe. Balance Pets, also diese Wackelkissen, ja, die sind mittlerweile, ich würde mal gefühlt sozusagen
00:21:37: so seit sechs oder acht Jahren fast in jedem Stall zu finden und viele Leute stellen ihre Pferde
00:21:43: da drauf und im Internet, wenn man so nach guckt, was findet man dazu, dann hört man häufig dieses
00:21:50: Wort Pro-Priozeptionstraining oder Training der tiefen Muskulatur. Und an der Stelle möchte ich
00:21:57: einmal sagen, Leute seid vorsichtig, weil das ist eigentlich schon Therapie. Und an der Stelle
00:22:03: möchte ich einmal kurz darauf eingehen, wann ist es Training und wann ist es Therapie. Therapie ist es
00:22:08: für mich in dem Moment, wo ich eben ein verarmtes Pro-Priozeptionssystem im Körper vermuten muss.
00:22:16: Also Nachverletzungen, alles was aus dieser Warte kommt, dass es mal Bandschäden gab, dass es mal
00:22:23: Sehnschäden gab, dass ich eine ganz schlechte Rufsituation, neue Auffange, neue Bearbeite und
00:22:31: das Pferd da in die richtige Richtung geführt wird, wie du das sagtest, Strahlfeule, Trachtenzwangen
00:22:40: und so weiter. Da muss ich damit rechnen, dass ich das erstmal neu aufbauen muss. Und dann
00:22:45: gehe ich natürlich nicht nach einem Sehnschaden direkt ins Gelände und trabe berg ab oder ähnliches
00:22:51: oder lasse mal ein Pferd auf sehr rutschigen Böden arbeiten, sondern dann muss ich erstmal diese
00:22:56: sensormotorische Re-Integration betreiben, dass die Bereiche, die runtergerechnet waren, auf
00:23:04: ein viel verpixelteres Bild, dass das wieder feiner wird. Und bei dieser Trainings-Ebene,
00:23:12: auf der wir uns bewegen, da werden ja nicht nur die Sensoren selber wieder reaktiviert, sondern
00:23:19: wir haben vorhin mal gesagt, die Sensoren sind Enden von langen Nervenstrengen und wir wissen,
00:23:26: dass nicht nur die Sensoren auf einer anatomischen Ebene wirklich reagieren, mehr werden,
00:23:35: das werden also mehr von diesen Sensoren gebildet, sondern auch die Nervenstrengen,
00:23:40: die da dranhängen bis zum Rückenmark führen, die werden wieder besser ummantelt. Wir haben
00:23:46: um jeden Nervenbahn eine Ummantelung, die nennen wir Mühilinscheide. Diese Mühilinscheide könnt
00:23:52: ihr euch vorstellen, wie die Kunststoffummantelung bei einem Elektrokabel, einem Stromkabel und
00:24:00: eine Nervenimpuls ist ja auch wie ein elektrischer Strom und damit mir der nicht verloren geht,
00:24:06: habe ich diese Mühilinscheide drum herum und bei verarmten Robriozeptoren, die weniger genutzt
00:24:13: werden, die nicht trainiert sind, ist auch diese Mühilinscheide dünner. Und dann geht mir auch
00:24:18: Informationen auf den Weg zum Rückenmark verloren. Durch das Training beziehungsweise die Therapie
00:24:24: wird diese Mühilinscheide wieder dicker und der Strom kann auch wieder schneller fließen,
00:24:30: ganz wichtiger Aspekt. Und dort, wo das Signal übertragen wird, also zwischen Nervenfasern,
00:24:38: das nennen wir Synapse, diese Synapse könnt ihr euch vorstellen, ich benutze da gerne so ein
00:24:45: Bild wie von der Baumkrone. Also der Fasern der große Stamm auf in viele kleine Fasern,
00:24:52: an denen die übertragenden stattfinden. Und auch diese Baumkrone, diese Synapse bildet sich aus und
00:24:59: wird größer, wird viel flächiger. Das heißt, wenn wir anfangen mit pro-priozeptiven Therapie-Maßnahmen,
00:25:07: dann haben wir auf ganz körperlicher Ebene wirklich eine Reaktion, der Körper reagiert und
00:25:14: bildet Zellen aus. Nachweisbare Wachstumsfaktoren entstehen, das nennen wir Neuroplastizität. Und
00:25:23: die ist hoch anstrengend für den Körper. Einer der Gründe, warum das mir so wichtig ist, dass wir
00:25:29: eben langsam einsteigen. Ein Spaziergang kann jedes Pferd machen, angepasst an seine Vorherkgeschichte,
00:25:36: Vorherkrankungen. Aber wenn wir da hingehen und sagen, Mensch, was ist denn pro-priozeptives Training,
00:25:42: das fällt denn alles darunter. Und dann haben wir die Balance-Pads und dann haben viele Leute auch
00:25:46: eben die Wippe schon vor Augen und so weiter. Das ist noch mal ein ganz anderes Niveau. Fand
00:25:52: mit diesen instabilen Unterlagen an. Und da ist es ganz, ganz wichtig zu wissen, das ist hoch
00:25:59: anstrengend. Und wenn euer Pferd nach drei Sekunden entscheidet, es ist mir zu viel, dann hat es recht.
00:26:06: Und Last ist von dem Pferd untertreten. Wenn wir damit anfangen, sage ich immer, bietet diese
00:26:13: eine Aufgabe, die ihr gerade erzielen wollt, zum Beispiel mit einer instabilen Unterlage. Ich
00:26:19: habe da unheimlich gerne auch diese Turnmatten aus dem Schulbereich. Die sind viel größer,
00:26:25: da können die Pferde auch mal drauf scharren, können sich mit ihrer Unsicherheit auseinandersetzen,
00:26:30: diese kleinen Platspads, die fliegen sofort weg. Dann muss ich immer wieder den Fuß nehmen und
00:26:35: den da drauf setzen. Nehmt die großen Matten, legt die auf den Boden und arbeitet spielerisch damit.
00:26:42: Und wenn euer Pferd nach drei Sekunden sagt, ist mir zu viel, ich will darunter, dann hat es recht.
00:26:47: Bietet diesen einen Fuß erst mal oder nur die beiden Vorderfüße oder nur die beiden Hinterfüße,
00:26:54: bietet euerm Pferd das maximal dreimal hintereinander an. Und wenn es nach wenigen Sekunden runtergeht,
00:27:01: dann ist das so. Es hat rechts und nach dreimal Angebot.
00:27:04: ist es für den Tag erst mal vorbei.
00:27:07: Und wenn ihr diese Arbeit macht, lasst dem Körper, lasst dem System mindestens drei Tage Zeit,
00:27:15: bevor ihr die nächste Einheit macht mit euren Balance Pads, weil der Körper reagiert in der Zwischenzeit.
00:27:21: Der wächst. Ja, der wächst wirklich.
00:27:24: Ganz wichtiger Punkt.
00:27:30: Zum Thema Balance Pads, da findet man ganz, ganz viel im Netz, aber macht euch eben bewusst,
00:27:36: dass wir in dem Moment gar nicht in erster Linie diese Muskulatur trainieren, sondern erst mal nur die Sensoren.
00:27:45: Wenn wir ja die tiefen Muskulatur trainieren wollen, da gibt es nochmal ganz andere Ansätze.
00:27:52: Ist das Propiozeptionstraining oder die Therapie, wie du sie gerade genannt hast, denn was, was ich Pferdebesitzer
00:27:59: gut selber aneignen können oder sollte es da zu Beginn einer Anleitung oder Begleitung durch einen Trainer oder Therapeuten geben?
00:28:06: Trainer ist ja ein ganz schwieriges Thema.
00:28:11: Wir haben mittlerweile ja auch die Ergotherapeutin im Pferdebereich und die beschäftigen sich auch ganz viel mit dem Thema.
00:28:17: Aber die sind ja noch sehr rageset.
00:28:21: Ein guter Trainer im Sinne von Reitlehrer oder Handarbeitstrainer ist vielleicht auch schon heutzutage auf dem Weg und setzt sich mit dem Thema auseinander.
00:28:32: Aber auch da haben wir ganz wenig geschulte Leute, die wirklich sich intensiv damit auseinander gesetzt haben.
00:28:38: Eure Therapeuten zu Hause sollten sich mit dem Thema auseinander gesetzt haben, sprecht sie darauf an, fragt mal nach.
00:28:47: Die meisten sollten euch da, wenn sie euer Tier kontinuierlich betreuen, sehr gut beraten können, auf welchem Niveau sich euer Pferd befindet, was die Vorgeschichten vor Belastungen über Verletzungen usw.
00:29:03: angetrifft.
00:29:04: Die kennen auch das die Bewegungsintelligenz eurer Pferde.
00:29:09: Die wissen, wie die koordinativ dastehen und können euch da bestimmt beraten, auf welchem Niveau ihr einsteigen könnt.
00:29:16: Grundsätzlich ist es bestimmt schlau, sich mit einem Fachmenschen da im Vorfeld einmal zu besprechen, wo steht mein Pferd.
00:29:26: Und dann kann man das aber ganz bestimmt durchaus gut alleine durchführen, wenn man da sich immer mal eine Rückkopplung holt.
00:29:38: Balance Pets, wie gesagt, ist so eine Einstiegsdroge und auch bei gut trainierten Pferden macht das durchaus Sinn, das immer wieder mal zwischendurch anzubieten.
00:29:47: Wir wissen ja auch, dass diese sehr intensive Arbeit, die da stattfindet, dass die durchaus auch unser Nervensystem als Ganzes anspricht.
00:29:57: Wir wissen, es entsteht auch ein Entspannungsfaktor, das parasympathische System wird aktiviert auf dem Pets.
00:30:05: Es führt also auch zu einer Grundentspannung im Körper und auch langsam sich aufbauende Überspannungen in bestimmten Körperregionen nach Training und so weiter können da sehr gut drauf entspannen.
00:30:17: Also das macht auch wirklich Sinn, das für einen allgemeinen Entspannungseffekt zu nutzen.
00:30:23: Wenn wir die tiefen Muskulatur trainieren wollen, dann kommen wir eher in den Bereich rein, dass wir mit Geräten arbeiten, die eben nicht diese
00:30:34: Instabilität in sich selber haben wie die Pets, die haben so etwas, was wir eine Rückstellkraft nennen, dieses in sich sehr instabile, wo der Untergrund selber ja wackelt.
00:30:47: Unter dem Huf, ja, wo wir gesagt haben vorhin, das ist ein wichtiger Wahrnehmungsfaktor.
00:30:51: Wenn wir jetzt zum Beispiel denken an solche Sachen wie eine ganze Wippe, zwei Beinwippe, ganz Körperwippe, da ist die Kontaktfläche zwischen Huf und Untergrund.
00:31:04: Stabil, das ist ja ein festes Brett, aber das Brett selber bewegt sich.
00:31:09: Da komme ich in den Bereich rein, dass ich die tiefen Muskulatur, die kleine Feine zwischen Wirbelmuskulatur, der Wirbelsäule, aber eben auch den Beckenboden, die gesamte Bauchmuskulatur und die Feinabstimmung der Muskulatur, die meine Gelenkwinkel steuert, dass ich das sehr gut trainieren kann.
00:31:28: Aber wenn ich das ist wirklich schon für Fortgeschrittene, wenn ich das umsetzen möchte, dann muss ich erst mal die Propryozeption in der Therapie bearbeitet haben, dass ich eine wirklich gute Wahrnehmung habe.
00:31:41: Und dann kann ich nochmal die Feinstörung und die Muskulatur bearbeiten.
00:31:46: Und um einen richtigen Muskelprotz aus meinem Pferd zu machen, der in jeder Lebenslage im Gelände auf rutschigen Boden mit mir im Galopp trotzdem um die Ecke kommt und sich nicht maulen,
00:31:58: da haben wir etwas, das nennen wir Overhead, Carry, also das Tragen oberhalb meines Körpers.
00:32:09: Im humanen Bereich arbeitet man da wirklich mit schweren Bewichten, mit Medizinbellen in der Hand, die eben vor dem Körper, neben dem Körper, über den Kopf gebracht werden und das im Einbein stand oder eben auf einer instabilen Unterlage oder eben mit diesen beweglichen Elementen.
00:32:28: Es gibt da diese Schwingstäbe, die kennt vielleicht mancher von euch.
00:32:31: Ja und damit habe ich eine super Muskeltraining.
00:32:34: Aber das ist wirklich mindestens dann schon Oberstufe.
00:32:41: Das ist nicht mehr Mittelspuffe, das ist auch nicht Grundschulen.
00:32:43: Das sollte man dann vielleicht als Mensch auch mal ausprobiert haben, damit man weiß, wie anstrengend das ist.
00:32:48: Ihr könnt aber ganz wunderbar, wenn euer Pferd grundsätzlich erstmal keine Vorerkrankungen hat und auf Böden schon relativ sicher unterwegs ist, könnt ihr beim Ausritten im Schritt durchaus mal anfangen, selber Bewegungen durchzuführen.
00:33:04: Stellt euch mal einfach in Satel, dann seid ihr nämlich instabiler und wackelt obendrauf rum und euer Pferd hat eine ganz andere Trainingsaufgabe und gleichzeitig habt ihr noch ein bisschen Gelassenheitstraining.
00:33:17: Oder tournd, dreht euch zu eurer Freundin um, quatscht mit der.
00:33:21: All das ist tatsächlich propriozeptives Training.
00:33:25: Nässt dich auch ganz einfach in den Alltag integrieren.
00:33:28: Absolut.
00:33:29: Gibt es aus deiner Erfahrung heraus Situation oder Fälle, in denen propriozeption Training auch schaden kann und ja, wo man es eher vermeiden sollte?
00:33:39: Ja, ganz klar.
00:33:40: Also alle frischen Verletzungen und damit meine ich jetzt nicht Fleischverletzungen, die kleiner sind.
00:33:47: Aber alles, was einhergeht mit einer Sehnenverletzung, einer Bandverletzung, eine akute Huflederhaut Entzündung, einen Muskelriss.
00:33:55: Alles, was akut ist, das geht mit, gehe ich jetzt nicht in diese Themen rein.
00:34:00: Das lasse ich sein.
00:34:01: Des Weiteren bin ich selber super, super vorsichtig, wenn es um neurologische Störungen geht.
00:34:08: Also alles, was sich im Bereich der Ataxi, Bobler-Syndrom usw. bewegt, ist es meiner Erfahrung nach, wenn wir in
00:34:17: diese Themen rein gehen, wie instabile Unterlagen, Wellenspads, absolut überfordernd würde ich nicht machen.
00:34:23: Das Pferd hat neurologische Störungen und kann diese Adaktionsaufgabe nicht erfüllen.
00:34:30: Diese Neuroplastikität liegt dort gar nicht in diesem Umfang vor und die Reizweiterleitung ist gestört.
00:34:37: Da ist es ja schon für diese Pferde eine massive Herausforderung überhaupt mit sich verändernen Böden klarzukommen.
00:34:45: Macht euch bewusst, wie viele Ataktiker, wie viele Bobler einen riesen Problem haben, vom Schatten ins Licht zu treten, vom Beton auf Sand zu treten.
00:34:55: Das ist für die schon eine Überforderung.
00:34:57: Also da bitte Finger weg von jeglicher Form, von propriozeptiver Therapie, geschweige Dentrenen.
00:35:04: Shiveringen, Pferde sind so ein Zwischenbereich, die haben eine ganz, für die ist es eine große Herausforderung auch.
00:35:15: Die Shiveringen fußt ja auf einer Bestörung im Kleinhieren, wo auch die Koordination der Muskulatur überfordert ist.
00:35:22: Ich selber habe einen Shiveringer im Stall, der profitiert von der Arbeit, braucht aber unglaubliches Fingerspitzengefühl,
00:35:33: bei der immer wieder neuen Heranführung an den Sinn des Reiz.
00:35:40: Der hat in dem Sinne keinen Lerneffekt, dass der jetzt nach den vielen Jahren, die er schon bei mir ist, mit Beginn einer Therapie Einheit einfach auf die instabile Unterlage tritt und sagt, cool, kann ich.
00:35:57: Der hat immer wieder eine wahnsinnige Reizüberflutung bei dem ersten Kontakt.
00:36:04: Der geht dann in die Arbeit rein, er kann sich dann entspannen und es verbessert seine Bewegungsabläufe.
00:36:12: Und ich habe das jetzt nicht im wissenschaftlichen Sinne dokumentiert und es ist natürlich auch keine empirische Studie, weil es findet bei mir mit einem Pferd statt.
00:36:22: Ich habe ein paar Shiverer im Patientenkreis, wo der Austausch schon da ist und die Rückmeldung der Besitzer sind ähnlich gelagert.
00:36:33: Aber ich behaupte schon, dass es einen Shivering nach einer Einheit tatsächlich erst mal kurzfristig stärker befeuert.
00:36:44: Ich sehe in mehr Shivers.
00:36:45: Und dann haben wir eine Phase von bestimmt 10, 14 Tagen, die ja weniger schivers.
00:36:52: Aber das bitte nicht in Beton gemeißelt, das ist keine wissenschaftliche Aussage.
00:36:57: Das ist in erster Linie eine Beobachtung einer Pferdebesitzerin.
00:37:01: Ja, ja, das sind so die Fälle, wo ich wirklich die Finger davon lassen würde.
00:37:07: Ansonsten meines Erachtens profitiert jedes Pferd.
00:37:10: Und wir haben ganz unterschiedliche Ausprägungen.
00:37:14: Also ich erinnere mich, ich habe mal vor vielen, vielen Jahren ein ganz begnadetes Pferd von einer Trainerin übernommen, der bei ihr im Bereich S in einer Dressur vorgestellt wurde.
00:37:27: Der war wirklich, das war ein Traum, den zu reiten von allen möglichen Seitengängen in jeden Gangarten bis hin zu den Galop-Peroeten.
00:37:39: Zweiherwechsel, einer Wechsel konnte er, habe ich nie mit ihm hingekriegt, aber die Zweiherwechsel haben wir hingekriegt.
00:37:44: Der war begnadet, der war aber nie im Busch.
00:37:47: Und ich bin ein Busch-Ferkel.
00:37:49: Ich bin mit dem ins Gelände geritten und der hat fast ein Jahr Gebrauch, bis der Berg abgaloppieren konnte.
00:37:54: Der war also komplett verarmt aufgrund der Verarmung seiner Umwelt.
00:37:59: Und das ist genau das, worüber wir vorhin gesprochen haben.
00:38:03: Der ist am Anfang nur gestolpert.
00:38:07: Der hatte keinerlei Empfinden für Bodenunebenheiten, weil er immer den frischen, tollen, super abgezogenen Hallenboden könnte.
00:38:15: Ja, ganz klar.
00:38:17: Man hört ja auch immer mal wieder so Geschichten, wo Pferdebesitzer erzählen.
00:38:20: Der Turnierplatz war nicht in Ordnung, da waren irgendwie Löcher unebenheiten und deswegen hat das Pferd jetzt ein Sehenschaden.
00:38:26: Das kommt wahrscheinlich genau auch aus dieser Verarmung heraus.
00:38:29: So ist es.
00:38:31: Ja.
00:38:32: Und das ist die eine Seite der Spektrums, der Pferde, die von der Arbeit profitieren.
00:38:38: Und die andere Seite der Spektrums sind so Patienten.
00:38:42: Ja, wir kommen, wenn ich darf, Sarah, wenn ich darf, möchte ich noch eine kleine Schleife drehen.
00:38:50: Weil es natürlich auch, es gibt natürlich auch propriozeptive Therapie, die ganz klar und eindeutig Fachbereich des Therapeuten sind.
00:39:02: Wir haben darüber gesprochen, dass diese Sensoren überall im Fascingewebe eingebettet sind.
00:39:07: Omnipräsent im Körper, im Fascingewebe und eben natürlich auch in der Tiefe jedes innere Organismgebend von Fascingewebe.
00:39:16: Unser Zwerchfeld, unser großer Atemmuskel ist ein riesiges Wahrnehmungszentrum auch für unsere Tiefensensibilität.
00:39:24: Und wir haben ganz, ganz viele Pferde, die mir vorgestellt werden mit einer kompletten, gestörten, faszialen Balance.
00:39:34: Im Sinne von, die sind schiefgezogen durch ihr Leben, durch ihre Arbeit, durch schiefes Tech ausrüstung, Sattel und so weiter, durch Schieferreiter, durch Überlastung, Phänomene im Körper.
00:39:50: Und das sind Pferde, die können zum Beispiel gar nicht mehr im Rechteck ihre Füße aufstellen.
00:39:55: Ich nenne das im Karriere stehen.
00:39:57: Die haben immer einen Vorderbein, einen Hinterbein in der Schrittstellung aufgestellt und finden überhaupt nicht mehr ihre Balance.
00:40:09: Und diese Pferde, die so, wie gesagt, schiefgezogen sind, die brauchen ganz dringend eine Hilfestellung dabei, überhaupt wieder wahrzunehmen,
00:40:19: wie ihr Körper im Raum ausgerichtet ist.
00:40:22: Und das sind Aufgaben, die erst mal wirklich vom Therapeuten übernommen werden sollten, die Feststellung, wo liegen diese Einschränkungen vor, also das zu eroieren.
00:40:38: Wo sind Verkürzungen, wo sind pathologische Verlängerungen im Gewebe da und darauf therapeutisch einzuwirken, dass das Pferd überhaupt wieder spürt.
00:40:48: Mensch, ich bin hier immer krumm und ich habe eine Skoliose und die ist nicht in meiner, also eine S-Verbringung meiner Vibelsäule.
00:40:57: Und die ist eben in diesen Fällen nicht knöchernbedingt, sondern die ist wirklich über Gewebspannung bedingt.
00:41:03: Und diese Gewebspannung zurückzuführen in die Wahrnehmung des Pferdes und da einen therapeutischen Weg einzuschlagen, diese Schiefen aufzulösen.
00:41:16: Das ist natürlich wirklich Job des Therapeuten, das ist ein ganz wichtiger Bestandteil meiner Arbeit.
00:41:21: Ich beziehe meine Pferdebesitzer damit ein, ich untersuche die Pferde, ich mache meine Befundung.
00:41:29: Ich gehe da rein in die Therapie und meine Pferdebesitzer bekommen da dann wirklich Hausaufgaben, die durchaus hohpriozeptive Therapie darstellen und täglich angewandt werden sollten,
00:41:44: damit das Pferd in dieser sehr intensiven Wahrnehmungsschulung bleibt und nicht nur alle vier oder sechs Wochen von mir einen Impuls bekommen.
00:41:53: Das ist ganz, ganz wichtige Abend.
00:41:55: Danke, dass wir den Ausflug nochmal machen konnten in die Richtung.
00:41:59: Ja.
00:42:00: Denn da schließt sich der Kreis nochmal, was kann der Besitzer selber machen und wo ist die Grenze?
00:42:06: Und natürlich könnt ihr diese Sachen selber durchführen, da braucht ihr aber wirklich jemanden, der euch ganz gezielt für euer Pferd
00:42:14: berät, welche Körperübungen da gerade sinnvoll sind.
00:42:17: Ich nenne das meine biotensigrale Faszien-Ree-Integrationstherapie.
00:42:24: Und das ist wirklich, da gibt es kein One-Fits-All, da muss man wirklich genau gucken.
00:42:28: Ja, da hast du jetzt auch nochmal ein ganz spannendes Thema aufgemacht, wo man nochmal durchaus eine eigene Podcast-Volge drüber drehen könnte und nochmal tiefer einsteigen könnte und das ganze tensigrale Thema.
00:42:39: Das ist wirklich mein Baby.
00:42:41: Das ist sowohl therapeutisch von meiner Arbeit als auch von meinem Bedürfnis, dass in den Pferdekreisen mehr bekannt zu machen.
00:42:53: Ist es mein Baby?
00:42:54: Also, ja.
00:42:56: Steht auf dem Redaktionsplan jetzt sofort drauf und machen wir in den nächsten Wochen noch meine Folge zu kommen.
00:43:01: Sehr schön.
00:43:02: Das freu ich mich.
00:43:03: Ja, nochmal zurück zum Thema Pro-Prio-Zeptionstraining.
00:43:08: Was sind denn so typische Trainingssituationen, in denen du besonders das Pro-Prio-Zeptionstraining empfiehlst und hast du da auch konkrete Beispiele, in welchen Fällen du da gute Erfolge miterzählt hast?
00:43:22: Erzählte.
00:43:23: Runde genommen haben wir das alles schon im Prinzip im Gespräch mit drin gehabt.
00:43:29: Nach jeder, selbst nach einem Hofgeschwör, nach jeder Verletzung im Hofbereich, nach jeder Sehnenverletzung, nach jeder Bandverletzung.
00:43:38: Nach jeder, nach jedem Sturz, der einen, einen Impact, eine Verletzung im Muskelbewebe natürlich über eine leichte Prellung verursacht hat.
00:43:51: Ist es sinnvoll, diese Feinabstimmung zwischen Wahrnehmung und Muskelantwort wieder auf ein Optimum zu bringen?
00:43:59: Und insofern ist es eigentlich durchaus ein Thema, was man konstant vor Augen halten sollte.
00:44:06: Und ich kenne kein Pferd bisher in meinem Patientenkreisen, was nicht in gewissen Körperbereichen, zumindest Einschränkungen in der Pro-Prio-Zeption gehabt hätte.
00:44:21: Es gibt die am wenigsten auffälligen Pferde, sind tatsächlich die Offenstahlpferde, die im Gelände Busch-Werkel sein dürfen, auch in höheren Tempeln.
00:44:35: Es reicht nicht, muss ich dazusagen, einmal in einer Woche zwei Stunden im Schritt durchs Gelände zu bummeln.
00:44:42: Da fehlt es an Ansprache.
00:44:45: Aber die Pferde, die wirklich frei das volle Spektrum ihres Bewegungspotenzials nutzen dürfen, die sind am wenigsten eingeschränkt und die sind am fittesten dabei.
00:44:58: Alle anderen profitieren davon.
00:45:00: Ja.
00:45:03: Und wir haben auch schon gesagt, es ist eine Verletzungsprophylaxe.
00:45:09: Es ist aktive Gesundheitspflege und es ist nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig aktive Gesundheitspflege, weil wir mit einer eloquenten und effektiven Muskelarbeit eben auch verschleißfrei und ermüdungsfrei arbeiten und damit die klassischen degenerativen Erkrankungen wie und auch dazu.
00:45:33: Gezählt Rufrollensyndrom, das ist degenerativ und das ist vermeidbar, dass wir es als Hufbearbeiterin bestätigen können.
00:45:43: Ja und Atmosen, das können wir alles vermeiden.
00:45:47: Ja.
00:45:47: Ich behaupte sogar, dass wir solche Dinge wie Kessungsbeins vermeiden können.
00:45:52: Man muss wahrscheinlich nur frühzeitig damit anfangen und in die Arbeit integrieren.
00:45:57: Genau.
00:45:59: Was können denn Leute schon, die jetzt nicht so ein Gelände direkt vor der Tür haben, wo sie richtig Gas geben können und auch nicht die Möglichkeit haben, jetzt mehrmals die Woche mit dem Hänger irgendwo rauszufahren, gibt es da auch Möglichkeiten?
00:46:10: Okay.
00:46:11: Ja, natürlich.
00:46:13: Also dann sind wir bei dieser, beim Gerätetouren.
00:46:16: Da sind die Balance Pets, da sind die instabilen Unterlagen.
00:46:19: Guckt euch mal ganz bewusst bei euch am Hof um.
00:46:25: Habt ihr unterschiedliche Böden?
00:46:28: Gibt es irgendwo so was wie vielleicht auch mineralgemisch auf einem Weg?
00:46:33: Habt ihr so was wie kleine Hügel?
00:46:37: Geht es irgendwo einen Weg hoch oder runter?
00:46:40: Ihr könnt, also wenn wir, wenn wir mit so ganz minimalen Bedingungen arbeiten müssen, dann könnt ihr sogar sagen, okay, ich gehe mal im Slalom, eine Hanglage hoch und runter.
00:46:55: Ja, selbst das schuld.
00:46:58: Das ist natürlich nicht vergleichbar mit allem, was wir bisher besprochen haben.
00:47:02: Aber zumindest sind es Ansätze.
00:47:04: Sucht nach unterschiedlichen Untergründen.
00:47:07: Sucht nach Bodenunebenheiten.
00:47:11: Scheut euch nicht im Zweifel auch mal sowas wie Stangensalat anzubieten.
00:47:20: Da kennen vielleicht viele auch die Linda Tellington Jones, die ja ganz viel mit Stangensalat, mit Mikadoch, die Pferde arbeiten lässt.
00:47:28: Das ist natürlich auch das, was wir im Humanbereich Augenhandkoordination nennen.
00:47:35: Aber selbst das hat ja auch was damit zu tun, dass ich mich koordinativ verbessere.
00:47:40: Ja, super.
00:47:44: Ich bin bestimmt im einen oder anderen Date vor dem Podcast sitzt und sagt, Mensch, ich komme gar nicht so oft ins Gelände und ich habe nicht so die Möglichkeiten.
00:47:51: Ich glaube, da gibt es auch immer noch viele, die davon betroffen sind.
00:47:55: Du hast doch bei dir, glaube ich, beim Podcast auch die Möglichkeit, dass die Zuhörer sich melden und dir Fragen stellen.
00:48:04: Ja.
00:48:05: Wenn ihr Fragen habt, schreibt die doch einfach drunter und fragt noch mal nach.
00:48:09: Also ich kann da ja mit Sarah auch im Austausch bleiben.
00:48:13: Ja, wir können ja auch dich verlinken, deine Internetseite, wenn da jemand Interesse hat.
00:48:17: Sehr gerne.
00:48:18: Vielleicht könnt ihr dich dann auch direkt mal kontaktieren.
00:48:21: Ja.
00:48:22: Gerne.
00:48:22: Ja.
00:48:22: Ja.
00:48:23: Ja.
00:48:24: Was möchtest du den Hörerinnen noch zu dem Thema mitgeben?
00:48:28: Hast du noch irgendwas, was dir auch der Seele brennt, was noch unbedingt gesagt werden muss?
00:48:33: Ja, zwei Sachen.
00:48:36: Zwei Sachen.
00:48:38: Zum einen kennen vielleicht jeder.
00:48:42: Diese Idee, je älter wir werden, umso eingeschränkter ist unsere körperliche Fähigkeit und unsere Körperbeweglichkeit und unsere Bewegungsintelligenz.
00:48:53: Und ich vertrete da, ich bin ja selber nicht mehr das ganz jüngste Modell und setze mich auch mit den Themen schon auseinander.
00:49:01: Ich bin Jahrgang 67.
00:49:03: Und ich muss ganz ehrlich sagen, wir bewegen uns nicht schlechter, weil wir alt werden, sondern wir werden alt, weil wir uns schlechter bewegen.
00:49:12: Spielt, geht raus.
00:49:14: Auch ihr selber kümmert euch nicht nur um die Probriozeption eures Pferdes, sondern auch um euren eigenen Körper.
00:49:21: Und der Robert Schleib, einer der weltweit führenden Fastienforscher, den wir hier in Deutschland haben, ganz genialer Mann, der sagt ganz klar, das Beste, was wir für die Fastie tun können, ist artgerechte Bewegung.
00:49:39: Und wir können das jetzt mal ausweiten nach allem, was ihr hier gehört habt.
00:49:43: Und jetzt wisst das Beste, was ihr für eure tiefen Sensibilität tun könnt, ist euch artgerecht bewegen.
00:49:50: Und das heißt beim Pferd, alles, was wir besprochen haben, unterschiedliche Böden, Gefälle hoch und runter, in Allengangarten, auch mal einen Haken schlagen.
00:50:00: Freies Spiel in der Halle.
00:50:02: Wenn euer Pferd bein gesund ist, dann lasst es auch bitte nach einer guten Aufwärmphase.
00:50:09: Wenn es ein Boxenpferd ist, auch wirklich in der Halle mal toben mit einem großen Ball.
00:50:14: Guckt, ob die Fußball spielen wollen, dass die Haken schlagen, lasst die miteinander rennen.
00:50:20: Ich weiß es und ich verstehe es.
00:50:22: Wir haben da als Pferdebesitzer immer Angst vor Verletzungen, vor allen Dingen, wenn wir schon eine Geschichte haben mit einem verletzten und belasteten Pferd.
00:50:31: Ich weiß sehr genau, wovon ich rede.
00:50:33: Und ich verstehe jeden von euch, der sagt Hilfe, Hilfe, Hilfe.
00:50:37: Aber ihr sollt euer Pferd ja nicht rumknallen lassen ohne Vorbereitung, sondern lasst euch davon euren Therapeuten beraten.
00:50:43: Wo brauchen wir Therapie?
00:50:45: Wo brauchen wir Training?
00:50:47: Wann ist mein Pferd kompetent, bewegungskompetent genug, um im aufgewärmten Zustand mal rumzuknallen?
00:50:53: Und dann lasst euer Pferd sich artgerecht bewegen.
00:50:58: Und ihr selber bewegt euch auch artgerecht.
00:51:01: Und für Menschen, also einen Affen ist artgerecht am Boden hocken.
00:51:07: Im Schneidersitz mit gespreizten Beinen malen, lesen.
00:51:11: Geht hin und klettert mal wieder.
00:51:17: Das ist ein bisschen schwierig.
00:51:18: Wir dürfen als Erwachsen selten in diese schönen Kletternetze auf den Kinderspielplätzen.
00:51:23: Da ist es aber sicher, bevor ihr in Baum hoch klettert, wärmt euch auf.
00:51:28: Überlegt euch, braucht ihr Therapie, braucht ihr Training.
00:51:32: Aber auch ihr nutzt euren Körper und benutzt alle Gelenke in ihrem maximalen,
00:51:40: potentiellen, naturgegebenen Bewegungsausmaß, sonst verarmt auch euer Körper in der Wahrnehmung und damit auch in dem Bewegungspotenzial.
00:51:52: Und da kann man ja auch ganz schön mal zu Fuß mit dem Pferd unterwegs sein.
00:51:55: Das mache ich gerade mit meiner Stute, die noch nicht geritten wird.
00:51:58: Mit der bin ich auch zu Fuß dann im Wald unterwegs.
00:52:00: Und wenn ich mich mal unbeobachtet fühle, gehe ich da auch quer, fällt ein.
00:52:03: Auch wenn der Förster das nicht gerne sieht.
00:52:04: Genau. Super.
00:52:06: Ja, gut.
00:52:07: Aber er hört hier nicht zu.
00:52:08: Ja. Ja.
00:52:12: Seid mal albern.
00:52:13: Hüpft mehr.
00:52:14: Genau, das ist auch ein wunderbares Schlusswort.
00:52:17: Hüpft mehr.
00:52:18: Vielen Dank, ihr Cornelia, für die vielen tollen Impulse.
00:52:22: Ja, ich werte dich auf jeden Fall hier unter dem Podcast in den Show Notes
00:52:26: verlinken mit einer Webseite, E-Mail Adresse, genau, Social Media Kanäle.
00:52:31: Können wir noch mal im Nachgang drüber sprechen, was wir hier verlinken.
00:52:34: Wunderbar. Danke dir.
00:52:36: Danke.
00:52:37: Einladung, danke fürs tolle Gespräch.
00:52:39: Ich durfte mal so ganz ungefiltert frei von der Leber weg einfach reden.
00:52:45: Mach ich ja sehr gerne.
00:52:46: Ja, und wir setzen das fort mit einer weiteren Folge zu deinem Herzensthema.
00:52:51: Ja, das wird mich total freuen.
00:52:54: Sehr, sehr gerne.
00:52:56: Bis dahin, Cornelia.
00:52:57: Ciao. Tschüss.
00:52:58: Ich hoffe, dass ihr auch dieses Mal wieder viel von dieser Podcast-Folge mitnehmen könnt
00:53:04: und euch aufschlauen konnte zum Thema pro preozeptibes Training.
00:53:08: Und wenn ihr da noch Fragen zu habt, dann schickt mir die doch gerne mal
00:53:12: über Instagram oder per E-Mail.
00:53:14: Dann beantworten wir die vielleicht zu Beginn der nächsten Podcast-Folge,
00:53:18: denn Cornelia und ich haben ja schon einen weiteren Podcast-Folge in der Planung.
00:53:23: Und wenn dir die Folge gefallen hat, dann lasst bitte auch wieder eine 5-Sterne-Bewertung
00:53:27: da, damit noch mehr Pferdebesitzer von dem Wissen aus diesem Podcast profitieren können.
00:53:32: Dann wünsche ich dir jetzt erst mal einen schönen Tag, eine tolle Zeit mit deinem Pferd.
00:53:36: Und wir hören uns in der nächsten Podcast-Folge wieder. Bis dahin.
00:53:40: [Musik]
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